>Chapter 46<

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Nachdem wir in der Herberge angekommen waren gab es Abendessen. Zu meiner Überraschung, was mich aber auch nicht störte, sagte niemand was als ich nur eine Karotte aß. Die anderen beachteten mich wie immer fast garnicht, nur Chloe und Lil redeten mit mir. Die Mädchen und die Jungs aus Casper's Klasse saßen am anderen Ende des Raumes und redeten deshalb nicht mit mir. Als ich mich umsah, was die anderen so taten und aßen, suchte ich vergeblich nach ihm, Casper.

,,Wisst ihr wo Casper ist?", fragte ich meine Freundinnen. Sie schüttelten den Kopf. Chloe kaute zuende, schluckte ihr Essen runter und antwortete dann: ,,Nachdem wir angekommen waren und er irgendwas mit den Lehrern geredet hatte, habe ich ihn nicht mehr gesehen." Dabei schüttelte sie ihren Kopf.

Ich zuckte mit den Schultern aber überlegte trotzdem wo er war, wenn nicht beim Essen. Schließlich hatten wir Anwesentheitspflicht. Und einfach so konnten wir nicht fehlen. Ich hatte es auch schon versucht. Also brauchte er einen Grund, ich wusste nur nicht welchen. Tief in Gedanken versunken überlegte ich was es sein könnte, ob ich Grund dafür war. Doch ich fand keine Antworten, so oft in meinem Leben wusste ich keine Lösung.

Es war komisch heute. Allgemein der ganze Tag. Erst war ich im Krankenhaus, und als ich dann gehen durfte und bei den anderen war fiel mir auf das Cas allgemein anders war als sonst. Er sah mich manchmal an, und als sich unsere Blicke trafen sah er weg. Wärend der Freizeit hatte ich ihn nicht gesehen. Ich war schließlich auch bei Mitch, beziehungsweise mit ihm in einem Café.

Im Bus wurde es dann noch seltsamer. Die Stimmung zischen ihm und mir, als ich ihn kurz ansah, war angespannt und anders. Ich fühlte mich schlecht weil ich ihn ja eigentlich so zu sagen betrogen hatte, mehrmals. Und keiner der beiden betroffenen kannte die ganze Wahrheit. Natürlich plakte mich ein schlechtes Gewissen, ich meine mein Verhalten gegenüber Mitch und Casper ist keinesfalls fair. Und deshalb würde ich bald eine Entscheidung treffen. Vielleicht für meinen Geschmack etwas zu schnell.

*

Ich stand unsicher vor seiner Zimmertür. Tim meinte er wäre hier und ich könnte ruhig nach ihn gucken gehen. Also atmete ich kurz ein und aus und klopfte schließlich zarghaft an. ,,Ist offen!", sagte jemand von drinnen.

Ich öffnete die Tür und trat ein. ,,Hey", murmelte ich als ich den Kopf hinter der Tür hervorstreckte und ihn ansah. ,,Darf ich?" Er nickte, woraufhin ich ganz hinein ging und die Tür hinter mir schloss. Einen Moment stand ich hilflos im Raum herum, bevor ich mir schnell einen Stuhl nahm und mich auf diesen setzte. ,,Also...", fing ich an und spielte mit meinen Fingern.

Wieso war ich nur so nervös?

Ich hob meinen Blick und sah in seine wunderschönen aber irgendwie verletzten Augen. ,,Mir ist aufgefallen das du nicht beim Essen warst", fing ich eine Unterhaltung an. ,,Hast du richtig gesehen", antwortete er stumpf. Leicht zog ich meine Augenbrauen zusammen, war er kalt zu mir?

Ich musterte ihn: Er saß in dem Unteren Bett des zwei stöckigen Bettes. Seine Beine leicht angewinkelt und mit dem Körper an die Wand gelehnt. Sein Blick war auf mich gerichtet, in der einen Hand hielt er sein Handy, ohne diesem Beachtung zu schenken. Seine andere Hand lag auf seinem linken Oberschenkel. ,,Wieso?", fragte er plötzlich.

Ich blinzelte ein paar Mal. ,,Wieso was?", fragte ich verwirrt. Ein Hauch eines Grinsens war auf seinem Gesicht zu sehen. ,,Wieso du hier bist?", fügte er hinzu. Ich nickte. ,,Ich fand es komisch das du nicht beim Essen warst und wollte nach dir sehen."

Diesmal war er derjenige der nickte. ,,Keine Lust", sagte er dann nur. ,,Du darfst einfach so beim Essen fehlen?", hinterfragte ich misstrauisch. ,,Ja", sagte er kalt, was für mich ein Zeichen war das Thema einfach so stehen zu lassen. Auch wenn ich das nicht so ganz akzeptieren wollte.

Ein Badboy, meine Geschwister und IchWhere stories live. Discover now