46. Kapitel ≫Das Essen≪

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„Ist klar." sage ich und gehe ins Schlafzimmer. Seine Ausrede brauche ich nicht. Im Schlafzimmer lege ich die Tüten neben den Schrank. „Asli." Ich dreh mich um und er steht am Türrahmen. „Das, mit der Auslandsreise und dem Meeting, war alles nur eine Lüge, damit ich zurück komme, oder?" frage ich ihn. Ich bin erschöpft. Erschöpft vom streiten. Ich kann es nicht mehr. Meine Augen brennen und die erste Träne fließt warm meine Wange herunter. Ich sehe ihm in die Augen, damit er den Schmerz darin erkennen soll. Er sieht mich nachdenklich und müde an. In seinem Augen erkenne ich die Müdigkeit vom streiten.

Er hat Augenringe. Wie lange er wohl kein Schlaf hatte? Er kommt mir näher und legt vorsichtig seine Hand auf meine Wange. Er wischt mit seinem Daumen meine Träne ab. Diese kleine Geste zerbricht mein Herz nur noch mehr. „Es tut mir leid." flüstert er. Die nächste Träne fließt meine Wange herunter. „Was genau tut dir leid?" frage ich flüsternd.

Seine Kiefer verkrampft sich. Ich lege meine Hand auf seinen Arm und ziehe seine Hand von meiner Wange runter. Ich verlasse das Schlafzimmer und gehe in die Küche. Ich schließe die Tür und setze mich auf einen Stuhl. Mit meinen Ellbogen stütze ich mich am Tisch ab und lege meine Hände auf meine Stirn. Wimmernd fange ich an zu weinen. Wieso tut er mir das an?

Plötzlich wird die Tür zugeknallt. Ich zucke heftig zusammen und stehe auf. Mit schnellen Schritten laufe ich ins Wohnzimmer und schaue mich um. Er hat die Wohnung verlassen und die Tür zugeknallt. Ich wische mir meine Tränen weg und hole mein Laptop her. Danach setze ich mich auf die Couch und schalte mein Lieblingsfilm an. Es ist schon 17 Uhr und mein Magen knurrt schon. Ich gehe zur Küche und bereite mir zwei Shockobrötchen vor. Dazu koche ich noch Wasser und bereite mir mein Tee vor. Mit den Brötchen und dem Tee gehe ich wieder zurück ins Wohnzimmer und mache es mir auf der Couch bequem. Während ich meine Schokibrötchen esse und mein Tee trinke schaue ich mein Lieblingsfilm an.

Nach vier Stunden liege ich in meiner Decke eingewickelt auf der Couch und schaue weitere Filme an. Diese Nacht verbringe ich auf der Couch. Es ist 20:30 Uhr und Serkan ist immer noch nicht zurück. Ich fahre mein Laptop herunter und meine Augenlider fallen von alleine zu.

Am nächsten Morgen wache ich durch den Sonnenstrahlen, die meine Nase kitzeln, auf. Gähnend setze ich mich auf und strecke mich. Vor Schreck zucke ich zusammen. Serkan sitzt neben mir auf der anderen Seite der Couch. Frisch geduscht und in hellgrauer Short und T-Shirt. „Was machst du da?!" rufe ich. „Wir müssen reden." sagt er. Seine Arme auf seinen Knien abgestützt. Wenn er sich entschuldigen will, kann er es vergessen. „Da gibt es nichts zu reden." fauche ich und stehe auf. Er steht auch auf und packt mich am Arm. „Ich habe mich einmal entschuldigt und ich werde es nicht nochmal tun." sagt er kalt. Er setzt sich hin und zieht mich auch auf die Couch.

Ich ziehe mein Arm aus seinem Griff und verschränke sie ineinander. „Morgen ist das Essen. Wir gehen zu einem Modernen Restaurant. Du solltest dich angemessen Schick anziehen." befehlt er kalt. Ich dreh mich zu ihm. Also weiß er von dem Essen bescheid. „Ich habe schon etwas zum Anziehen." keife ich. „Morgen werden wir das glückliche Ehepaar vorspielen. Da werden noch andere Verwandte dabei sein." sagt er kalt, wie immer und steht auf. Er lässt mich mit brennenden Augen zurück und verschwindet in der Küche. Ist das jetzt sein Ernst? War es das, was er mit mir reden wollte? Die Tränen hinterlassen Spuren auf meinen Wangen. Wieso zerreißt es mich so, wenn er was macht?

Egal was es ist, sobald er kalt zu mir ist, brennen meine Augen, mein Herz und meine Seele. Gedanken verloren setze ich mich zurück zu meiner Decke und versuche etwas auf meinem E-Book zu lesen. Nach ungefähr Fünfzehn Minuten kommt Serkan aus der Küche und verschwindet im Schlafzimmer wieder. Ich habe kein Appetit etwas zu essen. Ich sitze einfach auf der Couch, die Decke auf meinen Beinen und versuche zu lesen. Die Wörter fliegen vor meinem Auge weg. Ich habe keine Ahnung was ich da lese. Meine Gedanken sind ganz wo anders. Bei einer ganz anderen Person. Bei Serkan.

A Promise About UsWhere stories live. Discover now