15. Kapitel ≫Im Auto≪

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Seit einer Stunde fahren wir und ich weiß immernoch nicht wohin wir fahren. Wir haben auch nicht geredet. Es herscht eine unangenehme Stille.

Der kann mich mal! Ich frag ihn jetzt. „Wohin fahren  wir eigentlich?" Er sieht mich nur von der Seite an, sagt aber nichts. Ich wiederhole ^NICHTS!^ Ähh... Hallo?! Hat er sprechen verlernt? Ich will ihn aber auch nicht reizen, denn ich weiß wozu er fähig ist.
Ich versuche es erneut. „Serkan, wohin fahren wir?"
Dieses Mal sieht er mich auch nicht von der Seite an. Er antwortet nicht.

Okay Asli, ganz ruhig. Wie war das nochmal? Einatmen und Ausatmen. Noch ein Versuch. „Wohin fahren wir?" das war bisschen zu laut. Ups! Aber er soll mich nicht ignorieren. Er sieht mich von der Seite an „Wenn wir da sind, siehst du es." Er sagt es ohne Emotionen. Und was heißt das jetzt?

„Ich hab das Recht zu wissen wohin wir fahren. Wir sind schon seit einer halben Stunde im Auto! Also sag es doch einfach, bitte." ich wurde bisschen laut, weshalb ich es mit einem ^bitte^ am Ende versuche.
Hoffentlich klappt es. Warum mache ich mir Hoffnungen? Wie blöd bin ich eigentlich?

„Wir sind gleich da!" sagt er genervt. Ich dreh mich zum Fenster „Sabır" (Geduld) murmel ich vor mich hin und verschränke meine Arme ineinander.

So ein... Argh! Plötzlich wird das Auto schneller. Ich kriege langsam Angst. Er fährt immer schneller, sodass ich mich am Haltegriff, an der Decke, festhalten muss. „Serkan" warne ich ihn. Er hört mal wieder nicht zu. „Serkan!" werde ich lauter. Er ignoriert mich. Oh mann! Mir wird langsam schlecht und wir machen gleich wirklich ein Unfall. „Serkan!!" schreie ich schon fast. Als Reaktion fährt er nur schneller. „SERKAN!!!" schreie ich dieses Mal aus meiner Seel. Er fährt so schnell, dass ich meine Augen zukneifen muss. Innerlich bete ich, damit wir kein Unfall machen und ich heil aus diesem Auto komme.

Er fährt jetzt auf dieser schnellen Geschwindigkeit. Bitte, bitte, bitte lass mich heil aus diesem Auto kommen. „Serkan! BITTE fahr langsamer. BITTE!!" meine Augen sind noch geschlossen und mein ganzer Körper ist angespannt.

„Was hast du gesagt, Sabır?!" (Gedult?!) knurrt er. Ich zucke zusammen und krampfe mein Körper noch fester. Ich zittere schon vor Angst. „Serkan, bitte" flüstere ich und die erste Träne tropft auf mein Oberschenkel. Es ist eine kurze Zeit Still.

„Öffne deine Augen" befehlt er mir aber jetzt auf einmal so ruhig. Ein schluchzen verlässt mein Mund.
„B-bi-bitte" und jetzt stotter ich auch noch. Was ist gerade los mit mir. Wieso zittere und stottere ich so vor Angst.

Plötzlich spüre ich eine Hand an meinem Handgelenk. Ich zucke wieder aber nur leicht. Er streichelt mit dem Daumen an meiner Haut. Ich öffne vorsichtig meine Augen. Wir fahren nicht mehr. Wir stehen an der Seite der Straße. Wie lange stehen wie schon?

Ich zitter immernoch. „Asli..." Er hat das erste Mal mein Namen gesagt. Ich sehe ihn geschockt, verwirrt und gleichzeitig ängstlich an. Was kommt jetzt?
„Es..." er macht wieder eine Pause und ich sehe ihm in die Augen. Er nimmt seine Hand von meinem Handgelenk. „Es... ach vergiss es!" sein Gesicht spannt sich an und er sieht wieder auf die Straße. „Wir sind gleich da" Warum ist er jetzt wieder gereizt? Und was wollte er sagen?

Er fährt wieder los und es herrscht eine unangenehme wirklich unangenehme Stille im Auto. Ich sehe aus dem Fenster raus und wische mir meine Tränen weg.

Wohin fahren wir bloß? Und was wollte er sagen?

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A Promise About UsWhere stories live. Discover now