Larry~ Demon //2 (deut.)

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Den ganzen Tag hatte ich Harry an meine Lieblingsorte gebracht, und jetzt, da die Schule offiziell zu Ende gewesen wäre, entschloss ich mich dazu, ihn zu mir nach Hause einzuladen. Er blieb vor der Gartentüre stehen.

"Ist das das Haus deiner Kindheit?", fragte Harry und ich zog ihn lachend weiter Richtung Eingangstür. "Es ist das Haus meiner Kindheit, meiner Gegenwart und meiner Zukunft... meine Mutter wird mich wohl nie ausziehen lassen..." Schmunzelnd zog er mich an sich. "Kann ich verstehen, du bist etwas besonderes..." Er küsste mich und die Tür ging auf.

Mein Stievfater stand davor, sah erst mich an, dann Harry, dann wieder mich. "Wer ist das, Louis?" Ich leckte mir über die Lippen. "Beruhig dich, das ist mein Freund. Harry." Ich spürte, wie Glücksgefühle durch meinen Körper strömten, als ich ihn meinen Freund nannte und Harry drückte meine Hand. "Freut mich, Sie kennenzulernen.", meinte er, doch mein Stiefvater würdigte ihn meines Blickes mehr. "Freund? Wie in 'fester Freund'?" Ich nickte nur und drückte mich dann einfach an ihm vorbei, Harry zog ich mit mir.

"Das ist mein Stiefvater. Er ist eigentlich ganz nett, nur eben ein wenig übervorsichtig, wenn es um Vertrauen geht." Harry nickte und hängte seine Jacke neben meine. Mein Stiefvater kam von hinten wieder, doch ich zog Harry schon weiter. Lieber wollte ich die Predigt über Geheimnisse und Gefahren und das alles heute Abend alleine über mich ergehen lassen, als mit Harry zusammen, und das ließ ich den Freund meiner Mutter auch deutlich mit einem bösen Blick spüren. Besagte Mutter stand in der Küche und kochte. Sie arbeitet vier Tage die Woche, doch heute hatte sie frei. Mein Stiefvater begann oft erst um 14 Uhr, aber was genau er arbeitete, wusste ich nicht. Irgendwas in einer Firma.
"Mum? Ich bin wieder da." Meine Mutter drehte sich zu uns um und entdeckte überrascht Harry. Ihre Augen leuchteten auf. "Oh, und wer ist das?" Harry beschloss, sich selbst vorzustellen. "Harry, Ma'am. Ich bin Louis' Freund." Er reichte ihr die Hand. Schmunzelnd sah sie zu mir. "Etwa der Harry?" Röte schoss in mein Gesicht. "Mum!" Sie lachte. "Ach Schatz, ich freu mich doch! Will Harry mit uns essen? Ich würde ihn gerne näher kennenlernen." Ich nickte nur und wandte mich dann zum Gehen. Dabei stieß ich gegen meinen Stiefvater. "Moment noch."

Harry beobachtete die ganze Szene, er sah ein wenig eingeschüchtert aus. Dabei wollte ich eigentlich mit ihm in mein Zimmer und keine langen, grundlegend moralischen Gespräche mit meinem Stiefvater führen. Doch zu meiner Verwunderung, stieß er lange die Luft aus und sagte: "Wo warst du heute? Die Schule hat vor zwei Minuten geendet, du hättest noch mindestens 20 Minuten heim gebraucht. Außerdem habe ich Daisy zur Dritten in die Schule gefahren und dich nirgendwo gesehen. Du weißt, ich kenne deinen Stundenplan." Ich schluckte. "Ähm also... Das ist eine... witzige Geschichte. Irgendwie... haben wir heute geschwänzt." Die Stimme meiner Mutter kam von der Küche. "Geschwänzt? Louis!" Abwehrend hob ich die Hände. "Ich hab was anbrennen lassen und musste abhauen! Es ging nicht anders!" Mein Stiefvater runzelte die Stirn und zeigte auf Harry. "Er weiß es?" Auf einmal schlug mein Herz schneller. Harrys Blick schoss zu mir. Bei dem Tonfall hatte selbst er Angst bekommen, etwas falsch gemacht zu haben. Dieser Typ konnte so autoritär sein! Und er benahm sich, als wäre er mein Vater... oder noch schlimmer: Mein Vorgesetzter.

Ich hatte den ganzen Tag lang mein Aussehen zum Menschlichen geändert, doch das legte ich jetzt ab. Nebel umhüllte mich für einen kurzen Moment, da er sich über die letzten Stunden angestaut hatte. Dann nickte ich. "Ja. Er weiß es." Mit schnellen Schritten ging ich zu Harry hinüber. "Louis, bleib hier! Wir müssen darüber- Hey, dieses Gespräch ist noch nicht beendet!" Ich nahm Harrys Hand und löste mich dann mit ihm zusammen auf.

Kurz darauf tauchten wir in meinem Zimmer wieder auf. Harry sah sich erschrocken um. "Wow, ich wusste nicht, dass du das kannst..." Ich lächelte leicht und schloss meine Tür ab. "Ich kann viel, von dem du nicht weißt..." Harry lächelte ebenfalls und trat auf mich zu, um mich zu küssen. "Ich bin froh, endlich dein fester Freund zu sein... nach dem ersten Date war es mir so klar..." Ich wurde rot und nickte. Dann erinnerte ich mich, warum ich überhaupt mit ihm zu mir nach Hause wollte. "Ich hab noch einen besonderen Ort, den ich dir zeigen will." Harry legte den Kopf schief. "Und welchen?"

Lächelnd ging ich zum Fenster und öffnete es. "Vertrau mir, okay? Ich fange dich auf, wenn du fällst." Harry trat zu mir an das Fenster. Ich stieg auf die Fensterbank, machte einen Schritt in die Luft und blieb einfach stehen, als würde die Fensterbank weitergehen. Harry schüttelte leicht den Kopf und murmelte: "Ich glaube nicht, dass mich nach heute noch irgendwas überraschen kann..." Ohne darauf einzugehen zeigte ich zum Dach. "Dort müssen wir hin." Erstaunlich sicher kletterte Harry hinauf, mich immer neben sich, falls er fallen sollte. Oben angekommen setzte er sich wackelig auf die Spitze des Daches und ich nahm neben ihm Platz. Kurz war er still, dann nahm ich seine Hand in meine.

"Weil ich ein Dämon bin, sollte dich nichts verändern, Harry. Ich bin immer noch in dich verliebt, und ich bin immer noch derselbe Charakter." Harry nickte. "Ich weiß."  Ich fuhr fort: "Aber es gibt ein paar Grundlegende Unterschiede... zum Menschsein. Zum Beispiel schlafen Dämonen tagsüber, weil die Sonne sie schwächt, und wachen kurz nach Sonnenuntergang auf. Alles, was du im Moment von mir siehst, ist nur ein kleiner Teil von mir... nachts wird alles sichtbar." Harry drehte interessiert seinen Kopf zu mir. "Und was ist nachts anders?" Ich musste Lächeln und sah ihn an. "Meine Augen leuchten viel stärker als jetzt, die Risse werden ein wenig besser und auf meinem ganzen Oberkörper sieht man Symbole in meiner Haut leuchten, je ein Symbol für eine Gabe, die ich habe. Meine Zähne sind normalerweise spitzer als jetzt, und vor allem: Nachts habe ich meine Fähigkeiten um einiges besser unter Kontrolle..." Kurz wurde es still. Dann wandte ich mich ab und machte mich an den Ziegelsteinen zu schaffen.

"Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist das: Dämonen leben, um andere zu besetzen. Du kennst bestimmt diverse Horrorfilme, in denen Menschen von Dämonen und Geistern besessen sind und sie schreckliche Dinge tun? Etwas wahres steckt dahinter. Nur, dass wir Menschen oder Statuen ursprünglich nur dann besetzt haben, wenn wir schlafen wollten. Über den Tag war es das perfekte Versteck, und der Wirt bemerkte uns nicht mal. Inzwischen ist es so, dass wir kultiviert unter den Menschen leben und dieses Besetzen nicht mehr brauchen. Allerdings..." Ich hob einen Ziegel an und zog eine kleine Figur aus dunklem Holz darunter hervor, in die Symbole und Lernen geschnitzt worden waren. Sie war etwa 20 cm hoch und nicht sehr breit.

"... allerdings brauchen wir es, um gesund zu bleiben. Das ständige Bilden eines Körpers ist anstrengend."   Ich drehte mich wieder zu Harry um, der mich beobachtete, mit einem so liebevollen Blick, wie ich ihn noch nie von Harry bekommen hatte. "Das ist meine Statue der Ewigkeit. Sie wird so genannt, weil sie im besten Fall für immer halten soll, um mir immer Platz gewähren zu können. Es ist wie ein Rückzugsort, den ich etwa ein Mal die Woche für ein paar Stunden besetze, um abschalten zu können." Harry begutachtete die Figur, die ich so wertschätzend in den Händen hielt. Dann flüsterte er fast ehrfürchtig: "Darf ich sie nehmen?" Ich nickte und gab sie ihm. "Im Moment ist es nur ein Stück ewig haltbargemachtes Holz. Doch wenn ich die Statue besetze und jemand zerstört sie, dann sterbe ich, wenn ich nicht schnell genug flüchten kann." Harry drehte die Statue in seiner Hand und fuhr dann langsam mit den Fingern die Zeichen darauf nach.

"Danke, dass du mir das gezeigt hast." Ich lächelte und verstaute sie wieder in ihrem Versteck. "Ich vertraue dir, Harry." Er küsste mich, dann blieben wir bestimmt noch zwei Stunden auf dem Dach sitzen und redeten miteinander.

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Heyho!
Nur ein kleiner Zwischenteil, um mehr über Louis zu erfahren, ein Teil kommt noch! Ich möchte euch auf jeden Fall noch von ihrer Zukunft berichten und natürlich auch noch Smut mitreinbringen!

Die noch ausstehenden OS kommen bald!

Viele Grüße,

ArtOfFantasy :)

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt