6. Kapitel ≫Beşik Kertmesi≪

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„Ein Versprechen das gegeben wurde, als du auf die Welt kamst." Ich sehe ihn verwirrt an „Was für ein Versprechen ist es?"
„Erdal und ich sind wie Brüder aufgewachsen. Wir sind unzertrennlich beste Freunde. Als du noch ein Baby warst, haben wir uns versprochen, dass wenn du 20 Jahre alt wirst, denn Sohn heiratest. Sowas nennt man ~Besik kertmesi~ und dieses Versprechen wird auch gehalten." erzählt mir mein Vater.
Wir schweigen nur und ich seh auf meine Hände. Meine Augen brennen und bevor ich dagegen ankämpfen kann tropft schon die erste Träne auf meine Hand. Ich wische sie schnell weg und frage meinen Vater das, was mich schon die ganze Zeit beschäftigt.

„Wer ist es? Kenn ich ihn? Den Sohn"
Es ist nur ein flüstern aber er hat mich verstanden. Er wischt mir eine Träne weg und hebt mein Kopf an, damit ich ihn sehen kann. „Serkan. Er heißt Serkan und arbeitet in der Firma seines Vaters." ein leichtes lächeln bildet sich auf seinem Gesicht. „Er ist ein netter Kerl du wirst ihn auch mögen"

Ich umarmte mein Vater und er drückt mich auch. "iyi geceler babam" (Gute Nacht Papa) ich gebe ihm noch ein Kuss auf die Wange und gehe hoch in mein Zimmer.

Ich öffne die Tür und trete leise rein, damit meine Schwester und Alper nicht aufwachen. Ich habe ein Bett, dass man aufschieben kann und es zu einem Doppelbett wird. Somit passen wir alle drei auf das Bett.

Ich ziehe mir noch schnell meine Pyjama an und gehe in Richtung Bett. Mein Blick fällt auf das Kleid, dass an der Tür hängt. Meine Schwester muss ihn wohl da aufgehängt haben, als sie Alper Milch gebracht hat.

Und schon wieder kommen mir die Tränen. Ich kann sie einfach nicht zurückhalten. Ich lege mich ins Bett und drehe mein Rücken meiner Schwester und ihrem kleinen Sohn zu, damit ich aus dem Fenster in die dunkle Nacht blicken kann.

Leise weine ich in mich hinein. Ich weine und weine. Warum macht man so ein grausames Versprechen an neu geborene Babys? Ich will doch garnicht mit jemanden, den ich nicht kenne, heiraten.

Plötzlich spüre ich eine Hand an meiner Schulter und ich drehe mich um. Meine Schwester sitzt da und streichelt meine Schulter. „Asli." Ich setze mich auf und sie umarmt mich fest. Ich schluchze und die Tränen werden immer mehr. „Tränen reinigen die Seele" flüstert meine Schwester und streichelt immer wieder meinen Rücken.

Nach einer weile, als ich mich wieder beruhigt habe löst sich meine Schwester von mir „Schlaf jetzt, morgen wird ein anstrengender Tag" ich nicke und wir legen uns wieder hin. Ich murmel „Morgen wird ein Alptraum" und schließe mein Augen und schlafe ein.

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🌻💭💛

A Promise About UsWhere stories live. Discover now