Kapitel 5

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Ian's Sicht

Erneut knallte Katy - so nenne ich sie - gegen jemanden. Dieses kleine Mädchen ist echt mit ihren Gedanken woanders, ich frage mich manchmal an was sie ständig denkt, wenn sie hier rum läuft.

Wie immer entschuldigte sie sich, doch Jack, in den sie reingelaufen ist, juckte es herzlich wenig und schubste sie gegen die Spinde.

Statt sich zu wehren, blieb sie still. Er diskutierte mit ihr und schubste sie am Ende zu Boden, nahm ihre Tasche, entleerte diese und warf sie direkt in das unschuldige Gesicht von Katy.

Er ging mit seiner ‚Gang' weiter, ließ sie allein, dann kam Katy's Freundin Abby oder wie sie hieß angerannt.
Katy sprach kaum mit Abby, sie packte nur ihre Sachen und düßte an mir vorbei.

Dennoch sah sie kurz zu mir und ich zur ihr, sie weinte. Kurz sah sie mich an, Enttäuschung blitze in ihren Augen, bevor sie ihrem Blick wieder auf den Boden richtete und Richtung Mädchen Toilette lief.

Ich sah wieder zu Abby, die wutentbrannt auf mich zu kam und mich hart gegen die Spinde schubste.

„Ey!", zischte ich und sah sie wütend an, „was fällt dir ein!"

„Sag mal geht's noch?", fragte sie wütend und ignorierte meine Frage.

„Was ist denn?", fragte ich genervt, sie ist mir eindeutig zu nah. Ihre Brust berührte fast meine.

„du hast gesehen was mit Kat gemacht wurde oder nicht?", fragte sie.

„Ja, und?", ich wollte am liebsten einen Schritt nach hinten gehen, da mir diese Nähe zu ihr verdammt unangenehm ist, aber es ging nicht.

„Kam dir nicht in den Kopf, ihr irgendwie zu helfen?", fragte sie und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust, dabei ging sie einen Schritt nach hinten.

„Nö", antwortete ich, warum sprach ich überhaupt mit ihr?

„Wäre es so schwer gewesen ihr zu helfen?", fragte sie, „sie hätte Hilfe gebrauchen können, ich weiß zwar nicht warum du so ein Arsch bist, aber sie hat dich bis jetzt, obwohl sie dich erst seit ein paar Tagen kennt, immer verteidigt. Wäre es so schlimm, wenn du das gleiche für sie tun würdest?", sie schüttelte den Kopf, „Arschloch", zischte sie, schubste mich noch einmal gegen die Spinde und düste davon.

Mein Gott, was macht die für ein Drama?

Du hättest ihr echt helfen sollen.

Sei du leise, sie sollte beim laufen einfach darauf achten nicht gegen andere zu stoßen. Sie macht es tagtäglich, niemand ist so blöd in einem leeren Gang gegen den einzigen Menschen darin zu laufen.

Du warst früher auch nicht besser, damals hättest du auch Hilfe gebrauchen können.

Damals hätte ich sie gebrauchen können, jetzt interessiert es mich nicht mehr, die Mobber von damals hatten recht. Ich war damals einfach zu Naiv, zu leichtgläubig und zu nett.

Hättest du Hilfe bekommen, wärst du jetzt jemand anderes?

Wer weiß das schon.

Was wenn sie jetzt gerade genauso Hilfe benötigt? Was wenn sie eines Tages genauso wird?

Bei ihr ist das was anderes, sie wird nicht täglich gemobbt, sie hat noch ihre Freunde. Solange sie diese noch hat, passiert gar nichts.

Lässt du es drauf ankommen? Bis sie so kaputt ist, wie du? Bis sie niemanden an sich heran lässt? Sich distanziert verhält?

Ich ignorierte diese Aussage und lief zur Cafeteria. Kurz darauf klingelte es und ich ging genervt zu meinem Kurs. Dort setzte ich mich in die hinterste Ecke und sah desinteressiert aus dem Fenster.

Jemand setzte sich neben mich, kurz sah ich zu Katy, sie lächelte mich, wie immer, an.
Aber dieses Lächeln erreichte weder ihre Augen noch war es ein ehrliches Lächeln, mit diesem Lächeln versteckte sie einfach Ihren Schmerz.

Ihre Augen waren noch leicht gerötet und ihre Augen leicht feucht.
Sie drehte sich wieder nach vorne und konzentrierte sich auf die Lehrerin.

Tu nicht so als lässt dich eine verletzte Katy kalt.

Tat es aber.

Und du hast sicher keine Schuldgefühle, weil du sie nicht verteidigt hast oder ihr hinterher gerannt bist, um zu sehen ob alles Okay mit ihr ist?

Rein gar nichts.

Da dann...

~ Ein paar Stunden später ~

„Dad?", rief ich, „Ich bin Zuhause!"

Gerade kam er mir entgegen, „Ich muss wieder in mein Büro", er wuschelte mir kurz durch die Haare, „Wir sehen uns, großer", dann war er auch weg.

Ich seufzte und lief in die Küche. Meine Gedanken drehten sich die ganze Zeit um Katy.
Dieses Lächeln, es hat mich innerlich irgendwie kaputt gemacht.

Wir sind uns einige male über den weg gelaufen und egal wie ekelhaft ich zu ihr war, sie hat mich immer angelächelt und es war immer ein ehrliches Lächeln, dann kam dieses traurige Lächeln.

Obwohl sie verletzt war, hat sie gelächelt.

Sie will nicht das man ihren Schmerz erkennt.

Okay, ich musste mich ablenken.

Ich zog mich um und ging zu unserem Trainigsraum, bisschen Sport tut jedem gut.

~~~~~~~

Sorry das ich das erst jetzt hoch geladen habe, ich hab's irgendwie total verplant haha.

Außerdem, ich weiß das es ein kurzes Kapitel diesmal, aber es ist auch aus der Sicht von Ian.

Ganz ehrlich? Ich bin nicht wirklich ganz zufrieden mit diesem Kapitel, aber es wird besser - versprochen.

Langsam neigt sich das Schuljahr zu ende und meine Sommerferien beginnen auch sehr früh dieses Jahr, sodass jetzt alle Arbeiten nacheinander geschrieben werden, weshalb ich auch ziemlich viel Stress habe.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Kapitel:*

(Überarbeitet)

Mr. EiskaltWhere stories live. Discover now