Larry ~ Ace/nach dem Konzert (deut)

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--slight smut warning--

Ich rang mit mir, und das weitete sich innerhalb von Sekunden auf meine Hände aus, die anfingen, sich ineinander zu verknoten. Jeden Moment würde Harry kommen, und dann würde alles kompliziert werden. Während dem gesamten Konzert hatten meine Gedanken sich um das eine Thema gedreht: Sex mit Harry. Ob ich es versuchen könnte, oder ob ich es hassen würde, oder ob es fair wäre, mit ihm zusammenzubleiben, wenn ich Sex verweigerte... bisher hatte ich mich sehr davon leiten lassen, dass ich keine sexuelle Anziehung gespürt hatte. Aber schloss das auch aus, dass ich Sex haben konnte?

Ich war verwirrt, als Harry zur Tür herein kam. Und er sah genauso verwirrt aus. Sein Handy noch in seiner Hand, schloss er gedankenverloren die Tür und kaute einen Moment auf seiner Lippe herum, bevor er zu mir sah und das Handy schloss. "Ich will mich nicht von dir trennen.", sagte er dann, und sofort baute sich  ein riesiges 'ABER ' in mir auf. Doch Harry erstickte jegliche Antwort im Keim. "Warte. Lass mich ausreden." Er ging an mir vorbei und schien tief in Gedanken. Sein Blick fokussierte sich auf den Boden, er hatte eine Hand in die Hüfte gestützt und in der anderen immer noch sein Handy, doch diese Hand drehte er nun so, dass er sich mit dem Handrücken über den Mund fahren konnte. Er dachte einen Moment nach, verweilte auf der Stelle, trat von einem Fuß auf den anderen, bis er irgendwann fortfuhr: "Ich weiß nichts über Asexualität. Also, ich wusste nichts darüber. Aber dann habe ich gegoogelt, und-" "Warte.", unterbrach ihn ihn verwirrt. "Du hast meine Sexualität gegoogelt?" Er sah mich einen Moment lang an, dann nickte er und öffnete sein Handy. "Ja, es gibt ein paar wirklich interessante Seiten dazu, und- ah, genau, hier zum Beispiel, hier wird gesagt, dass asexuelle Menschen Sex genauso genießen wie andere und dass das in der Sexualität sogar weit verbreitet ist und-"

"Harry!", unterbrach ich ihn erneut, diesmal etwas bestimmter. Ich ging zu ihm und drückte seine Hand mit dem Smartphone runter. "Das ist schön und gut, aber ich richte meine Präferenzen nicht nach dem, was in meiner Sexualität 'erlaubt' ist, sondern genau andersrum: ich identifiziere mich als asexuell eben weil ich diese Präferenzen habe." Er blinzelte ein paar Mal. "Wie meinst du?" Ich seufzte.
"Weißt du, nur weil manche Asexuelle Sex genießen können heißt das nicht, dass das alle tun." Er runzelte die Stirn. Ich fuhr fort. "Es ist ein Spektrum. Manche haben gerne Sex, manche überhaupt nicht. Manche genießen es, manche nicht. Und eben alles dazwischen." Er nickte langsam, zog aber die Augenbrauen zusammen. "Und du?" Wieder seufzte ich und ging an ihm vorbei zu dem Bett, um mich darauf zu setzen, ein Bein angewinkelt. "Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich will keinen Sex. Zumindest... noch nicht. Vielleicht wenn man ganz kleine Schritte macht..." Er schnaubte und es klang traurig. "Also sollen wir eine Beziehung auf einem 'vielleicht' aufbauen?"

Ich sah etwas gekränkt auf. "Eine Beziehung ist nicht nur Sex, Harry." Er rollte mit den Augen. "Du weißt, wie ich das meine, Lou! Du kennst mich. Ich... will es wirklich sehr. Und am liebsten auch mit dir. Ich weiß nicht, wie das werden soll, wenn wir nie..." Ich sah auf den Boden. Leise näherten sich seine Schritte und kurz darauf setzte er sich neben mich. 

"Ich will bei dir bleiben.", sagte ich dann leise. "Aber ich kann dir nicht verübeln, wenn du das nicht willst." "Ich will doch...", flüsterte er und legte beinahe verzweifelt seinen Kopf auf meine Schulter. Ich lächelte und lehnte meinen Kopf an seinen. Für eine Weile kehrte Stille ein und wir hingen beide inhaltslosen Gedanken nach. An den Fenstern rauschte der Wind, gedämpft drangen Laute von den Menschenmassen in der Hslle durch die dünnen Wände, und über all liefen Menschen hin und her. Doch wir ignorierten die Machenschaften um uns herum. Es blieb still, bis Harry die Stille schließlich brach.

"Tut mir leid. Das mit dem Googeln meine ich." Ich drehte meinen Kopf und sah ihn schräg von der Seite an. "Schon okay." Er schloss die Augen. "Nein, nicht okay. Ich hätte dir lieber zuhören sollen anstatt Hilfe im Internet zu suchen." Ich lächelte. Er bereute etwas so sehr, das ich schon fast wieder vergessen hatte.
Vielleicht war der Sex nicht das Problem, sondern der Wille, es auch anders hinzubekommen. Einen Kompromiss zu finden.
"Und wenn du dir einen runterholen würdest, während ich dich küsse?" Er öffnete seine Augen, doch ich wich seinem Blick aus, um weiterzusprechen. "Wäre das ein Anfang?" Ich kaute auf meiner Unterlippe. Dann spürte ich, wie Harry seinen Kopf von meiner Schulter hob und seine Lippen gegen meine Schläfe drückte. Daraufhin wagte ich es vorsichtig, meinen Kopf zu ihm zu drehen. Er lächelte liebevoll und nutzte die Gelegenheit, um mich sanft zu küssen. "Ja, ich glaube, das wäre ein Anfang."

One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt