33. Kapitel ≫Erster Schultag≪

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Ich sitze gerade im Auto auf dem Weg zur Schule. Er hat am Samstag die Wohnung verlassen und ist erst am Sonntag wiedergekommen. Ich habe keine Ahnung, wo er war und es interessiert mich auch nicht. Soll er machen was er will. Auf die neue Schule freue ich mich nicht wirklich. Wie denn auch, wenn ich wie ein Kind hin und wieder zurück gefahren werden muss. Ich will doch nur meinen Abschluss.

Als der Wagen hält, schnalle ich mich ab. Ich wollte die Tür öffnen, als ich am Arm gepackt und umgedreht wurde. Ich tu alles in meiner Macht, nicht in seine Augen schauen zu müssen. "Schreib mir wann du aus hast. Ich werde ich abholen." Der Hass und die Wut ist in seiner Stimme nicht zu überhören. Was habe ich getan, dass er so ein Hass auf mich hat? Ich bin doch nicht schuld. Er drückt noch etwas zu. "Und dein Ehering bleibt an deinem Finger." Ich bin nicht Lebensmüde, dass ich mein Ring wieder abnehme, dachte ich mir. Als ich mich immer noch nicht rühre, übt er noch mehr Druck an meinem Arm aus. Ich zeige keine Reaktion, obwohl mein Arm pocht. "Ich hoffe, du hast es verstanden." Mit Schwung lässt er meinen Arm los. Mit eile öffne ich die Tür. Ein Fuß auf dem Boden halte ich in der Bewegung inne. "Das Sekretariat ist im zweiten Stock links."

Ohne ihm ein Blick zu würdigen steige ich aus und knalle die Tür, bewusst mit etwas mehr Druck als nötig, zu. Das Sekretariat ist im zweiten Stock links. Äffe ich ihn in Gedanken nach. Argh! Am Eingang der Schule bleibe ich kurz stehen und werfe ein Blick zum Parkplatz. Er steht allen Ernstes immer noch dort und schaut aus dem offenen Fenster raus. Ich dreh mich um und betrete die Schule. im zweiten Stock hatte er gesagt. Na dann mal los. Ich gehe den Flur auf der rechten Seite entlang zu den Treppen. Im zweiten Stock sehe ich schon das Sekretariat. Als ich meine Hand hebe, um zu klopfen, wird die Tür mit Schwung aufgemacht und ein Schüler kommt raus. Er hat die Hände zu Fäusten geballt. Als er bemerkt, dass ich daneben stehe, schaut er mich verwirrt an, schüttelt den Kopf und geht an mir vorbei die Treppen runter. Was war das eben?

"Frau Aktas nehme ich an." Ein Mann um die 50 mit grauem Haar und etwas großer als ich steht vor mir. Vermutlich der Direktor. Ich lächle ihn an. "Die bin ich." Ich schüttle seine Hand. "Bitte folgen sie mir." Er geht voraus zur Tür weiter vorne und öffnet sie. Er bedeutet mir einzutreten. Wir setzen uns an den Runden Tisch. "Serkan hat mir von ihrer Lage Berichtet. Ihre alten Noten werden wir natürlich übernehmen. Sie müssen nur noch die Zettel" er legt mir zwei Zettel mit einem Stift vor "unterschreiben und ihre Bücher sind hier. Er steht auf und holt aus dem Schrank einen Stapel Schulbücher raus. Als er die Bücher auf den Tisch legt und sich hinsetzt, reiche ich ihm die Unterschriebenen Zettel. "Ich würde noch gerne Wissen wollen, was sie nach ihrem Abschluss machen werden." fragt er mich lächelnd. Der Direktor ist auf jeden fall sehr sympathisch. "Mein Plan ist zu studieren." Antworte ich. "Und wissen sie schon, was sie studieren möchten?" stellt Herr Bulut seine nächste Frage. "Ich habe vor Literatur zu studieren." Herr Bulut überlegt kurz. "Wir haben eine Schreibwerkstatt. Ich könnte sie dort eintragen. Ich glaube, dass wäre genau das Richtige." Mit großen Augen sehe ich ihn an. "Das wäre Toll."

Wir gehen die Treppen runter zum ersten Stock und biegen rechts ab. Vor einer Tür bleiben wir kurz stehen. Auf der Wand hängt ein kleines Schild mit der Aufschrift "13B1". Herr Bulut klopf an und tretet ein. Ich folge ihm in die Klasse und in der Mitte bleiben wir stehen. Die Klasse ist viel kleiner als meine alte Klasse.

„Guten Morgen Frau Beck. Ich habe Ihnen eine neue Schülerin gebracht." Die Lehrerin lächelt mich an und hält mir ihre Hand hin. „Hallo, ich bin Frau Beck, deine Lehrerin." Ich schüttle ihre Hand und lächle ihr zurück. „Ich bin Asli." Das ist das einzige, was ich in meinem nervösen Zustand sagen kann. „Dann wünsche ich dir Asli noch einen schönen start in deiner neuen Klasse." Der Direktor Herr Bulut lächelt mich noch einmal an und geht dann auch schon aus der Klasse.

„Willst du dich uns kurz vorstellen?" fragt mich Frau Bulut. Und genau davor hatte ich mich gefürchtet. Vor der Klasse stehen und sich vorstellen. Ich räuspere mich. „Mein Name ist Asli. Ich bin 20 Jahre alt und komme aus München. Vor ca zweieinhalb Wochen bin ich hergezogen weil" ich halte mitten im Satz an „weil..." stottere ich. Ich kann nicht sagen, dass ich mit zwang verheiratet wurde und hier hergezogen bin. Ich sollte mir schnell was einfallen lasse. „weil ich vorhabe hier zu studieren." beende ich mit fester Überzeugung meinen Satz.

Frau Beck bedankt sich und zeigt mir auf einen freien Tisch am Fenster in der dritten Reihe. Daneben sitzt ein Mädchen mit Kastanien braunen Haaren. „Hi" sagt sich nachdem ich mich hingesetzt habe. Ich erwidere es mit einem Lächeln. Und der Unterricht startet.

Es klingelt zur Pause und alle stehen auf. Ich stehe ebenfalls auf und gehe der Menge nach. Im Gang gucke ich mich um. „Hey, willst du mit mir zur Schulcafeteria?" das Mädchen mit den Kastanien braunen Haaren stellt sich vor mich. „Gerne. Warum nicht?" Wir machen uns zusammen auf den Weg dahin. „Ich bin Nora." strahlt sie. „Asli." gebe ich nur von mir. In der Cafeteria angekommen zieht mich Nora am Arm mit zu einem runden Tisch an der zwei Mädels  sitzen. "Hi Leute." sie zieht das "Hi" in die Länge und winkt verrückt. "Hey, Oli" sagt der Junge. Sie verdreht nur die Augen. "Leute, das ist Asli." sie hebt beide Hände und macht eine präsentierende Bewegung. "Asli, das sind Freya und Esilya."

Wir setzen uns um den Tisch. Nora rechts und Freya links von mir. Neben Nora sitzt Esilya. "Wieso bist du kurz vor den Prüfungen her gezogen?" fragt mich Esilya. Ich werfe einen Blick durch die Cafeteria. "Ich habe vor hier zu studieren." gebe ich von  mir und beobachte Gruppe, die an unseren Tisch vorbei geht. Der eine sieht mich musternd an und guckt erst wieder weg, als er siech hinsetzt. "Wer sind die?" frage ich in die Runde. Freya lacht kurz auf. "Das, meine Liebe, sind Typen von denen du dich lieber fern halten solltest." Ich dreh mein Kopf wieder zu den Tisch weiter Weg, an der die Typen sitzen. Fünf Jungs. Den einen bin ich sogar schon begegnet. Vor dem Sekretariat. "Das ist Ezra Bulut."  flüstert mir Nora zu. "Der Sohn des Direktors. Er denkt, er könnte hier über jeden bestimmen und machen, was er will aber der Direktor behandelt ihn genauso, wie jeden Schüler." Ezra sieht mich wieder an. Sein Blick bohrt sich in meine Haut. Er strahlt dieselbe Kälte, wie er. Wie Serkan. Aber er kann mir nichts tun. Vor ihm habe ich keine Angst. Er hat braun Haare und eiskalte blaue Augen.

"Der daneben mit den locken ist Elijah. Mein Bruder." Ich dreh mich zu ihr, wieder zu Elijah, dann wieder zu ihr. Erst jetzt fällt mir die Ähnlichkeit auf. Sie hat dieselben grünen Augen und lockige Haare wie er. "Die anderen sind Malik mit den blonden Haaren, Ethan mit der Cap und Zayn mit den Pech schwarzen Haaren."

Freya ändert das Thema und wir reden über den Schulball. Naja, eher reden die anderen über den Schulball. Bis eben wusste ich nicht mal, dass es eine Schulball geben wird. Ich beobachte Ezra und seine Jungs. "Oh Nein, das kannst du vergessen." Nora muss mein Blick bemerkt haben. "Ezra datet keine Mädels aus der Schule. Also brauchst du dir keine Hoffnungen machen. Du solltest dich eher zurück halten von ihm und seinen Jungs." Mit großen Augen sehe ich sie an. Dann fällt mir wieder ein, dass sie keine Ahnung haben, dass ich verheiratet bin. "Ich..." Ich lege meine Hand auf den Tisch. "Du bist Verlobt!" flüstert Freya geschockt. Esilya nimmt meine Hand und bewundert den Ring. "Sorry, dass wusste ich nicht." flüstert Nora entschuldigend. "Ich bin verheiratet."

Die Mädels schauen noch geschockter, als möglich. "Verheiratet?" fragt Freya flüsternd. Ich nicke und die Schulglocke läutet.

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