Larry ~ Zigaretten und Kaffee [AU] (deut.)

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Der Mann, der vor mir stand, zog eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche. "Setz dich ruhig.", meinte er und deutete auf das Doppelbett, das sich in dem kleinen, spärlich beleuchteten Motel- Zimmer befand. Alles hier drin roch ein bisschen alt, aber nicht die angenehme Art von altem Geruch, wie der im Haus meiner Urgroßmutter, sondern nach abgestandener Luft, lange nicht gewaschen und Staub. Ich setzte mich schnell und schrak bei dem Quietschen des Bettes ein wenig zusammen. "Zigarette?", fragte er und bot mir eine an. Mit einem schnellen Kopfschütteln lehnte ich ab. Er wandte sich ab und zündete seine an.

Er war hochgewachsen, schlank und sah alles in einem ziemlich normal aus, wenn nicht sogar attraktiv. Nichts in seiner Erscheinung deutete auf die Art hin, wie er sich die Brötchen verdiente. Aber wer war ich schon, seinen Job zu verurteilen? Schließlich war ich heute ja der Kunde. Seine Haare hatte er in einem Dutt zusammengesteckt, ich vermutete, dass sie bis unter seine Schultern reichen würden und sein eckiges Gesicht perfekt einrahmten. Er drehte sich um und ging zu einer Tasche neben dem Eingang.

"Das wird stören, oder?", fing ich an, zu reden. Ich redete immer, wenn ich nervös war, und ich verfluche mich dafür. Er warf mir einen verwirrten Blick zu. "Naja, das Quietschen der Bettfedern. Vielleicht kann man das Personal nach einem neuen Zimmer fragen, oder einfach mit einem anderen Gast tauschen. Oder wir-" "Es wird schon gehen.", unterbrach er mich trocken. Ein wenig vor den Kopf gestoßen ließ ich die Schultern sinken. "Natürlich, klar. Sie sind der Profi hier..." Ich verfluchte mich und mein vorlautes Mundwerk, das sich nicht daran zu halten schien, was mein Kopf ihm zu sagen vorschrieb. Er drehte sich erneut zu mir um und zog dann einige Gegenstände aus der Tasche. Von weitem könnte ich lediglich das silberne Papier einer Kondomverpackung erkennen, und schon die machte mir eine höllische Angst. Ich schluckte. "Möchten Sie das Geld vorher oder danach? Ich habe es in einen Briefumschlag gesteckt, ganz diskret, aber naja, es ist ja nicht mein Geld. Sie haben das bestimmt schon öfter-" "Hör auf, mich zu Siezen.", unterbrach er mich erneut.

Diesmal brachte mich das aber nicht für einige Augenblicke zum Schweigen. "Okay, Entschuldigung. Ich bin Louis, übrigens. Und du?" Er sah mich nun direkt an und ich wich sofort seinem Blick aus. "Heute Nacht bin ich genau der, den du haben willst. Nenn mich bei dem Namen deines Crushs oder... "Daddy" oder egal wie. Es ist mir egal, ich bin schließlich für dich hier." Das sollte wohl nett und verführerisch klingen, aber es machte mir eher Angst. "Klar...", murmelte ich doch. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, der mir die Sprache verschlug. Der Mann kam nun zu mir herüber und zog sein Oberteil aus, wobei er sehr geschäftlich und ernst aussah. Als bereite er sich auf ein Meeting vor.

"Also, vorher noch die Regeln: Du darfst beißen, kratzen, lecken, saugen, festkrallen, und natürlich stoppen, wann immer du willst. Du darfst mich nicht würgen, beschimpfen, anpinkeln oder ähnliches, mit Messern oder ähnlichem verletzen oder küssen. Alles klar so weit?" Küssen? Ich nickte zwar, konnte aber das kleine Fragezeichen in meinen Augen nicht verbergen. Ein Prostituierter, der seinen Klienten einen einfachen Kuss verweigerte? Ich hatte auf einmal das seltsame Gefühl, dass er mehr war als ein Dienstleister. Ein Mensch, mit Werten und Moralvorstellungen. Vielleicht war ihm das Küssen für seinen Freund reserviert.

"Gut. Dann noch ein paar Fragen vorab: Alter?" "18." Das war gelogen. Meine Freunde hatten darauf bestanden, dass ich meine Jungfräulichkeit vor meinem Geburtstag verlieren müsste, aber um bei dieser Argentur jemanden... ähm... kaufen und dann auch... äh... benutzen (?) zu können, musste man 18 sein.
Er schmunzelte mich an. "Jünger also, verstehe." Jetzt erst fielen mir die Piercings an seinem Körper auf: beide Nippel und sein Bauchnabel wurden von kleinen Ringen geschmückt. Seine Hose saß tief und ließ vermuten, dass er rasiert war. Aber das würde ich ja sowieso noch herausfinden. "Nein, i-ich... es steht auf meinem Ausweis." Er lachte kurz auf und gab mir den Ausweis zurück. "Den hätte ich besser fälschen können."

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt