Larry - The dancer 2 (AU) [deut.]

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Das Stipendium war vor 6 Wochen plötzlich auf meinem Küchentisch gelegen. Einfach so. Es hatte auf mich gewartet, und als ich es beim Frühstück fand, schrie ich vor Freude das ganze Haus zusammen.

Heute allerdings war mir nicht mehr nach Schreien und feiern und Freude zu Mute, als ich meinem Zimmer in der Academy of Dance zugeteilt wurde und meine Mum und meine Schwester sich von mir erstmal verabschiedeten. In der großen Halle im Erdgeschoss würde die Aufnahmefeier stattfinden.

Louis war schon lange im Unterricht. Es war Mittwoch, die normalen Colleges hatten schon seit drei Tagen ihre Tore wieder offen, Niall saß wohl gerade in Bio oder Englisch. Da ich das Stipendium für Begabte Schüler erhalten hatte, würde ich mein letztes Jahr der Highschool hier verbringen und sozusagen sofort mit dem College beginnen. Obwohl ich den Traum, auf die Academy of Dance zu kommen, schon ungefähr so lange verfolgte, wie Louis und ich uns in der 2. Klasse im Ballet kennengelernt hatten, fühlte ich mich auf einmal gar nicht mehr so sicher, dass ich hier hingehörte. Während ich zielsicher zu den Gängen der Jungs ging, schaute ich durch die kleinen runden Fenster an den Türen der Sääle, in denen geübt wurde. Mit mir wurden dieses Jahr nur 15 neue Studenten aufgenommen,  in den vorigen Jahren waren bis zu 30 gewesen. Die Schule wurde anspruchsvoller, in jedem Jahrgang waren, Gerüchten zu Folge, mindestens 4 dabei, die nicht versetzt wurden.
In einem Saal links von mir wurden gerade schwierige Hebefiguren geübt. Ich beobachtete, wie ein junger Mann ein deutlich jüngeres, dünnes Mädchen mit nur einer Hand am Fuß nach oben stemmte. Sie wackelte besorgniserregend, fing sich allerdings dann und streckte anmutig ihr übriges Bein und die Arme aus. Ein paar Räume weiter sah ich rechts eine Gruppe Jungs des Jahrgangs über mir. Ich kannte die meisten von Louis, einer winkte mir zu, ein anderer zeigte mir beide Daumen nach oben, bevor sie von der Lehrerin ermahnt und zu weiteren Piouretten angespornt wurden. Sie hatten eine unglaublich gute Haltung.

Nachdem ich an den Gängen der anderen Tanzstilen vorbei gegangen war, kam ich zu den Schlafräumen der Jungen. Rechts, zwischen 200 und 300, lag Louis' Doppelzimmer. Ich würde links schlafen, im Raum 178. Schon allein diese Tatsache hatte mich entmutigt, überhaupt aufzutauchen, aber Louis hatte gemeint, dass uns die paar 100 Meter nicht aufhalten könnten. Ich glaubte ihm. Mein Raum war ein Dreierzimmer, doch außer mir würde nur noch eine weitere Person darin schlafen. Ein Typ namens Liam saß auf dem rechten Bett und bandagierte seine handegelenke und Fußknöchel, als ich die Tür aufschloss.

"Na endlich! Ich dachte schon, du kommst nie!" Ich erstarrte. Mit so einer Begrüßung hatte ich nicht gerechnet. Doch im nächsten Moment lächelte ich. "Hi, du musst Liam sein. Ich bin Harry. Styles." Er nickte und gab mir die Hand. "Du kannst dir ein Bett aussuchen. Rauchst du?" Ich warf mein Bett auf das, das seinem gegenüber lag und verneinte. "Gut so. Die Kippen würden sie dir sowieso abnehmen. Auch Drogen, Alkohol und Sex sind verboten, aber das erklärt sich ja von selbst." Er sagte das so beiläufig, dass ich es fast überhörte. "S-Sex?", fragte ich überrascht nach. Er lachte. "Wegen der Schwangerschaftsgefahr. Wer will einen Nachwuchsstar, wenn er innerhalb weniger Monate aufgeht wie eine Dampfnudel und dann in Mutterschutz muss? Und noch dazu nicht trainieren kann? - Entschuldigung, das war gemein. Aber  so begründen sie es wirklich. Vollkommener Schwachsinn, wenn du mich fragst. Vor allem für die ganze LGBT Community, die hier wohnt... klingt nach Klischee, ist aber so: 80% der Jungs hier sind mindestens bi. Die Mädchen sind da nicht so mit drin, vielleicht... 30%? Jedenfalls gibt es sowas wie eine geheime Studentenverbindung, die gar nicht so geheim ist. Um rein zu kommen muss man in der Theorie eigentlich nur zu den richtigen Leuten sagen, dass man LGBT+ ist, und man wird auf die Partys eingeladen. Ohne Alkohol - mit Orangensaft und alkoholfreiem Bier - natürlich. Ich für meinen Teil bin einer dieser Leute." Er sah mich herausfordernd an.

"Äh...", gab ich, heute mal besonders klug, von mir, doch bevor ich dazu kam, ihn noch weiter mit meiner gehobenen Ausdrucksweise zu bereichern, klopfte es an der Tür. Liam stand auf und öffnete. Louis stand davor. "Hey, Liam. Ist Harry schon hier?" Seine Stimme klang normal, doch sein Anblick war eher das, was man als kränklich oder schwächlich betiteln würde. Kurz gesagt: seine Klamotten trugen ihn.

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt