Larry- Styler AU 3 (deut)

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Mittags zog ich zum ersten Mal an einer Zigarette.

Ja, wirklich.

Nach dem Louis mit abblitzen lassen, und mir von seinem Treffen mit Eleanor erzählt hatte, war ich mit Niall, Zayn und Liam nach draußen gegangen. Der Weg zum Bus war mir versperrt, weil irgendein Idiot der Presse mitgeteilt hatte, dass sich hier rumsprach, ich wäre Styler, und es seit der 3. Stunde hier nur so vor Paparazzi wimmelte. Ich hatte meine Mutter angerufen.

Als wir also diesmal auf unseren üblichen Platz bei der Bushaltestelle verzichten musste, begaben wir uns hinter die Schule, und ich regte mich auf. "Wie kann er einfach so abhauen? Ich meine, ich habe doch wenigstens eine Erklärung verdient! Und außerdem ignoriert er mich ein ganzes Wochenende und sagt dann auch noch weiter, was ich ausdrücklich nicht weitergesagt haben wollte! Und jetzt trifft er sich mit Eleanor?! Mit einem Mädchen! Und er weiß genau, wie sehr er mir damit eins auswischt!" Ich trat gegen einen kleinen Stein, der gegen ein parkendes Auto knallte. Ups.

Niall und Liam sahen betreten zu Boden, Zayn rauchte, aber keiner der drei wollte einen Kommentar abgegeben. Auch sie waren mit Louis befreundet, ich konnte verstehen, dass sie unparteiisch sein wollten. Auch wenn es ehrlich gesagt nicht sehr unparteiisch war, mich am Wochenende zu versetzen.

Schließlich hob Zayn mir seine Zigarette hin. "Willst du? Beruhigt die Nerven." Und plötzlich, ohne noch Kontrolle darüber zu haben, nickte ich und nahm seine Zigarette in meine Hand. Ein wenig mulmig war mir zumute, als ich sie an meinen Mund hob, und als mir nach dem ersten Zug schlecht wurde und ich Husten musste, war ich mehr als nur gewillt, die Zigarette wieder zurückzugeben. Aber Zayn meinte, dass das am Anfang immer so sei und man mehrere Züge bräuchte. Also rauchte ich die Zigarette zu Ende und zertrat schließlich, den letzten Rauch auspustend, den Stümmel auf dem Asphalt. Niall beobachtete mich und hob eine Augenbraue. "Also wenn das wirklich geholfen hat, fange ich auch an zu rauchen." Liam stimmte lachend mit ein: "Ja, das wäre dann stärker als jede Schlaftablette!" Und plötzlich lachten wir alle.

Nicht die Zigarette beruhigte also meine Nerven, sondern meine Freunde, die mit mir Witze rissen und mit denen ich lachen konnte. Als ich mit meiner Mutter kurz darauf im Auto saß, schien die Welt schon wieder gar nicht mehr so schlimm. "Also, warum kannst du nicht den Bus nehmen? Ich bezahle dir deine Fahrkarte, obwohl du inzwischen beinahe mehr verdienst, als ich! Also solltest du sie auch nutzen, Schatz!" Ich stützte meinen Ellenbogen auf die kleine Kuppe am Fenster und legte meinen Kopf in meine Hand. "Ich weiß, Entschuldigung. Irgendjemand hat das mit mir und meinem Job an die Presse gegeben..." Ihr Blick huschte zu mir. "Aber... nicht Louis, oder?", fragte sie dann nach.
Obwohl sie versuchte, es zu überspielen, könnte ich klar deutlich sehen, wie neugierig sie war. "Nein, niemals. Er hat nur mit Niall darüber geredet, aber Niall kann nichts für sich behalten. Die ganze Schule weiß es inzwischen."

Ich blieb still, während wir heim fuhren. Meine Mutter drehte das Radio lauter, doch als mein neuester Song darin lief, drehte ich es wieder aus. Mein Hirn fühlte sich leer an, als hätte ich alle Gedanken mit dem Zigarettenrauch ausgeatmet. Eigentlich hätte ich diesen gedanklichen Stillstand genießen müssen, in den letzten Tagen hatte ich kaum Ruhe gehabt, aber diese Einfallslosigkeit ließ mich beinahe noch schlimmer fühlen. Was konnte ich tun? Wie konnte ich das Date verhindern? Wo war Louis im Moment? Hatte ich überhaupt noch eine Chance?

Umso mehr überraschte es mich, als ich plötzlich sein Fahrrad an unserer Garage lehnen sah. Meine Mutter hatte es auch bemerkt, denn sie fuhr gar nicht erst die Einfahrt hoch. "Ich muss wohl nochmal einkaufen fahren.", sagte sie und zuckte mit den Schultern. "Danke!", antwortete ich schnell und beeilte mich, aus dem Auto zu kommen. Meinen Rucksack ließ ich vor lauter Hektik im Auto liegen.

Als ich mich der Tür näherte, verlangsamte ich meine Schritte. Louis ging auf und ab, redete irgendetwas vor sich hin, spielte mit seinen Fingern. Ich atmete tief durch, um mein rasendes Herz ein wenig zu beruhigen. Dann schloss ich zu ihm auf und räusperte mich.

"Was tust du hier?" Louis zuckte zusammen, als hätte er mich nicht auf meinem Grundstück erwartet. Ich versteckte meine zitternden Hände in den Jackentaschen und hustete, den Zigarettengeschmack noch auf der Zunge. Louis blinzelte ein paar Mal, dann sah ich zu Boden und fuhr fort: "Wenn du nichts zu sagen hast, geh zur Seite. Ich muss aufschließen." Eigentlich hätte ich vorgehabt, ihn im Sturm zu küssen und ihn anzubetteln, mich zurückzunehmen. Aber plötzlich überwog diese verletzte Seite in mir, die mich auch dazu verleitet hatte, zu rauchen, und ich zeigte ihm die kalte Schulter. Wortkarg trat er einige Schritte zur Seite, um mir den Weg frei zu machen.

Die drei Stufen bis zur Tür kamen mir noch nie so unüberwindbar vor. Mit zitternden Knien schaffte ich die erste, setzte dann zu einem gewagten Angriff auf die zweite Stufe an und-

wurde vom Treppenabsatz hinuntergerissen eine Umarmung. Louis drückte seine Schläfe gegen meine Schulter und schob seine Arme um meine Rippen, während ihn ein Schluchzen schüttelte. Mir blieb nichts anderes mehr übrig, als alle Wut und jeden Schmerz zu vergessen und ihn nur noch an mich zu drücken. "Ich war ein Idiot.", nuschelte er in meine Jacke. "Ich war egoistisch und kaltherzig, und es tut mir leid! Bitte... hass mich nicht." Beinahe lachte ich auf. Hassen? Ich Louis?
"Was redest du für einen Unsinn?", fragte ich und schob ihn ein Stück von mir weg. "Ich könnte dich niemals hassen! Und außerdem, bin ich derjenige, der sich entschuldigen sollte. Ich habe das vor dir geheim gehalten, obwohl du die Person bist, der ich am meisten traue."

Er nahm meine Hände in seine. "Ich will ehrlich sein, okay? Ich hab Angst davor, wie das ist, mit dir zusammen zu sein, obwohl du so... berühmt bist. Ich hab Angst vor dem Druck und vor den vielen Menschen, die versuchen werden, in unsere Beziehung einzugreifen, aber... vor allem habe ich Angst davor, dir nicht genug sein zu können..." Ich wollte ihn unterbrechen, aber er ließ mich nicht. "Nein, warte. Ich hab also, wie gesagt, Angst. Aber... Ich bin auch neugierig, diesen Teil deines Lebens kennenzulernen und mit dir in Städte zu reisen, in denen du Konzerte gibst und... und ich werde neben dir stehen und dich unterstützen wenn du das Geheimnis um "Styler" beibehältst oder lüftest... Ich hab die letzten Tage kaum ausgehalten, weil dich zu ignorieren wirklich schwer ist, und..."

In diesem Moment beugte er sich vor und legte seine Lippen auf meine. Ich erstarrte überrascht. "... und ich will um Gottes Willen nicht länger in der Friendzone hängen. Bitte, sei mein Freund. Mein fester. Denn dieses ständige Flirten und wissen, dass wir beide mehr wollen, geht mir gehörigst auf den Geist!"

Erstaunt sah ich ihn an. Dann lächelte ich.

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Part 4 kommt bald!

Meinungen, Kritik und Wünsche wie immer in die Kommis!

AOF

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt