Wir erinnern uns:
Louis ist, nachdem sich seine Eltern wegen ihm getrennt haben, an eine neue Schule gekommen und trifft in der Sportumkleide auf Niall und Harry, die noch jemanden für ihre Band suchen. Kurzer Hand wird Louis eingeladen, mal vorzuspielen und er belauscht ein Gespräch, in dem klar wird, dass Harry ein Auge auf ihn geworfen hat. Louis sagt Niall und Harry, dass er schwul ist, und hofft auf Chancen bei Harry.
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Es war Dienstag. Mein Wecker klingelte, aber ich war schon früher wach und schrieb mit Harry.
Harry 5:08h:
Louiiiiiiiiiis wach auf!
Ich kann nicht mehr einschlafen...
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Louis 5:10h:
Bin ja schon wach...
Harry:
Louis! Da bist du ja! Ich bin wach...
Louis:
Ja, das dachte ich mir
Was ist denn los? Seit wann bist du Frühaufsteher?
Harry:
Du kennst mich doch gar nicht ;)
Louis 5:11h:
Zwei Wochen Gejammer über zu wenig Schlaf reichen aus, um so eine Aussage machen zu können, Harry, glaub mir XD
Harry:
Auch wieder wahr...
Also war an Schlaf nicht mehr zu denken. Gegen 6 ging ich duschen, und gegen halb sieben hatte ich Pfannkuchen für meinen Dad und mich gemacht. Als er die Treppe herunter kam, reichte ich ihm frisch gekochten Kaffee. "Was ein Service... Warum bist du schon wach?", fragte er und setzte sich an den Tisch. Ich wendete einen Pfannkuchen und vermied den Augenkontakt zu meinem Vater, als ich antwortete: "Harry hat mir geschrieben." Ich spürte beinahe, wie er zu grinsen begann. "Harry also, ja?", fragte er und schlürfte seinen Kaffee. "Den Namen höre ich ziemlich oft in letzter Zeit. Ist er denn... etwas besonderes?"
Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss. "Er ist nur ein Freund, Dad. Nichts weiter." Wenn das mal nicht gelogen war... irgendetwas an ihm zog mich magisch an. Aber es war noch zu früh, um sich irgendetwas vorzustellen, schließlich war ich ihm erst vor zwei Wochen das erste Mal begegnet. Zumindest versuchte ich mir, das einzureden. "Na schön, wenn du das sagst.", grinste mein Vater. Ich sah ihn nun doch an und plötzlich brach er in lautes Gelächter aus. Sein Lachen war so ansteckend, dass ich mein Grinsen nicht unterdrücken konnte. Unmöglich, dieser Mann.
"Ich hab übrigens einen Anruf bekommen, gestern.", fuhr er dann fort und schlürfte erneut an seinem Kaffe, den Blickkontakt nicht abbrechend. Ich drehte mich schwungvoll zu ihm um. "Aber nicht vom-" "- vom Arzt, doch.", antwortete er und nickte wichtig. Sofort legte ich den Pfannenwender neben den Herd und ging auf meinen Vater zu. "Und?", forderte ich, vor Aufregung plötzlich zitternd. Einen Moment lang genoss er den Anblick seines vor Aufregung fast platzenden Sohnes, dann erlöste er mich schließlich mit einem Lächeln.
"Er hat es bewilligt. Ab nächster Woche bist du offiziell in Hormontherapie."
Ich sprang in die Luft vor Freude und jubelte, bis ich meinem Vater um den Hals fiel und vor Erleichterung zu weinen begann. "Danke.", schniefte ich schließlich und löste mich nur langsam von ihm, nur um festzustellen, dass er mich mit wässrigen Augen und einem liebevollen Lächeln ansah.
Er wollte gerade etwas sagen, als mit einem schrillen Piepen der Rauchmelder in der Küche anging. Ich hatte den Pfannkuchen vergessen.
Eine Stunde später kam ich gut gelaunt in der Schule an. Dass ich so ein Glück haben sollte... Ich konnte es kaum fassen. Während ich quer über den Schulhof lief, dachte ich darüber nach, wie lange ich darauf gewartet hatte... mein Herz überschlug sich vor Aufregung. "Oh nein, nicht noch einer mit guter Laune...", brummte Niall, als ich bei ihm, Harry und dem Pummeligen, James, ankam. Verdutzt schlug ich bei ihm ein. "Dir auch einen guten Morgen...?"
Harry legte mir lachend einen Arm um die Schulter. "Hör nicht auf ihn. Der schreibt jetzt Mathe nach." Ich zog die Augenbrauen hoch und sah zurück zu Niall, der erst etwas unverständliches grummelte, dann etwas verständlicher wurde: "Also würdet ihr eure Freude bitte in Grenzen halten, die meinetwegen gerne eure persönlichen Tiefstwerte neu definieren können, und wenigstens so tun, als würdet ihr Mitgefühl besitzen? Ich kann mir keine verhauene Mathearbeit mehr leisten, mein Vater bringt mich jetzt schon halb um! Das war's dann mit dem eigenen Auto... Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet..."
Damit drückte er sich zwischen Harry und mir durch und bahnte sich einen Weg zum Schuleingang. Drei Sekunden später klingelte die Schulglocke. "Ich hab Niall noch nie so schlecht gelaunt erlebt.", stellte ich fest und Harry sah zu mir hinunter. Ich lächelte ihn an. Er lächelte zurück. "Er ist auch normalerweise die Freude in Person.", stimmte er mir zu und räusperte sich dann. "Macht meinen Tag immer sofort ein wenig besser." Aber wir wussten beide, dass er nicht mehr von Niall sprach.
~
Nach meiner letzten Stunde holte Harry mich, mit Niall im Schlepptau, auf dem Schulhof ein, in einer Hand einen bedruckten Zettel. "Louis! Warte mal!" Ich hatte gerade mein Handy geöffnet und wollte eine Nachricht checken, doch ich sah auf und blieb stehen. Harry streckte mir den Zettel entgegen, während Niall etwas von "... Sport...", "noch schlechter... Tag nicht..." und "... hasse euch alle..." keuchte. "Das ist in zwei Monaten." Ich überflog den Zettel kritisch. "Ein Talentwettbewerb?" Mit belustigtem Gesichtsausdruck sah ich ihn an. "Ist das an dieser Schule wirklich ernst? Sonst melden sich doch nur Unterstüfler an." Harry schüttelte den Kopf und tippte Niall mit dem Ellenbogen an die Schulter. "Diese unsportliche Gewitterwolke da neben mir und ich haben bisher jedes Jahr mitgemacht. Der Wettbewerb hat an der Schule einen ziemlich hohen Posten, wer ihn gewinnt, ist in der ganzen Schule bekannt. Außerdem... es ist die beste Gelegenheit, zu zeigen, was unser neues Bandmitglied so draufhat!" Er grinste mich breit an. "Und? Bist du dabei?", fragte Niall, immer noch auf seine Knie gestützt, aber immerhin in der Lage, ganze Sätze ohne Unterbrechung über die Lippen zu bringen. Ich sah Harry an, seine grünen Augen leuchteten und er biss sich hoffnungsvoll auf die Unterlippe. Süß. "Okay, geht klar."
Niall begleitete uns noch ein Stück weit, bevor er in eine andere Richtung abbog. "Komm pünktlich, morgen!", rief Harry ihm zum Abschied nach und Niall grummelte eine Antwort. "Seine Mathearbeit ist wohl nicht so gut gelaufen?", riet ich. Harry lief nun etwas dichter neben mir, sodass unsere Jacken sich an den Ellenbogen leicht streiften. Jede kleinste Berührung ließ einen elektrischen Schlag durch meinen Körper fließen und mich nervös werden, wodurch ich mich kaum zu mehr imstande fühlte, als Smalltalk zu führen.
"Keine Ahnung, er hat nicht davon gesprochen. Eigentlich komisch, er erzählt immer von seinen Arbeiten und macht sich noch Tage später Gedanken über seine Antworten und Fomulierungen." Ich lachte leicht und sah nach vorne. "Ich bin auch so. Ein richtiges Nervenbündel, wenn es um meine Noten geht. Keine Ahnung, das ist wahrscheinlich so eine Art Komplex, weil meine Schwestern so gut in der Schule sind." Er sah mich seitlich an. Seine Locken hingen in sein Gesicht.
"Du hast Schwestern?" Ich nickte, und befreite meine Hand aus meiner Jackentasche, sodass sie nun neben seiner baumelte. Schnell sah ich geradeaus. Sein Handrücken berührte meinen. "Sechs jüngere Schwestern, ja. Ich habe mich früher viel um sie gekümmert, aber jetzt, wo meine Eltern getrennt leben, sehe ich sie nicht mehr so oft."
Harry nickte verständnisvoll und ich spürte, wie er seine Hand vorsichtig in meine schob. Mein Herzschlag verdreifachte sich gefühlt, während ich langsam meine Finger streckte, um ihm Platz zu machen. Seine Hand war groß und rau, warm und vorsichtig. Ein Kribbeln strömte von meinem Magen in meinen Arm, hinunter bis in meine Fingerspitzen. "Ähm, ich wollte...", begann Harry plötzlich, als die Biegung in Sichtweite kam, an der sich unsere Wege trennten. Er verlangsamte das Tempo und drückte sanft meine Hand. Dann kamen wir zum Stehen und er sah lächelnd auf unsere Hände hinunter, während ich nur wie gebannt in sein Gesicht sehen konnte. "Ich wollte dich noch was fragen, und ähm... es ist wichtig.", begann er dann erneut. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb.
"Also ähm, ich weiß nicht, was du davon hälst, oder, was du von mir hälst, aber ich habe mir gedacht, dass wir, um uns näher kennen zu lernen und so, vielleicht mal zusammen-"
In diesem Moment klingelte mein Handy. Ich hatte es noch nie so sehr gehasst.
Harry zog seine Hand aus meiner und lächelte ermunternd. "Geh ruhig ran." Genervt zog ich es aus meiner Jackentasche und sah den Kontaktnamen "Mum" auf dem Display. "Entschuldigung...", sagte ich zu Harry und nahm an. "Mum? Kannst du vielleicht in-" Doch sie ließ mich nicht mal ausreden. "Hallo mein Schatz! Ich habe dir eine Nachricht geschickt, aber du hast nicht geantwortet, da habe ich gedacht, ich rufe an." Ich verdrehte die Augen. "Ich war in der Schule, Mum. Kannst du vielleicht in 5 Minuten nochmal-" "Liebling, deine Stimme ist aber tief geworden, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe! Hast du immer noch diesen Haarschnitt?"
Genervt stieß ich die Luft aus und rieb mir mit meiner freien Hand über mein Gesicht. Harry beobachtete mich aufmerksam. "Was willst du?", fragte ich dann. Meine Mutter stockte kurz. "Ich habe mit deinem Vater telefoniert.", fuhr sie dann etwas nüchterner fort. "Er hat mir von der Hormontherapie erzählt." Ich sog scharf die Luft ein. Sie erwartete wohl, dass ich etwas dazu sagte. "Mum, das... du... das ist entschieden. Das ist meine Entscheidung und Dads." Harry runzelte die Stirn, aber ich zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß, ich weiß, aber... Ich bitte dich, es nicht zu tun. Du weißt nicht, was du damit anrichtest, du-" Diesmal war ich es, der sie unterbrach.
"Doch. Doch ich weiß genau, was das anrichtet, und es ist das, was ich will! Also lass mich meine Entscheidungen treffen!" Kurz blieb es still. "Sag den Mädchen, dass ich sie vermisse.", sagte ich dann und legte auf. Harry betrachtete mich einen Moment lang, dann sah er kurz aus, als wollte er etwas sagen, doch er brach ab. Ich nickte resigniert und begann, weiter auf die Biegung zu zu laufen, die uns trennen würde. "Louis, warte!", rief Harry mir hinterher, aber ich war mir unsicher, wie viel er gehört hatte und was er darüber dachte, also blieb ich nicht stehen. Verdammt. Und das gerade, wo ich gehofft hatte, dass er mich auf ein Date einladen würde.
Harry holte mich ein und hielt mich an meinem Oberarm fest. "Louis, ich..." Als ich mich zu ihm drehte, musterte er meinen Oberkörper. Na wunderbar, also hatte er es doch gehört. "Alles gut, du musst dich nicht rechtfertigen. Schon okay.", sagte ich, zog meinen Arm aus seiner Hand und bog schnellen Schrittes nach rechts in meine Straße ab.
Während ich von ihm weg ging, zerbrach mein Herz in winzige Stücke. Zwar hatten schon viele meiner ehemaligen Freunde nach meinem Outing den Kontakt abgebrochen, aber ich hatte das Gefühl, dass es noch nie so wehgetan hatte, wie heute.
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ICH LEBEEEE! Aber gerade noch so...
Leute, habt ihr eine Ahnung, wie stressig die J1 ist? Morgen schreibe ich eine 4stündige Deutschklausur und ich hab noch gar nichts gelernt weil ich diese Woche schon zwei Klausuren geschrieben habe...
KILL ME
~AOF