29. Kapitel ≫Neues Zuhause≪

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„Eure Wohnung ist weiter weg als unsere aber keine Angst wir sind trotzdem in Mannheim. Du kannst also wann du willst zu uns kommen." Sie lächelt mich warmherzig an. „Werde ich mit ihm alleine sein?" Die Frage ist so leise aber laut genug, dass sie es versteht, denn nach eine kurzen Stille nickt sie. „Ich-" sie unterbricht mich. „Ich weiß, du vertraust ihm nicht und vielleicht hast du sorgar Angst. Aber ich kenne Serkan. Er ist kalt zu dir aber er wird dir nichts tun. Nur seiner Familie strahlt er diese Kälte nicht aus aber jeder andere bekommt diese Kälte zu spüren. Und du gehörst jetzt auch zur Familie. Es fällt ihm vielleicht schwer das zu akzeptieren aber er wird es einsehen müssen, dass du zur Familie gehörst, dass du seine Familie bist. Seit dem Vorfall ist er so Kalt und leblos geworden. Aber ich weiß, du wirst dieses Eis brechen und ihm Leben schenken."

Meine Kehle ist trocken und mir fehlen die Worte. Was für ein Vorfall? Was muss passiert sein, dass er so Kalt geworden ist? Bevor ich diese Frage stellen kann stellt sich Serkan neben seine Mutter und legt einen Arm um ihre Schultern. „Wir sollten uns langsam auf den Weg machen."

Wir verabschieden uns von Serkans Eltern. Erst küsst Serkan aus Respekt die Hand von seinem Vater, dann umarmt er seine Mutter. Ich mach es ihm nach und küsse ebenso die Hand von meinem Schwiegervater. Serkan umarmt seine Mutter und legt ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie lächeln sich gegenseitig an und Sevgi Anne flüstert ihm etwas zu, dass nur die beiden verstehen. Serkans Kiefer zuckt. Was seine Mutter wohl gesagt hat?

Als nächstes umarme ich sie. „Du bist die einzige, die das Eis in ihm brechen kann, also brech das Eis." flüstert sie mir zu und löst sich von der Umarmung.

Der Regen hat zwar aufgehört aber die Luft ist noch feucht und kalt. Wir steigen in unsere Autos und fahren los. Die Wörter schwirren in meinem Kopf herum. Du bist die einzige, die das Eis in ihm brechen kann. Ich lehne mich wieder ans Fenster und blicke in die Dunkelheit.

„Asli, steh auf wir sind da." Serkan rüttelt leicht an meiner Schulter. Ich muss wohl eingeschlafen sein. „Wir sind da." sagt er und steigt aus. Ich reibe meine Augen hänge meine Tasche um und steige ebenfalls aus. Ich öffne die Tür von hinten und nehme noch die türkise Kiste von Emma.

Ich dreh mich um und da steht ein kleines, im Gegensatz zu den anderen, ein moderneres Apartment. Serkan geht die paar Treppen hoch und ich folge ihm. Er öffnet die Glastür und ich gehe vor. Die Lichter gehen an. Links von mir ist nur eine Tür und rechts sind weitere Treppen. Wir gehen die Treppen hoch. Mit unsicheren Schritten folge ich ihm. Mein Herz rasst bei jedem Schritt. Vor der Tür bleiben wir stehen und Serkan öffnet die Tür zur Wohnung. Er macht ein Schritt rein, zieht seine Schuhe aus und geht weiter in die Wohnung. Wie versteinert stehe ich an Ort und Stelle. In mir bereitet sich Panik, Angst und Sorge aus. Vorhin habe ich im Auto geschlafen aber jetzt ist nichts mehr von der Müdigkeit da. „Willst du dort ewig rumstehen? Komm rein" seine Stimme reißt mich aus meiner Starre. Ich schüttle leicht den Kopf „Äh... ja." flüster ich und mache ein Schritt in die Wohnung.

Ich ziehe meine Schuhe ebenfalls aus ohne die Kiste fallen zu lassen und gehe mit vorsichtigen Schritten nach vorne. „Rechts von dir ist das Bad hier ist das Wohnzimmer" er breitet die Arme aus „die Küche ist hier" er zeigt auf die Rechte Seite „und vor mir ist das Schlafzimmer." sagt er und geht ins Schlafzimmer.

Ich gehe von der Badezimmertür vorbei zur zweiten Tür und blicke in die Küche. Die Küche ist schlicht und in grau gehalten. Dennoch ist sie schön. Rechts ist eine kleine Kücheninsel mit zwei weißen Barhocker und dahinter geht es raus zum Balkon. Ein kleiner Balkon mit einem Tisch und einem Stuhl. Ich dreh mich wieder um und gehe zurück zum Wohnzimmer. Serkan geht an mir vorbei "Deine Sachen sind schon im Schrank" sagt er kalt und verschwindet im Bad. Meine Sachen? Wer sollte... natürlich meine Mutter.

An der Ecke zwischen Wand und Fenster ist ein Ecksofa in grau mit zwei grauen und zwei weißen Kissen. Davor steht ein kleine runder dunkelgrauer Tisch. Anscheinend steht der Typ auf grau. Die ganze Wohnung besteht aus grauen Möbeln aber irgendwie sieht es trotzdem gut aus. Der Teppich auf dem hellen Parkettboden ist ebenfalls grau. Über dem Sofa hängt ein Wandregal mit Bildern. Beim näher hingehen erkenne ich, was für Bilder es sind. Unsere Hochzeitsbilder. Und eins ist ein Familienfoto mit Serkans und meinen Eltern.

Ich mache weitere Schritte bis ich vor dem großen Fenster neben den Sofa stehen bleibe. Ich lege die Kiste auf die Fensterbank und blicke in die Dunkelheit. Es hat wieder angefangen zu regnen. Mir kommt das alles vor, wie ein Traum. Bevor Serkan fertig mit duschen ist, geh ich schnell ins Schlafzimmer. Das muss wirklich ein Traum sein. Im Zimmer steht nur ein einziges Bett. Ein Ehebett genauer gesagt. Mitten im Raum bleibe ich stehen. Auf der Linken Seite an der Wand steht ein Regal mit Büchern. Mit meinen Büchern. Meine Mutter und meine Schwester haben auch an das Gedacht. Ich bin zwar immer noch sauer auf meine Mutter wegen dem Geschenk aber trotzdem hab ich sie lieb.

Das Wasser im Bad wird ausgemacht. Mit schnellen Schritten gehe ich zum Schrank und schiebe die erste Tür auf. Wow. Das sind definitiv nicht meine Klamotten. Hier hängen viele Anzüge und Männer Klamotten. Eindeutig von Serkan. Ich schiebe die Tür wieder zu und gehe zur anderen Schranktür. Ich schiebe diese Tür auf und atme erleichtert aus. Meine Sachen sind wirklich hier drin. Ich suche mir Unterwäsche und Schlafsachen raus und schiebe die Tür mit einer Hand wieder zu. Als ich mich umdrehe kriege ich einen Schock.

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