Larry- Vampir (deut)

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Wir lagen auf dem Boden meines Zimmers. Alles fühlte sich warm und flauschig an, dem Alkohol geschuldet, und Harry nahm meine Hand. Die Welt stand still und alles war perfekt.

"Hey, Louis."

Er brach die Stille viel weicher, als ich es je gekonnt hätte. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. Seine Locken umrahmten sein Gesicht und verdeckten seine Wangenknochen, aber ich verzeihte es ihnen. Seine Hand in meiner ließ mich fast lebendig fühlen.

"Hm?", brachte ich heraus. Ich konnte nicht aufhören, zu lächeln.

"Findest du, ich sehe gut aus?"

Ich lachte auf. Gut? Eine schamlos Untertreibung. Harry Styles war die absolut bildhübscheste Person, die ich je getroffen hatte. Er war erst in diesem Jahr in unsere Schule gewechselt und bereits der beliebteste Schüler der gesamten Oberstufe, und das sicher nicht, weil er mit jedem Mitschüler über dessen Interessen gesprochen hatte.
Nein, Harry Styles war schön. Er strahlte Leben aus, und trug seine Herkunft mit Stolz.

Obwohl er ein Halbblut war, genau wie ich.

Eigentlich ironisch. Ich war seit der 4. Klasse eine Art Außenseiter, weil ich ein menschliches Elternteil hatte, und Harry spazierte mit der selben Herkunft anmutig in die Schule und wurde zum König der Vampire gekrönt. Aber wie könnte ich neidisch sein. Er hatte sich mich ausgesucht. Mich. Er hatte mich um ein Date gebeten.
Er lag mit mir auf dem Boden meines Zimmers.

"Du bist wunderschön.", antwortete ich leise. Der Alkohol hatte meine Zunge gelockert und ich merkte nicht mal, was ich von mir gab. Harry zog die Augenbrauen zusammen.
"Wieso findest du das?"

Er sah mich an und ich musterte sein Gesicht genau. "Ich weiß nicht, du bist einfach..." mir fehlten die Worte, um ihm beschreiben zu können, was ich sah. Der Alkohol machte mein Hirn auch träge. "Ich wünschte, Vampire hätten ein Spiegelbild. Dann würde ich dir einen Spiegel vorhalten und dir alles zeigen, was ich an dir schön finde."

Harry lächelte, auch wenn meine Antwort ihn wohl nicht vollständig befriedigte. Es wurde wieder einen Moment still, aber dann stand ich ein wenig schwankend auf und zog einen Stapel Papiere von meinem Schreibtisch, und ein paar Stifte, die ich zu fassen bekam. Harry setzte sich auf.

"Hier." Ich legte alles auf dem Boden ab und setzte mich ihm gegenüber. Dann malte ich ein großes Oval.
"Du hast eine breitere Nase. Und hohe Wangenknochen. Und deine Augen sind...",  ich suchte nach einem grünen Stift, "... grün mit braun außen rum. Und dein Kinn...." Ich sah auf und sah, dass Harry sich ebenfalls ein Blatt und einen Stift geschnappt hatte.

"Was malst du da?"

"Dich."

Mir wurde ganze warm. "Wirklich?" Interessiert platzierte ich mich neben ihm, um auf das Papier sehen zu können.
"Meine Augen sind blau?"
"Wie das Meer."
Ich beobachtete fasziniert, wie er ein unglaublich schlechtes Portrait von mir zeichnete. Ich meinte aber eine bestimmte Gesichtsform herauslesen zu können. Und die Form meiner Nase.
"Ist kein Kunstwerk, aber...", sagte Harry schließlich und zog mein Portrait von ihm heran, um es genauer zu betrachten. Ich war derweil von der Zeichnung von mir fasziniert.

"Hab ich schmale Lippen?"
Harry warf mir nur einen kurzen Blick zu, aber er lächelte. "Ein bisschen, ja. Ist mein Kinn wirklich so eckig?" Ich lachte ein wenig und konnte mich endlich von dem Potrait lösen.

Ich lehnte mich gegen ihn. "Wir sind keine guten Künstler." Er lachte ebenfalls und richtete sich wieder ein Stück auf. "Nein, sind wir nicht. Aber ich kann dir sagen, dass du wirklich der schönste Junge dieser Welt bist." Ich biss auf meine Unterlippe, um mein Lächeln zu verstecken. Unsere Blicke verloren sich ineinander, er kam mir ein Stück entgegen.
Doch ich drehte den Kopf weg und stand grinsend auf. "Lass uns raus gehen."

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt