11. Kapitel ≫Egal, wie tief du fällst, ich halte dich immer auf≪

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Vor einer halben Stunde wurde meine Schwester mit Alper von meinem Schwager Kerem abgeholt.

Ich geh ins Bad und ziehe das Kleid aus. Ich muss das Gesicht verziehen, da mein Arm immernoch weh tut. So ein Vollidiot, was denkt er sich eigentlich?
Ich sehe mir mein Arm an. Autsch... Ah! Mein Arm ist an der Stelle blau. Bei jeder Bewegung spüre ich seine Hand an meinem Arm und dieses Gefühl ekelt mich an.

Nach der Dusche zog ich mich an und holte mir den Verbandskasten. Ich schmiere mir etwas Salbe auf mein Arm und binde ein Verband drum.

Ich hab so eine Wut in mir. Mir tut alles weh, mein Arm, mein Kopf, mein Herz. Am meisten mein Herz.
Wie kann jemand nur so herzlos sein, wie ...mein Verlobter. Das Wort schmerzt wie ein Messerstich.
Ich fühle mich verloren. Werde ich das meinem Vater verzeihen können? Fühlt sich die Hölle so an oder sind das noch meine guten Tage? Was ist mit meinem Studium? Werde ich studieren?
So viele fragen aber keine einzige Antwort.

Ich lege mich ins Bett und blicke in die Nacht. Vereinzelte Tränen rollen meine Wange hinunter und tropfen auf mein Kissen. Mit schmerzenden Herzen schließe ich meine Augen.

Am nächsten Morgen steh ich auf und gehe ins Bad. Ich mach das Verband ab und schmiere wieder etwas Salbe drauf. Ich verbinde das Verband wieder drum und ziehe mir ein Pulli an, damit es meine Eltern nicht sehen. Ich mach mich frisch und geh runter.

Unten in der Küche frühstücken wir aber keiner sagt etwas. Jeder blickt auf sein Teller. Nach dem Frühstück macht mein Vater sich auf den Weg zum Laden und ich verschwinde wieder in meinem Zimmer. Ich nehme mir mein Handy und gehe meine Nachrichten durch. Wer hätte es gedacht.
2 Nachrichten von Emy.

Emy: 23:53
Wie fühlst du dich? Geht es dir besser?

Emy: 00:00
Wünsch dir was ❤️💫

Sie hat mir letzte Nacht geschrieben.

Aly: 10:23
Können wir reden? Mir geht es nicht gut Emy

Sie ist innerhalb von Sekunden online und eine Nachricht blinkt auf.

Emy: 10:23
Treffen wir uns in einer halben Stunde im Café Bella?

Aly: 10:24
Okay

Ich steh auf, putze mir die Zähne und ziehe mir eine dunkle Jeans, ein weißes T-Shirt und einen dunkelgrauen Sweatjacke an. Mit einer kleinen Umhängetasche, in der ich mein Handy und Geldbeutel drin habe, lege ich meine Hand an den Türgriff und mein Blick bleibt auf meiner Hand hängen. Langsam drehe ich mein Kopf zu meinem Nachttisch und da liegt der Verlobungsring.
Ich stecke ihn in meine Tasche und verlasse mein Zimmer und das Haus.

Als ich in den Café eintreten, sehe ich Emma schon an einem kleinen Tisch in der Ecke am Fenster sitzen. Ich gehe zu ihr und sie steht auf um mich zu umarmen. Ich drück sie ganz fest. Das bekannte brennen in meinen Augen lässt sich spüren und ich drücke Emy noch fester. Ein Schluchzen verlässt meinen Mund und die Tränen sind nicht mehr zu stoppen. „Alles ist gut, Aly. Ich bin schon hier. Ich halte dich auf, egal wie tief du fällst. Dafür bin ich ja da" lächelt sie am Ende und streichelt mein Rücken auf und ab. Ich spüre, wie sie auch einpaar Tränen verliert.

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🌻💭💛

A Promise About UsWhere stories live. Discover now