Larry ~ Demon Part 3 (AU) [deut.]

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"Hast du genug Socken?"
"Ja, Mum."
"Unterhosen?"
"Eingepackt."
"Hosen?"
"Sind drin."
"T-Shirts?"
"Alle da."
"Pullis?"
"Wir haben Sommer, Mum."
"Unterhemden?"
"Hast du überhaupt gehört, was ich gerade gesagt habe?"

Nein, hatte sie nicht. Meine Mutter wuselte durch mein Zimmer, dauernd ihre imaginäre Checkliste durchgehend und warf dabei immer mal wieder einen kritischen Blick auf den fertig gepackten Koffer auf meinem Bett. Ebenfalls mit kritischem Blick stand mein Stiefvater im Türrahmen und beobachtete das Szenario. Er sagte nichts, doch ich konnte diese Stimmung, die von ihm ausging, nicht mehr ignorieren. Genervt drehte ich mich zu ihm um.

"Lass mich raten. Du willst nicht, dass ich mitgehe." Er rümpfte die Nase. "Es ist keine gute Idee." Ich stöhnte und setzte mich neben den Koffer auf mein Bett. Die Hektik meiner Mutter stresste mich, und die schlechte Laune meines Stiefvaters ebenfalls. "Es sind nur 5 Tage. Mum, es sind nur 5 Tage. Es ist eine Jugendherberge in den Bergen. Wir gehen mit dem Erdkundekurs, es ist nur eine Studienfahrt. Ich werde weder trinken, noch rauchen, noch Drogen nehmen, noch mich irgendwie verletzen können oder in Gefahr geraten.", versuchte ich, sie zu beruhigen. Doch mein Stiefvater fügte lieber hinzu: "Richtig, du wirst nichts trinken oder Drogen nehmen, weil beides Gift für deinen Organismus ist, schlimmer als beim Menschen. Alkohol kann dich nach wenigen Schlucken umbringen." Er seufzte und rieb sich die Stirn. "Das ist keine gute Idee...", murmelte er dabei immer wieder. "Wenn du wenigstens einen Geheimnisträger mitnehmen würdest...", flehte meine Mutter und schloss dabei endlich den Koffer. Ich zuckte mit den Schultern. "Harry ist dabei!"

Ja, Harry hatte mit mir Erdkunde, und ja, er war der einzige Grund, weswegen meine Mutter mir ursprünglich überhaupt erlaubt hatte, mitzufahren. Solche Studienfahrten oder Schullandheime hatte sie nie unterstützt, ein Dämon gehe schließlich nicht tagelang mit Menschen weg, die nichts von dessen dämonischen Seite wissen. Für mich war das allerdings die Chance, mich endlich mal in einer Gruppe zu beweisen, denn noch nie hatte ich irgendwo mehr dazugehört, wie zu den Personen aus meinem Erdkundekurs (was wohl nicht nur ein bisschen an Harry lag...). Nachdem Harry und ich ein Paar wurden, wurden wir irgendwie populär. Viele Mädchen beschäftigten sich mehr mit unserer Beziehung, als wir selber, klebten uns Herzen mit "#Larry" an unsere Schließfächer oder erkundigten sich, ohne vorher je ein Wort mit uns gewechselt zu haben, mitten auf dem Gang, ob wir schon mal einen schlimmen Streit gehabt hatten (und ja, hatten wir.)
Die Jungs gingen damit irgendwie anders um.

Harry war mit vielen von ihnen befreundet gewesen, auch Liam hatte viele Kontakte. Dadurch kam es, dass auch ich nun plötzlich zu so gut wie jedem unserer Stufe mindestens den Namen und eine witzige Sache, die dieser getan hatte, als er betrunken war, nennen konnte. Manchmal noch den Beziehungsstatus oder die letzte Eroberung einer Party.

Trotz der neugewonnenen Aufmerksamkeit blieben Liam, Harry und ich meist unter uns, so wie sonst auch. Liam stellte weiterhin diesem Zayn nach, den er im Sportunterricht anhimmelte und demnach eine 5 nach der anderen auf ihn hagelte. Ich hatte bestimmt schon 8 Mal mit ihm darüber gesprochen. Meine Sache war es nicht.

Aber zurück zum Thema: die Studienfahrt.
Da wir unser Abi in einem dreiviertel Jahr schreiben müssten, stand nun die Studienfahrt an und ich war Feuer und Flamme. Im wahrsten Sinne des Wortes. Als wir die Anmeldung bekommen hatten, war sie mir sofort in den Händen verglüht. Wegen diesem Lachflash hatte Harry den Unterricht verlassen müssen...
Die Woche darauf hatten wir gemeinsam meine Mutter bearbeitet, bis sie mir endlich erlaubt hatte, mitzufahren.

"Louis, Schatz, ich weiß, aber Harry ist kein Geheimnisträger. Er kennt sich nicht aus mit... all dem Zeug. Er kann nicht helfen, wenn-", sprach meine Mutter weiter, doch ich unterbrach sie murmelnd: "Wenigstens kennt er mich besser als...", und deutete mit meinem Blick zu meinem Stiefvater im Türrahmen. Empört warf meine Mum ein zusammengerolltes Sockenpaar nach mir, doch ich löste mich auf und tauchte Sekunden später wieder vor ihr auf. Sie erschrak. "Mum, es wird alles gut gehen. Ich kann auf mich aufpassen, und ich bin nicht machtlos. Ich achte auf meine Statue der Ewigkeit und ich werde zwei Tage vorspielen, krank zu sein, um tagsüber Schlaf zu bekommen. Harry und ich haben das alles schon geplant. Und wenn irgendetwas sein sollte, bin ich nur", ich verschwand und stand plötzlich hinter ihr und schnipste, "ein Fingerschnippen entfernt. In Ordnung?"

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt