Kapitel 41

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~ am nächsten Morgen ~

"Bist du dir sicher, du willst nicht das ich mit rein komme?", hinterfragte Ian zum zweiten mal.

Ich hab bei ihm übernachtet und nun hielten wir vor meinem Haus, da er mich netter Weise gefahren hatte.

"Ich bin mir sicher", murmelte ich leicht lächelnd, "wenn irgendwas ist, ich rufe an, okay?", ich legte meine Hand auf seine Wange.

Er nickte, "du musst anrufen", er musterte mein Gesicht.

Immer noch lächelnd lehnte ich mich zum Fahrersitz und umarmte ihn irgendwie, "Danke", hauchte ich in seiner Halsbeuge.

"Wofür bedankst du dich?", murmelte er in meiner Halsbeuge und erwiderte die Umarmung.

"Das du immer für mich da bist", murmelte ich und löste mich leicht von ihm, um ihn zu küssen.

"Immer", nuschelte er gegen meine Lippen und wir lösten uns komplett, "wir telefonieren", er sah mich eindringlich an.

"Geht klar", grinste ich, kurz drückte ich ein kuss auf seine Wange, bevor Ich dann ganz elegant, wie ein Nilpferd, ausstieg.

Ich atmete tief durch und klingelte dann an die Tür, da ich keine Schlüssel hatte.

Drake öffnete die Tür und schloss mich direkt in seine Arme, "es tut mir so leid, dass du das so herausfinden musstest", flüsterte er in meine Schulter.

Ich schluckte und nickte nur, "lass uns rein", meine Stimme hörte sich irgendwie komisch an.

Er seufzte leise und ließ von mir ab.

Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte, ging ich mit Drake rein in das Wohnzimmer und sah meine Eltern sowie meine Schwestern. Meine Eltern auf der einen Couch und meine Schwestern gegenüber auf die andere Couch.

Ich setzte mich zwischen meinen Schwestern, gegenüber meinen Eltern. Beide sahen mich besorgt an, wahrscheinlich hatte ich einen traurigen Blick auf.

Drake setzte sich auf dem Sessel und meine Mutter atmete tief durch, "ich bin mir ziemlich sicher, dass du viele Fragen hast"

Ich nickte, "hab ich..."

"Dann frag", bat mich mein Vater, "wir sagen dir alles was wir wissen"

Als würde er gleich verhört werden.

Kat! Bleib bei der Sache.

"Also...", seufzte Ich, "wieso?"

Meine Mutter sah mich verwirrt an.

"Wieso gerade mich?", fragte Ich, "wieso so schnell und vor allem wieso überhaupt eine Adoption?"

Sam und Liz, die neben mir saßen, verschränkten beide ihre Hände mit meinen, sie wussten nicht das ich adoptiert war. Sie haben es bestimmt auch erst gestern erfahren, sonst würden sie nicht so reagieren, sie hatten Angst. Sie verschränkten nur die Hand mit mir, wenn sie Angst hatten, beide. Das haben sie als sie kleiner waren immer gemacht.

Und ich hatte auch Angst, Angst, dass das folgende alles verändert wird.

Als ich bei Ian war, schien alles gut zu sein. Als wäre ich frei, doch jetzt, wo er nicht bei mir war, war ich in einer Blase, voller Ängste, voller Unsicherheiten und Schmerz gefangen.

Mr. EiskaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt