A Promise About Us

26. Kapitel ≫Abschied?≪

In einer türkischen Familie ist es unhöflich die Schwiegereltern NUR mit dem Vornamen anzusprechen, deswegen sagt man entweder Mutter/Vater oder Vorname UND Mutter/Vater. Oder in diesem Fall auf Türkisch Anne = Mutter/Baba = Vater.
Schwiegereltern: Sevgi Anne/Erdal Baba
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Eine wunderschöne goldene Uhr mit einem dazugehörigen Armband. Es sieht sehr teuer aber wunderschön aus. Auf dem Armbamd steht mein Name drauf. Mir fehlen die Worte.
Ich lege es auf den Tisch und umarme Sevgi Anne heute zum gefühlt zehnten Mal.

Meine Mutter gibt mir eine etwas größere Kiste. Fragend sehe ich sie. „Zamanı gelince" (Wenn es soweit ist.) Ist das einzige was sie mir sagt. Was meint sie mit, wenn es soweit ist? Die Kiste ist nicht so schwer aber etwas groß. Ich nehme den Deckel runter und ... der nächste Schock trifft mich. Das kann sie jetzt nicht ernsthaft gemacht haben. Das muss ein Scherz sein anders kann ich es mir nicht erklären.

Ich nehme den weißen Schnuller zur Hand und sehe meine Mutter an. Mit einem Lächeln deutet sie mir weiter zu schauen. Als nächstes nehme ich eine gelbe Baby Strickjacke raus. Ich halte es hoch und drehe es einmal nach links und einmal nach rechts, um es genauer anzuschauen. Ich lege es auf die Seite und in der Kiste sind Bodysuits in den Farben Pastellgelb und eins in grau mit weißen Sternen. Schnell packe ich alles in die Kiste. Als ich den Deckel drauflege, kommt Serkan ins Wohnzimmer. Er setzt sich auf die Couch rechts von mir. „Teyze" (Tante) ertönt die Stimme von Alper, der auf mich zu kommt. Er hat ein pinken Briefumschlag in der Hand und hält es mir hin. Ich umarme ihn fest und gebe ihm ein Kuss auf die Wange. Als ich es aus seine Hand nehme rennt er zu seine Mutter.

Ich werfe ihr ein Blick zu, der soviel wie -nicht nötig gewesen- heißen soll. Sie lächelt nur Kopfschüttelnd. Ich öffne die Karte und ein Bücher-Gutschein klebt drin und daneben steht „Happy Birthday beste Schwester" mit viele bunten Herzchen drumherum. Auf der linken Seite ist ein gemaltes oder eher gekritzeltes Bild von Alper.

Die Männer sind in einem Gespräch vertieft, sowie die Frauen auch. Wir reden seit einer Stunde über Gott und die Welt. Plötzlich klatscht Erdal Baba auf seine Oberschenkel und steht auf. „Wir sollten uns langsam auf den Weg machen." Alle stehen auf und wir gehen zur Tür um unsere Jacken und Schuhe anzuziehen.

Vor der Tür fertig angezogen umarmen wir uns alle zum Abschied. Meine Mutter ist die Erste. Sie umarmt mich etwas zu fest für normale Zustände aber wahrscheinlich, weil ich jetzt nicht mehr hier wohne. Mein neues Zuhause würde jetzt mit Serkan sein. „Auch, wenn wir uns nicht mehr so oft sehen können rufst du mich immer und wann du willst an. Okay?" sagt sie in der Umarmung und als Antwort nicke ich. Sie übertreibt.

Als letztes umarmt mich meine Schwester und danach Emy. Ich drücke sie fest an mich. „Es wird noch alles so bleiben, wie es war?!" Sie flüstert es wie eine Frage. Mir rollte eine Träne und noch eine. Wieso fühlt es sich so stark nach einem Abschied an. Ich hasse Abschiede und das hier fühlt sich wie ein Abschied an. Ich bin doch noch in der Stadt, oder? Ich weiß nicht wo die Wohnung ist aber sie kann nicht so weit weg sein. Oder etwa doch?

„Versprochen" flüster ich ihr als Antwort. Wir lösen uns und sie dreht sich Tränen wegwischend um und verschwindet kurz im Haus. Mit einer türkisen Kiste kommt sie zurück. Ihre Tränen rollen ihr genauso unkontrolliert runter, wie bei mir. Emy reicht mir die Kiste auf der eine große Schleife drauf ist. Ich sehe sie mit großen Augen an. „Öffne es erst im Auto, bitte." Ihre stimme klingt gebrochen. „Danke" hauche ich, da meine Stimme auch weg ist.

Ich winke ein letztes Mal zu meiner Familie bevor ich einsteige. Als Serkan auch einsteigt fahren wir los. Mit der Kiste auf meinen Oberschenkel schaue ich aus dem Fenster. Ab und zu schluchze ich. Meine Tränen wissen kein Halt mehr. Sie kommen einfach. Und dieses gefühl, dass was nicht stimmt, will mich nicht in Ruhe lassen.

Liegt es an dem Abschied?

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