68. Kapitel ≫Abschied?≪

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„Ich habe dir gesagt mir geht es gut." rechtfertige ich mich bei Serkan. Wir sind heute morgen los direkt zum Arzt gefahren, da ich in der Nacht etwas Fieber bekommen habe und Serkan übertreiben musste. „Ich habe mich nur ein wenig erkältet, mehr nicht. Schau, meine Tabletten habe ich auch in der Tüte." ich halte die kkleine Tüte vor seine Nase. „Ich habe mir trotzdem Sorgen gemacht." sagt er.

Wir steigen aus dem Taxi und gehen zum Hafen vor. Mit dem Boot sind wir zur anderen Seite gefahren, um einen Arzt aufzusuchen. Wir steigen in unser Boot und fahren wieder raus. Ich kuschle mich an Serkan und zusammen steuern wir das Boot.

Mitten im Meer kommt uns ein anderes Boot entgegen und bleibt neben uns stehen. Genauso wie unser Boot. Zwei schwarz gekleidete Männer schauen zu uns rüber. Serkan nickt mit dem Kopf und sieht dann mich an. Er legt seine Hände rechts und licks an meine Wange und blickt tief in meine Augen. „Asli, Asli, ich habe gestern gesagt, egal was passiert und egal welche Steine uns in den Weg gestellt werden, ich werde dich immer Lieben. Vergiss das nicht. Und ich will das du mir jetzt gut zuhörst und tust, was ich dir sage! Oke?" fragt er ernst. Als Antwort nicke ich.

Ich habe ein sehr mumliges Gefühl bei dieser Sache. Bitte lieber Gott, lass es nicht so kommen, wie ich es ahne. Bete ich innerlich. „Du steigst jetzt in das Boot und die Männer werden dich wegbringen. Du wirst mitgehen und keine Fragen stellen. Sie werden dich in Sicherheit bringen." sichert er mir. „Und du?" frage ich panisch. „Ich bleibe hier. Aber ich verspreche dir, ich werde nachkommen. Nur musst du etwas gedulig sein. Bald sehr bald werden wir uns wieder sehen aber dafür musst du jetzt gehen. Aber das ist nicht das einzige, was ich von dir möchte." er macht eine Pause und atmet tief durch.

Mein Herz rasst, als er weiterspricht. „Schreib mir nicht, ruft mich nicht an oder versuche garnicht mit mir in Kontakt aufzutreten, das ist zu gefährlich. Für deine, sowie meine Sicherheit darsft du mich nicht erreichen. Ich kann das gleiche auch nicht bei dir machen. Du musst gedulig warten bis ich zu dir komme. Versprich mir, dass du auf mich warten wirst." fordert er mit großer Hofnung auf.

„Serkan, wie kannst du so etwas von mir verlangen? Ich kann nicht. Nein! Ich werde nicht gehen. Nicht, ohne dich!." rufe ich aufgebracht und gehe einen Schritt zurück, sodass seine Hände von meinen Wangen wegfallen. Tränen rollen über meine Wange. Mein ganzer Körper fängt an zu zittern. „Asli ich werde kommen versprochen!" sagt er mit fester Stimme. „Aber dafür musst du tun was ich dir sage. Versprich mir, dass du auf mich warten wirst und mich weiterhin lieben wirst." Seine Augen strahlen genauso viel Trauer, Enttäuschung und Hoffnung aus, wie meine.

„Serkan." fange ich an zu weinen. „Bunu bize yapma. (Tu das uns nicht an.) Wo soll ich hin gehen? Was soll ich machen ohne dich? Wie lange wirst du weg sein?" schluckse ich und drehe mich um.

Serkan legt seine Hände an meine Taile und dreht mich um. „Du wirst zurück nach München zu deiner Schwester gebracht. Sie weiß von allem bescheid. Dort wirst du eine Weile wohnen und wenn ich wieder da bin werden wir nach Hause gehen. Versprochen." sagt er ruhig aber ich sehe den Sturm in ihm. Er legt seine Hände wieder an meine Wange und kommt mir näher.

Unsere Lippen berühren sich und er küsst mich tief und fest mit jerder zelle seines Körpers, genau so wie ich. Als wir uns wieder lösen nicke ich mit verweinten Augen. „Ich verspreche dir ich werde warten." sage ich. Er zieht mich fest an sich und umarmt mich so fest, als wäre es unser letzter. Wir trennen uns nach einer langen und festen Umarmung. „Seni seviyorum." (Ich liebe dich) sage ich ein letztes mal und drehe mich um. Kurz bevor ich auf das andere Boot rüber steige, drehe ich mich wieder um und umarme Serkan. „Ich will nicht gehen. Lass mich hier bei dir bleiben. Wir können das zusammen schaffen. Serkan ich gehe nirgendwo hin ohne dich! Bitte, tu das uns nicht an. Nicht so. Das ist keine Lösung." weine ich schluchzend. Ich ertrage das nicht.

„Olmaz, Aslim. Gitmen lazim." (Es geht nicht Asli. Du musst gehen.) versucht er mir einzureden. „Aber wieso? Wieso geht das nicht? Ich halte es bei deiner Oma aus versprochen! Egal, wie lange, ich kann da bleiben." versichere ich ihm. Doch er sieht entschlossen aus. „Asli." sagt er selbst verzweifelt von dieser Situation. „Bitte." flüstere ich. „Asli yapma!" (Hör aus!) ermahnt er mich. Tränen kullern mir die Wange herunter. Mein Augen tun schon weh. Ich nehme seine Hände und halte sie fest in meinen. Unsere Augen blicken sich lange an ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

„Asli git." (Asli geh.) flüstert er kaum hörbar. Ich schüttle leicht meinen Kopf als Antwort. „Asli git!" (Asli geh!) sagt er dieses mal lauter. „Serkan." sage ich kopfschüttelnd. Er zieht seine Hände aus meinen und schaut mich ernster, kälter an. „Ich sag es nicht noch einmal." Er atmet hörbar ein und schließt beim ausatmen die Augen. „Asli GIT!" sagt er viel lauter als davor. Er öffnet seine Augen und da ist diese Leere, diese Kälte. Eine Gänsehaut umhüllt mich. Ich mache einen Schritt zurück. „Ist es wirklich das, was du willst?" frage ich, doch es kommt keine Antwort. „Willst du wirklich, dass ich gehe?" frage ich ein zweites mal. „Ben degil sartlar böyle istiyor." (Nicht ich sondern die Verhältnisse/Bedingungen wollen es so) sagt er kalt, wie er gerade zu sein scheint. Aber ich weiß, dass das für ihn auch nicht leicht ist. Als Antwort senke ich meinen Kopf und steige auf das andere Boot rüber. „Seni hep sevicem Serkan Candemir." (Ich werde dich immer Lieben Serkan Candemir) flüstere ich zu ihm. Und ich weiß, auch wenn er es nicht gehört hat, er hat es verstanden.

Weinend beobachte ich Serkan und sein Boot, bis er nicht mehr zu erkennen weit weg ist. Nach einer langen fahrt steigen wir aus und ich folge den Männern zu einem schwarzen Auto. Einer der Männer hält mir die Tür auf und ich setze mich rein. Dann steigen sie auch ein und die zwei stündige Autofährt beginnt.

An einem großen leeren Platz steigen wir aus. Vor mir ein kleiner Privatjet. Die Männer führen mich die Treppen hoch in den Jet. „Wir verabschieden uns von hier. Wenn Sie landen, werden unsere anderen Männer Sie abholen und weiter zum Ziel bringen. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen guten Flug." verabschiedet sich einer der Männer im Namen für alle. ich nicke ich setze mich ans Fenster. Der Pilot spricht eins bis zwei Sätze und startet das Motor.

Ich starre auf den Ring an meinem Finger und spiele damit. Mein Herz schmerzt. Wie lange werde ich es ohne ihn ertragen? War die vorherige Nacht so etwas wie ein Abschied? Oder hat er das getan, weil ich gesagt habe, dass ich meine Schwester vermisst habe? Vielleicht wollte er aber auch nur, dass ich nicht mehr bei seiner teuflischen Großmutter bleibe. Ach was rede ich mir da nur ein. Er wollte das ich gehe. Mit meiner Liebe zu ihm gehe.

„Miss, stehen Sie auf unser Flug ist beendet, Sie dürfen aussteigen." höre ich jemanden ganz nah an mir. Und noch einmal werde ich angetippt. Ich öffne meine Augen und schau die Flugassistentin an. „Sie dürfen aussteigen." sagt sie zu mir mit einem Lächeln. Ich nicke und schnalle mich ab. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich steige vom Jet aus und werde gleich von einem weiteren schwarzen Van herzlich begrüßt. Einer der Männer hält mir die Tür auf und ich steige ein.

Nach einer langen einstündigen Fahrt hält der Van vor dem Haus meiner Schwester. Sie sind hier neu hergezogen. Das ist das erste mal, dass ich hier bin. Ich bedanke mich bei den Männern und verabschiede mich. Doch sie scheinen nicht gehen zu wollen. Ich mache mich auf den Weg zur Tür und klingle einmal. Die Tür wird geöffnet und meine Schwester steht vor mir. Sofort füllen sich meine Augen mit Wasser. Ich mache einen großen Schritt vor und falle ihr direkt in die Arme. Weinend umarmen wir uns fest.

„Abla, Abla Serkan beni birakip gitdi." (Schwester, Schwester Serkan ist gegangen und hat mich allein gelassen.) weine ich an ihrer Schulter. „Ich weiß Asli, ich weiß. Aber er wollte auch nicht, dass es so kommt." beruhigt sie mich und streicht mir auf dem Rücken auf und ab.

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