5. Kapitel ≫Aufklärung≪

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„Nein, Baba. Warum muss ich unbedingt ein Kleid anziehen?" (Papa) frage ich ihn Neugierig.
„Morgen kommen wichtige Personen die bald auch zur Familie gehören werden." er atmet einmal durch bevor er weiter spricht. „Du weißt, dass ich dich liebe und alles machen werde, um dich glücklich zu machen." ich nicke nur als Zeichen, dass er weiterreden soll. „Kizim, yarin seni istemeye gelecekler" (Meine Tochter, morgen werden sie für dich um Erlaubnis bitten)
Mir bleibt der Mund offen. Ich steh auf und sehe ihn geschockt an. „Was heißt das, Baba?"
Er steht ebenfalls auf „Das heißt, du wirst nach deinem Geburtstag heiraten" er sagt es in einem ruhigen ton. „Was!" schreie ich schon fast. „Ich werde NACH meinem Geburtstag heiraten?" das wort ^Nach^ betone ich extra laut. Er nickt nur. „Nein, Nein, NEIN! Ich werde nicht heiraten! NEIN!" Ich geh im kreis und ziehe an meinen Haaren. Das kann doch nicht sein. Nein, nein. Nein!
„Asli, beruhig dich und setz dich wieder!" Als ich nicht reagiere wird er lauter „Jetzt!"
Ich zucke zusammen und sehe ihn an, dann setze ich mich wieder auf mein Platz. „Warum?" flüster ich mit Tränen in den Augen. Sie wollen nicht aufhören. Sie haben ihren weg nach draußen gefunden.

„Weil ich es so will!" er wird streng. Ich seh ihm in die Augen „Aber warum? Warum willst du das?" Meine Mutter steht jetzt auch im Wohnzimmer „Arslan, sei nicht so streng mit ihr"
Ich dreh mein Kopf zu meiner Mutter „Du wusstest es, nicht wahr?" flüstere ich es eher zu mir als zu ihr. Ich geh ein Schritt vor „Anne, wie kannst du sowas nur vor mir verstecken?" (Mutter) Sie wollte gerade was sagen, da spricht mein Vater dazwischen „Asli! Du wirst mit ihm heiraten! Ende der Diskussion!" und so verlässt mein Vater das Haus und wir hören nur, wie die Tür zuknallt.

Ich lass mich auf meine Knie fallen und weine. Ich weine und weine. Ich zucke zusammen, als jemand mich an den Schultern berührt. Ein Blick nach oben verrät mir, dass es meine Schwester Arzu ist. „Asli,ağlama. Yapma böyle lütfen. Kendini daha çok üzüyorsun, lütfen" (Asli, weine nicht. Hör auf, bitte. Du verletzt dich so noch mehr, bitte) ich höre ihre Besorgnis bis zum letzten Wort und ihr Gesichtsausdruck sagt auch nichts anderes.

Mit ihrer hilfe stehe ich auf und wir gehen in mein Zimmer. Als sie die Tür öffnet und wir reintreten, fällt mein blick auf das Kleid, dass auf meinem Bett liegt. Meine Schwester hat mein Blick bemerkt, denn sie versucht mich davon abzuhalten, was jetzt passieren wird. „Asli, kommt nicht infrage. Versuch es erst recht nicht! Wehe!" Sie wollte mich grad an Arm packen aber ich war schneller. Ich renne auf das Bett zu und schmeiße es auf den Boden, dann nehme ich es wieder und versuche es zu zerreißen. Ohne Erfolg. Meine Schwester reißt mir das Kleid aus der Hand und legt es weg. „Nein! Wie kommt er darauf mich wegzugeben? Abla, ben evlenmek istemiyorum. İstemiyorum İSTEMİYORUM!" (Schwester, ich möchte nicht heiraten. Ich will nicht! ICH WILL NICHT!)  schreie ich mir aus der Seele. Sie umarmt mich „Alles wird gut versprochen" Nein, nichts wird mehr gut sein.

„Sag keine Versprechen, die du nicht halten kannst" schluchze ich an ihrer Schulter. Sie entfernt sich von mir und führt mich zum Bett. Wir setzen uns drauf und ich wische mir meine Tränen weg. Es klopft an der Tür „Anne?" ruft Alper. Arzu steht auf und öffnet die Tür. Ein weinender kleiner Alper steht am Türrahmen. Sie nimmt ihn gleich auf den Schoß und setzt sich auf das Bett.

Wir haben uns auf das Bett gelegt. Alper zwischen uns. Er ist wieder eingeschlafen. Inzwischen weine ich nicht mehr aber der Gedanke, warum mein Vater will, das ich heirate, lässt mir keine ruhe.
Meine Schwester ist auch eingeschlafen und ich decke die beiden mit meiner Decke zu. Sie werden bei uns übernachten, anscheinend ist der Grund die Verlobung. Ich steh auf und schleiche aus meinem Zimmer. Als ich die Treppen runter gehe sehe ich schon mein Vater auf der Couch sitzen . Er starrt einfach die Leere Wand an. Ich gehe zu ihm und setze mich neben ihm. Wir schweigen eine Weile bis ich es nicht mehr aushalten kann und ihn frage „Warum, Baba? Was ist der eigentliche Grund?" ich spüre schon wie meine Augen brennen aber ich werde nicht weinen. Nicht jetzt. Er dreht sich zu mir „Es ist ein Versprechen, dass gehalten werden muss." sagt er ruhig und sieht mich an. „Was für ein Versprechen?" will ich wissen.

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A Promise About UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt