𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟓𝟎

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~Helmut Zemo PoV~

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~Helmut Zemo PoV~

Helmut Zemo war kein Psychologe - auch wenn er überraschend gut darin war, sich in den Kopf seiner Gegner hineinzudenken und anhand ihrer Vergangenheit oder ihren Entscheidungen auf ihre Schwächen und wunden Punkte zu schließen. 

Nein, in Wirklichkeit war er Soldat. 

Oder zumindest war er das gewesen - der Colonel einer sokovianischen Eliteeinheit, genannt "EKO Skorpion" und damit einer der ranghöchsten Kommandanten seiner Heimatstadt - , bevor seine gesamte Familie beim Kampf um eben diese Stadt, Sokovia, umgekommen war. 

Der Schmerz um ihren Verlust war noch frisch, immerhin war es kein Jahr her, dass die Avengers die ganze Stadt mit Hilfe eines künstlich denkenden Roboters hunderte Meter über dem Boden hatten schweben lassen. 

Hunderte von Menschen hatte dieses schief gelaufene Wissenschaftsprojekt mit ihrem Leben bezahlen müssen - darunter sein eigener Vater, seine Frau und sein Sohn. 

Sein kleiner, unschuldiger Junge, der jedes Mal in Begeisterungsstürme verfallen war, wenn er Iron Man aus dem Autofenster heraus am Himmel entlang fliegen sehen konnte oder alte Reportagen über Captain America im Fernsehen liefen. 

"Mach dir keine Sorgen...", hatte er zu seiner Frau gesagt, wann immer sie mit Unruhe im Blick die Spur aus Tod und Zerstörung beobachtet hatte, die den Superhelden zu folgen schien, wie ein dunkler Schatten. "...sie kämpfen in der Stadt! Wir sind meilenweit entfernt!" 

Dass Teile dieser Stadt vom Himmel stürzen würden, wie todbringende Kometen, hätte er niemals für möglich gehalten. 

Aber eines Tages war er nach Hause gekommen und hatte anstatt der warmen Mahlzeit und den glücklichen Gesichtern seiner Familie, die für gewöhnlich auf ihn warteten, den Tod vorgefunden. 

In Form von gewaltigen Gesteinsbrocken, die Mauern niedergerissen, Dächer zum Einsturz gebracht und alles Leben so mühelos unter sich zerquetscht hatten, dass es einem jeden das Blut in den Adern gefrieren ließ. 

Zu Anfang hatte er noch Hoffnung gehabt. 

Wie eine giftige Pflanze hatte sie sich in seinem Herzen eingenistet, ihre Ranken darum geschlungen und dafür gesorgt, dass er die rauchenden Trümmer weiter nach Überlebenden absuchte - unwillig die offensichtliche Wahrheit als solche zu erkennen. 

Beinahe zwei Tage lang hatte er sich bei dem Versuch - ins Inneren des Hauses zu gelangen - die Hände an den rauen Steinbrocken und scharfkantigen Glasscherben blutig geschürft, nur um letztendlich drei Leichen vorzufinden. 

Sein Vater hatte die Arme um seine Frau und sein Kind geschlungen, als hätte er sie vor den gewaltigen Dachbalken und Felsen beschützen wollen. 

Nur war ihm das nicht gelungen, denn das einstürzende Haus hatte seine Beine weg knicken lassen und ihn zusammen mit dem Rest seiner Familie unter sich begraben. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Where stories live. Discover now