Larry~ Hetero [Punk] (deut.)

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"Das meine ich nicht. Ich meine.... 2 aus 20! Ich bin hier, wo ist Nummer zwei?" Liam seufzte und folgte meinem schmunzelnden Ich aus dem Klassenraum. "Kein Kommentar.", meinte ich lediglich schlicht und wechselte dann das Thema.

"Ich hab jetzt Erdkunde. Mein Kurs ist aber immer zu spät dran weil die Hälfte aus Sport kommt... Du hast BK oder?" Liam stöhnte theatralisch. "Ja, und es war die schlimmste Entscheidung meines Lebens, BK vierstündig zu wählen!" Ich lachte und kommentierte: "Ich weiß, du predigst mir seit Beginn der Oberstufe wöchentlich zweimal: Die schlimmste Entscheidung meines Lebens, Louis! Alles nur Kunst- Profis und die komischen Mädchen! Alle hübschen Jungs sind in Sport, ... ähm..." " In Sport, Erdkunde oder den Naturwissenschaften.", vervollständigte Liam ernst nickend.

Ich lachte und drehte mich um, sodass wir stehen blieben. "Ich bin auch in Erdkunde, Liam." Liam nickte und sah aus, als wollte er mich mit seinem Hyper- Homo- Röntgenblick durchleuchten, um den Regenbogen in mir zu finden.
"Exakt, Lewis William Tomlinson. Exakt!" Ich verdrehte kopfschüttelnd die Augen. "Ich bin nicht schwul, Liam. Ich bin 100% hetero." Plötzlich ertönte eine Stimme von links hinter mir. "Sei dir da mal nicht so sicher, Prinzessin."

Und da stand er: Der einzige Junge, der mich jemals an meiner Sexualität hätte zweifeln lassen können: Harry Styles, in einem seiner aussagekräftigen Outfits, die der ganzen Punk- Szene die Ehre erweisen müssten, dem anzüglichen Grinsen und dem undurchschaubaren Blick aus grünen Augen, der mich versteinerte.

Noch bevor ich die Chance hatte, ihn genauer anzusehen, war der Moment verflogen und er drehte sich lachend zu seinen Freunden um und ging weg. Wow. So ein... kraftvolles und... intensives Auftreten... Er hatte sich einfach in unser Gespräch geklinkt und auch noch mit so einem Satz...
"Louis? Noch anwesend?" Liam schnippte vor meinem Gesicht herum, während ich vor lauter Faszination nur ein "Hm?" heraus bekam. Liam deutete mit dem Kopf auf den Lockenkopf und meinte: "Du fragst dich, warum ich dich für schwul halte? Genau deswegen. Du magst ihn! Mach dir doch nichts vor!"

Er hatte recht, ich war ja nicht blöd. Harry hatte schon vor einer Weile begonnen, mein Interesse zu wecken, aber schwul? Ich? Wenn, dann vielleicht... Harrysexuell? Ach, ist doch völlig egal. Tatsache war, dass Harry für mich unerreichbar war. Er regierte die Schule mit seinem Aussehen und seinem Verhalten, als wäre er nur dazu geboren, und verbreitete dabei nicht mal Angst oder Hass, er lebte sich einfach offen aus und kannte so gut wie jeden. Ich bedauerte die nachkommende Generation, die ohne Harry Styles, den Punker und König der Schule, auskommen musste.

Ich sprach ihn nicht an, ich beobachtete ihn von Weitem aus sicherem Abstand. Ob es nur Sprüche waren, die er da um sich warf, oder ob er tatsächlich auf Jungs stand, war nicht mal meine größte Sorge. Ich dachte mehr daran, wie er mich auslachte, sollte ich ihn ansprechen, und dass seine Sympathie und das Interesse zu und an mir gespielt war. Ich verlor das Interesse nicht, viel eher prägte ich mir alles über ihn ein, das ich herausfinden konnte, und schrieb es in ein imaginäres rosa- ähm, ich meine blaues Buch:

Nach der Schule und vor der Schule raucht Harry.
Er klaut die Planer der Lehrer und legt sie in andere Klassenzimmer.
Manchmal schwänzt er.
Er macht nie Hausaufgaben.
Trotzdem schreibt er gute Noten.
Er ist sehr sportlich.
Er würde wunderschön in einem Anzug aussehen.

Das letztere strich ich immer wieder verärgert raus, doch es wollte einfach nicht aus meinen Gedanken verschwinden: In drei Wochen fand der Abi- Ball statt und umso länger ich darüber nachdachte, um so mehr in mir sagte mir, ich solle Harry fragen, ob er mit mir hin ginge. Es war nur ein dummer Gedanke, zumindest redete ich mir das ein.

Es war ein Donnerstag und ich kam etwas später aus dem Unterricht. Liam war schon weg, er hatte Nachmittagsunterricht und kaufte sich wohl etwas zu essen. Die Prüfungsphase des Abitur lag hinter mir, und ich hatte ein abschließendes Gespräch mit meinem Lehrer geführt, weil ich mir nicht sicher war, was ich studieren sollte.

Darin waren meine Gedanken auch noch vertieft, als ich durch den Schulhof lief und plötzlich gegen jemanden stieß und unsanft auf dem Boden landete. "Hey!", protestierte Ich, doch die Person blieb lediglich kurz stehen, sagte "Pass besser auf, Prinzessin." und lief nach von mir aus links weiter. Überrascht sah ich Harry hinterher, der heute mal zur Abwechslung keine seiner üblichen Punk- Klamotten anhatte. Statt dem langen, gelben Mantel, den roten Stiefeln mit den unterschiedlich Schnürsenkelfarben und den zerrissenen, schwarzen Jeans, die er heute morgen getragen hatte, trug er nun normale Klamotten, die im ersten Moment nicht zu seinem Auftreten passten. Doch im nächsten Moment fiel mir auf, wie gut die Skinnyjeans und das weite Shirt seine langen Beine betonten und was für eine neue Ausstrahlung er dadurch hatte.

Louis William Tomlinson, Du, der du hetero bist, wirst du dich endlich deinem innersten Drang hingeben und Harry nachlaufen wie ein Verrückter, ein seltsames Gespräch beginnen und ihn dann, natürlich ohne Erfolg, um ein Promdate bitten? Oder wirst du einfach nach Hause gehen, dieses eine Mädchen aus Liams Kunstkurs fragen, die so eine hübsche Figur hat und Liam deine Heterosexualität unter die Nase reiben?

Ich stand auf und folgte Harry. Keine Sekunde hatte ich gezögert.

Harry ging zur nächsten Bushaltestelle und ich befürchtete schon, er würde den Bus nehmen, da überquerte er joggend die Straße und ging in einen schönen Altbau, zu dem er offenbar die Schlüssel besaß. Ich folgte ihm mit viel Abstand und betrachtete das Haus von außen. Es war nicht hoch, sondern eher breit und erinnerte mich an alte Restaurants von außen, so richtig mit Holz und allem. Die Tür, durch die Harry gegangen war, hatte er aufgeschlossen; nun war sie auch für mich offen. Ich schlüpfte unauffällig hinein und sah mich um. Ein kurzer, breiter Gang mit einer Tür nach rechts und einer hölzernen Flügeltür geradeaus, die einen Spalt offen war. Dort müsste also Harry sein.  Ich atmete tief durch.

Als ich gerade eine der Flügeltüren öffnete, erklang von drinnen plötzlich Musik, dann das Lachen von zwei Kinderstimmen und sanftes Trampeln von Füßen. Dann erklang Harrys wundervolle Stimme. "Hey, ihr macht das ja super! Hallo, Claire. Wow, Emma, bist du gewachsen? Und Jamie? Ich habe gehört, du bist jetzt 7?" Mit gerunzelter Stirn öffnete ich die Türen vollständig und sah in den Raum. Eine Frau stand neben Harry, der, wie ich jetzt bemerkte, eine Sporttasche umgehängt hatte. Die Frau klatschte in die Hände und stoppte die Musik. "Okay, das war's für heute. Geht euch umziehen, eure Eltern sind bestimmt gleich da!" Die Mädchen rannten an mir vorbei nach draußen. Die Frau, Claire, wie ich annahm, unterhielt sich kurz mit Harry und nickte dann in meine Richtung. Plötzlich wurde mir wieder bewusst, wie seltsam es war, jemandem zu folgen, und noch dazu einfach ungefragt in einen Raum zu treten.  Harry drehte sich um und ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Er lächelte sein übliches Lächeln und ich bemerkte, dass Claire den Raum verlassen hatte. Jetzt waren wir allein.

"Ich hatte gehofft, dass du mir folgst.", sagte Harry jetzt, zog die Hose aus, eine Jogginghose an und ging dann auf mich zu. Langsam wich ich zurück. Er zog sein Oberteil ebenfalls aus und stand dann direkt vor mir, ich an der Wand, er nur wenige Zentimeter von mir entfernt und den Kopf zu mir runtergebeugt. Einige Sekunden zogen sich wie Jahre hin. Sein Atem auf meinen Lippen, seine Hände, die sich auf meine Hüften legten. Mein Herz raste, ich konnte die Situation nicht einschätzen.

"I- ich denke, ich überdenke das mit dem hetero nochmal...", stotterte ich dann leise, erntete ein trockenes Lachen und spürte plötzlich seine Lippen auf meinen.

Was passierte hier?

~

Fortsetzung if requested!

Ich hoffe niemand von euch hat sich mit den letzten A/N angegriffen gefühlt... Ich habe nur dringend loswerden wolle , was mich bewegte und vor allem habe ich das dringende Bedürfnis, das sein zu wollen, was ich früher gebraucht hätte...

Wie auch immer. Wenn ihr es seltsam fandet... wellwenigstens fandet ihr es irgendwie!

Bald kommen die Antworten auf eure Frageeeen!

Stay tuned!

AOF

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt