39. Kapitel ≫Kälte und Ignoranz≪

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Durch meinen Wecker, werde ich wach. Ich öffne meine Augen und setze mich auf. Es ist so schön in diesem Bett zu schlafen. Gestern hat Serkan mich her getragen und sich ebenfalls ins Bett gelegt. Ich springe aus dem Bett und schaue auf die stelle, in dem er geschlafen hat. Mir wird kurz schwarz vor Augen, weil ich zu schnell aufgesprungen bin. Er liegt da nicht aber man sieht, dass er da gelegen hat. Wieso hat er mich nicht einfach im Wohnzimmer schlafen lassen? Ich verstehe diesen Jungen nicht. Er verwirrt mich. Er hat ein Hass auf mich, dass kriege ich sehr oft zu spüren aber dann ist er auch wieder nett zu mir.

Ich gehe ins Wohnzimmer und dann ins Bad. Mit kaltem Wasser wasche ich mein Gesicht und putze meine Zähne. Zurück im Schlafzimmer ziehe ich mir eine schwarze Leder-Jeans mit einem weißen T-Shirt und einem grauen Blazer an. Es sieht elegant aus aber nicht zu elegant.

Als ich aus dem Zimmer gehe, steht Serkan im Flur. Ohne was zu sagen ziehe ich meine Schuhe an und gehe aus der Wohnung. Gefolgt von ihm gehen wir runter zum Auto und steigen ein.

„Nach der Schule fahren wir zur Firma." raunt er und fährt los. Gefrühstückt habe ich auch nicht. Als das Auto hält, öffne ich die Tür, doch werde ich wieder zurück gezogen. Ich erschrecke mich und halte die Luft an, da er meinem Gesicht sehr nahe ist. „Halte dich von Ethan und den anderen Jungs fern." flüstert er warnend. Ich dreh mich um und steige ohne ein Wort aus.


In der Schule ist nichts besonderes passiert. Wir saßen mit den Mädels in der Cafeteria und haben über alles mögliche geredet. Ethan war den ganzen Tag nicht da. Als ich aus der Schule gehe, steht Serkan angelehnt an seinem Auto und tippt auf seinem Handy rum. Ich gehe an ihm vorbei und steige ein. Mit voller wucht knalle ich die Tür zu und erst jetzt scheint er mich zu bemerken. Er dreht sich um und mit strenger Miene steigt er ein. „Geht es dir noch gut?" schreit er. Ich ignoriere ihn und schaue leer auf die Straße. Wenn er kalt sein kann, dann kann ich das auch.

Vor einem Hochhaus bleiben wir stehen. Ich steige aus und betrachte den Namen „FastCheck SCD", der über dem Eingang geschrieben hängt. SCD. Steht das für Serkan CanDemir? Was anderes kann es nicht sein. Am Eingang steht ein Mann in einem schwarzen Anzug. Serkan nickt ihm zu und wir betreten die Galerie. Ein weiterer Mann steht vor uns neben einem Sicherheitskontrollenscanner. Serkan geht zuerst durch, dann ich. Wow. Hier sieht es sehr schick aus. Der Boden aus schwarzem Marmor und einige teure Autos stehen hier. „Asli." Ich dreh mich um und Serkan steht an der Rezeption und deutet mir zu kommen.

Er verabschiedet sich von dem Mädchen hinter der Rezeption. Dunkelbraune kurze Haare, eine Brille und ein weißes Hemd trägt sie. Mit schnellen Schritten gehe ich zu Serkan, der vor dem Aufzug steht. „Ping!" die Türen öffnen sich und wir gehen rein. Der Aufzug besteht nur aus Glas. Es gibt viele Stöcke. Er drückt auf die Zahl 8 und der Aufzug fährt hoch. Ich schaue mich um. Es ist atemberaubend. Im zweiten und dritten Stock sind auch einige Auto Ausgestellt.

Der Aufzug hält. Ich dreh mich um und wir steigen aus. „Rosalie, ist mein Vater allein?" Die alte Frau am Schreibtisch lächelt ihn an. „Er wartet schon auf euch." Sie steht auf und deutet zum Flur gerade aus. Wir gehen hinter bis zur letzten Tür und Serkan klopft. Nach einem „Herein." betreten wir das Büro von Erdal Candemir. „Hoş geldiniz." (Begrüßung auf Türkisch. Willkommen) Ich gehe auf ihn zu und küsse aus Respekt seine Hand. „Hoş buldum." (Das sagt man nach der Begrüßung auf Türkisch.)

„Baba ben odama gidiyorum işiniz bitince Asliyi yollarsın bana." (Vatet ich gehe auf mein Zimmer. Wenn ihr fertig seid, schick Asli zu mir.) Ich dreh mich zu Serkan, der hinter der Tür wieder verschwindet. „Gel Kizim otur karşıma." (Komm meine Tochter setzt dich vor mich.) Erdal Baba deutet auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Ich setze mich hin und er tut es mir nach.

„Also. Nach deinem Abschluss wirst du hier anfangen zu arbeiten. Ich habe mir überlegt. Wie wäre es, wenn du zuerst als Assistentin anfängst, damit du erstmal alles kennenlernst." fängt er an. In seinen Augen funkelt etwas. Ich habe jetzt schon keine Lust mehr auf dieses Gespräch. Bevor er fortfahren kann, spreche ich dazwischen. „Baba ich würde gerne auch was dazu sagen. Ich-„ Ich atme tief ein. Wieso fällt es mir plötzlich so schwer zu sagen, dass ich das nicht will. Er sieht mich fragend an. Okay, ganz cool bleiben.
„Ich will studieren." platzt es aus mir. Geschafft. Ich habe es gesagt.

Er hebt eine Augenbraue. Das Funkeln verschwindet und seine Mimik wird sehr ernst. „Was sagt Serkan dazu?" Bitte was? Diese Frage kam jetzt unerwartet. „Wieso er?" Erdal Baba faltet seine Hande auf dem Tisch zusammen. „Er ist dein Mann. Serkan hat das Recht mitzuentscheiden." Als ich eine Weile nicht antworte, greift er ans Telefon. „Rosalie hol mir Serkan her." Er legt auf und sieht mich wieder an.
„Das müssen wir wohl mit Serkan besprechen."
Wieso entscheidet er jetzt? Ich bin doch alt genug, um selber zu wissen, was ich machen will. Ich würde das alles gerne laut aussprechen aber aus Respekt halte ich mein Mund und warte bis Serkan kommt.

Nach wenigen Minuten kommt Serkan ins Büro und setzt sich gegenüber mich auf den Sessel. „Du hast mich gerufen." sagt er zu seinem Vater. „Asli möchte studieren. Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie hier nicht arbeiten möchte." So hatte ich es nicht gesagt aber es entspricht der Wahrheit. Serkan seufzt und lehnt sich zurück. „Sie wird nicht studieren. Ich stimme nicht zu. Asli wird hier arbeiten und das als meine Assistentin." seine Stimme ist fest und kalt. „Was?" rufe ich. „Als deine Assistentin?" Das ist definitiv zuviel verlangt. Niemals wirklich niemals würde ich als seine Assistentin arbeiten!

„Asli." knurrt er. „Serkan." warnt ihn sein Vater. „Baba ich rede mit ihr nochmal und dann kommen wir wieder." Serkan steht auf und packt mich am Arm. Er schleift mich aus dem Büro Richtung Aufzug. Im Aufzug drückt er auf die Nummer 12 und wir fahren vier Stockwerke höher.

„Serkan lass mich los." ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien. „Asli!" knurrt er laut und übt mehr Druck aus. Der Aufzug hält und ich werde weiter geschliffen. Eine Frau am Schreibtisch steht auf und sagt. „Herr Candemir Sie-„ Serkan unterbricht sie. „Nicht jetzt Merve." Er öffnet die dritte Tür im Flur und schubst mich unsanft in sein Büro hinein.
Mit Schwung knallt er die Tür zu und kommt auf mich zu.

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