Larry ~ Football /6 [AU] (deut)

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Ich war alleine. Das Auto fuhr schnell, mein Herz raste fast in derselben Geschwindigkeit. Das ist kein Fehler, sagte ich mir immer wieder und hielt mir die Gründe vor Augen, wieso ich mich so entschieden hatte.

Herbst. Die Blätter neben der Straße leuchteten in den verschiedensten Farben und irgendwie erinnerte mich dieser Anblick an den Tag, an dem ich mein erstes Training hatte. Mein junges 17 jähriges Ich war so aufgeregt gewesen...

Okay. Das schaffst du. Ich stieg aus dem Auto, ein klapprige alter Wagen, den ich erst vor knapp einem Jahr zum Geburtstag bekommen hatte, und schloss ab. Drei Parkplätze neben mir stieg ebenfalls jemand aus, ein wenig älter als ich, vielleicht 20? Ein hochgewachsene Mann, sportlich, helle Haare. Schnell drehte ich mich von ihm weg und lehnte mich irgendwie an das Auto, um mich vor seinem Blick zu schützen. "Hey, bist du der Neue?"

Das hat super geklappt, Tomlinson.

"Äh j-ja, ich bin... Ich bin Louis.", stotterte ich und drehte mich peinlich berührt und hochrot angelaufen. Der Typ nickte und winkte mich mit sich mit, als er in Richtung des Sportplatzes ging. Ich versuchte schnell, zu ihm aufzuholen und schwang mir die Sporttasche über die Schulter. "Ich bin Jack Thompson. Ich bin Teamkapitän dieses Jahr. Du bist spät dran, Kleiner, die anderen sind wahrscheinlich schon auf dem Feld. Wenn du Glück hast ist Styles noch in der Umkleide, der kommt immer zu spät."

Ich nickte und versuchte, mir die Namen einzuprägen.

Tatsächlich stand in der Umkleide jemand. Mit dem nackten Rücken zu uns (heilige Scheiße, haben die hier alle einen durchtrainierten Körper?) kramte er leise fluchend in seiner Sporttasche. "Ey, Styles! Der Neue is da. Machst du mit ihm die Eingewöhnung? Ich muss zum Coach." Styles nickte und wandte sich seufzend von der Sporttasche weg zu mir. Thompson war verschwunden, seine Sporttasche lag links neben mir auf einer Bank.

Dieser Styles musterte mich. Ich hielt die Luft an. In meinem inneren bildete dich Lava, schwappte zäh in meinem Magen umher, ließ alles unangenehm Kribbeln. Kurz: ich war nervöser als jemals zuvor. "Wie heißt du?" Oh Gott, seine Stimme. Er hatte eine raue, tiefe Stimme, sanft und irgendwie hart gleichzeitig. Ein Blitz zuckte durch meinen Körper. "L-Louis. Tomlinson.", antwortete ich schnell. Er nickte wieder und nahm sich den Pulli, der über seiner Tasche lag. "T-shirt vergessen.", kommentierte er und schenkte mir dann ein kurzes Lächeln. "Ich bin Harry, du kannst mich auch Styles nennen. Mein Nachname. Wenn du ungezogen bist, komm auf den Platz. Dann sehen wir mal, wie gut du bist." Er lächelte wieder und ging dann raus. Fuck.

Ich erinnerte mich, wie ich vor meinem ersten Training mit mir selber vereinbarte, nicht mehr schwul zu sein, weil das alles erschweren würde, und wie Harry mir dann mit seiner bloßen Existenz einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Ich musste lächeln. Der Fahrer blickte durch den Rückspiegel zu mir und brummte dann: "Na endlich Lächeln Sie mal. Sie sollten sich freuen. Es fängt ein neues Leben an für Sie, glauben Sie mir. Ich habe das schon dreimal hinter mir..." Er war alt und sah eher so aus, als hätte er es schon mehr als drei Mal hinter sich. Ich trommelte mit den Fingern und sah aus dem Fenster. Der Flughafen war selbst innerhalb der Stadt angeschrieben. Ich schluckte. Die Fahrt dauerte nicht mehr lange.

Ich erinnerte mich an mein erstes Spiel in dem Verein. Es lag Jahre zurück.

Ich saß auf der Bank und schaute meinen frischgebackenen Teamkameraden beim Verlieren zu. Es war so schrecklich, ich konnte bald nicht mehr zusehen. Wir traten gegen den Ligaführenden an, und die waren ganz und gar nicht darauf aus, sich von uns den Aufstieg verdauen zu lassen. Sie nahmen uns nach allen Regeln der Kunst auseinander. Frustriert erkannte ich vom Spielfeldrand Chancen, Möglichkeiten, dieses elende 0:4 noch zu drehen, doch keiner wechselte mich ein.
Eigentlich hatte ich mir das auch selbst zuzuschreiben. In den letzten Monaten hatte ich jedes einzelne Training versaut. Ich verschoss selbst Elfmeter, mein Spezialgebiet. Der Grund war ein einfacher: ich wurde nervös, sobald Harry mit auf dem Platz stand. Er musste mich nicht mal anschauen, ich wusste, dass er da war und das reichte, um mich vollkommen zu irritieren.

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt