Jahrelang streifte ich nun durch diese Wälder, auf der Suche nach Nahrung und einem bekannten Gesicht. Wo auch immer ich hin kam wurde ich verscheucht und missachtet... Wo war der Sinn des Lebens geblieben? Bald würde ich verhungern, vielleicht sogar erfrieren, wenn der nächste Winter käme-
Nun gut. Eigentlich war ich erst vor einer knappen Viertelstunde von dem Tourbus vergessen worden. Aber in dieser Zeit waren mir immerhin zwei Mäuse entwischt, ich wurde fast von Menschen über den Haufen gerannt und ein sehr unhöflicher Mann hatte mich von meinem Warteplatz, mitten auf dem Parkplatz, verscheucht. Also war ich irgendwann in das angrenzende Wäldchen getrottet und hatte mich am Rande dessen niedergelassen. Traurig legte ich meinen Kopf auf meinen Vorderpfoten ab. Harry fehlte mir, und die anderen Jungs auch. Wo sie wohl gerade waren? Ich fühlte mich, als wäre ich schon Ewigkeiten allein.
Gerade, als ich die Augen schließen und in einen beruhigenden Schlaf driften wollte, hoben mich zwei große Hände hoch. Erschrocken trat ich um mich und fauchte empört. "Na, hat man dich zurückgelassen?", fragte der Mann mit einer ruhigen Stimme und strich mir (leider auch noch sehr angenehm) über den Kopf. Ich unterdrückte das Schnurren so gut ich konnte, aber bald konnte ich es nicht mehr bekämpfen. "Na, du bist ja zutraulich. Dein Besitzer muss dich sehr vermissen... Du kannst erst mal zu mir kommen, dann musst du nicht so hungern."
Ich ließ mich zu seinem Auto tragen und wurde dort auf dem Beifahrersitz platziert. Neugierig sah ich mich um und kletterte auf die Rückenlehne, als mir ein Ausweis auffiel, der auf der Rückbank lag.
Aufgeregt sprang ich dort hin und las, was darauf stand. Sofort fuhr es mir in alle Glieder und ich schnappte mir die Zugangskarte zu genau der Arena, in der wir diesen Abend spielen würden. Der Mann startete den Motor und schnallte sich an. Lachend nahm er mir die Karte aus dem Mund und steckte sie in seine Brusttasche. "Damit darfst du nicht spielen, das brauche ich zum Arbeiten. Meine Tochter würde mich umbringen, wenn du mir die Karte verschlampst, sie will unbedingt, dass ich ihr ein Autogramm von dieser Band mitbringe, die da heute Abend spielt..." Ich drehte mich aufgeregt um mich selbst. Ja. Ja! Das war die Lösung! Der Mann sprach einfach weiter, ohne zu bemerken, wie unruhig ich versuchte, ihn dazu zu drängen, endlich loszufahren. Ich kletterte hektisch auf den Beifahrerstz und rollte mich dort bedeutungsvoll zusammen, meine Glieder zuckten nervös, weil er gefühlte Stunden brauchte, um endlich den Motor anzulassen.
Aber auch, als er es geschafft hatte und wir uns auf der Autobahn befanden, hörten meine Muskeln nicht auf zu zucken, und mich beschlich eine schreckliche Ahnung, dass dieses Zucken nicht von der Aufregung gekommen war... Ich versuchte, mich zu strecken, um meine Glieder etwas zu entspannen, aber es brachte überhaupt nichts. Ich schluckte und sah aus dem Fenster, um mich abzulenken. Ich hatte schon mal 5 Tage lang auf meine Rückverwandlung gewartet, und dieses Mal sollten es wirklich nur 2 sein? Nur ein einziges Mal wünschte ich mir, dass ich noch etwas länger eine Katze sein könnte. Langsam glaubte ich zu verstehen wie Frauen sich mit ihren Tagen fühlen mussten (nur dass Katze sein weniger weh tat. Und Spaß machte. Meistens jedenfalls.).
Auf der anderen Seite des Fensters rasten in regelmäßigen Abständen Schilder an uns vorbei, für die ich aber im Moment kein Interesse aufbringen konnte. Stattdessen versuchte ich, die Bäume zu bestimmen, mir das Rauschen darin vorzustellen, vielleicht den Geruch in Erinnung zu rufen... einfach irgendetwas mit der wilden Natur, um jeden Gedanke an das Menschsein zu unterdrücken. Mäuse fangen. Toll. Vögel jagen. Fantastisch. Kleine federbesetzte Spielzeuge. Atemberaubend.
Die Zeit wollte nicht umgehen, und nun hatte das schmerzhafte Ziehen und Drücken in meinen Knochen angefangen und ich wollte mich am Liebsten in irgendeine ruhige Ecke verkriechen, fern ab von all den Autos, die um uns herum immer dichter zu werden schienen, was leider in einem Stau zu enden schien, und dem fremden Mann, der immer mal wieder den Radiosender wechselte, wenn er ein Lied nicht mochte.
"Oh, das hier ist gut...", murmelte er und drehte etwas lauter. Lächelnd sah er kurz zu mir hinunter. "Was denkst du, Kätzchen?" Ich dachte, dass ich sehr wohl ein ausgewachsener Kater und kein kleines Kätzchen war, vielen Dank auch. Und ich dachte: Wie zur Hölle soll ich es nur bis zur Arena schaffen, ohne mich zu Verwandeln?
Einige Minuten später standen wir dann tatsächlich in einem dichten Stau, der sich nicht mal einen einzigen Zentimeter zu bewegen schien. Frustriert und von den Symptomen der Verwandlung geplagt, ging ich auf dem Sitz umher, sprang ab und zu hinauf oder kletterte über die Tür aufs Amaturenbrett. Die Augen des Mannes verfolgten mich dabei. "Ach, Kätzchen. Das wird wohl so schnell nichts mehr. Dabei sind es von hier nur noch 15 Minuten bis zu unserem Ziel." Er seufzte. "Wir müssen wohl auf ein Wunder hoffen..."
Diese mutmachende Rede brachte mich dazu, mich resigniert auf meinen Sitz zu legen und die Augen zu schließen, um mich besser auf meinen Körper konzentrieren zu können. Dabei döste ich, ein unruhiger Schlaf voller seltsamer Träume und lauter verzweigten Gedankengängen.
Als ich aufwachte, krampfte meine Glieder und mein Herz schien mir beinahe aus meiner Brust zu springen. Mein Körper kochte, und ich spürte, wie dich etwas veränderte. Langsam, zum Glück. Ich sah auf und brauchte einen Moment, um mich zu orientieren. Der Mann saß neben mir und sah angestrengt auf die Straße. Ich nahm all meine Kraft zusammen und stemmte mich auf meine Beine. Ein Miauen entfuhr mir und der Mann sah zu mir hinab. "Na, wieder wach? Wir sind gleich da!"
Der Stau musste sich aufgelöst haben! Durch die krampfenden Muskeln gelähmt, aber von der Neugierde angetrieben, zog ich mich an der Tür hoch, um aus dem Fenster sehen zu können und entdeckte in der Ferne die Arena, in der wir spielen würden. Wie viel Uhr war es? Wann traten wir auf? Wo war Harry? Ich verlor den Halt und rutschte auf den Sitz zurück, wo ich erschöpft in die Knie sank und schließlich wieder lag. Ich kniff meine tierischen Augen zusammen. Bald war es geschafft. Bis dahin musste ich es nur aufhalten. Irgendwie. Ich hatte nur noch meine Willenskraft zur Verfügung.
Es dauerte nicht lange, bis wir beim Hintereingang der Arena angelangt waren und das Auto hielt. Der Fremde Mann tätschelte meinen Rücken, während ich versuchte, mich auf meine schmerzenden Beine zu stützen, die deutlich länger geworden waren, auch wenn es dem Mann noch nicht auffiel. Ich strengte mich an, meine Gestalt zu bewahren, was sich anfühlte, als drücke ich eine große Holzplatte gegen einen reißenden Fluss. "Da haben wir es noch geschafft, was?", sagte der Mann fröhlich und suchte für einen Moment seinen Ausweis, bis er ihn in seiner Brusttasche fand. "Du wartest hier."
Warte, was?
Ich sprang auf die Beine um zu protestieren, doch der Mann war schon aufgestanden und verließ das Auto. Normalerweise wäre es mir locker gelungen, an ihm vorbei ins Freie zu springen, doch als ich kun versuchte, einen Schritt zu gehen, plumste ich gegen die Sitzlehne. Er winkte mir zu und warf dann die Tür zu.
Nein.
Nein!
Ich konnte es nicht länger zurückhalten, ich musste hier raus! Panisch versuchte ich, zu der Türklinke zu springen, bevor der Mann seinen Autoschlüssel gefunden hatte, um abzuschließen. Adrenalin schoss in meinen wackeligen Körper, und beim dritten Anlauf gelang es mir tatsächlich, die Tür einen Spalt breit zu öffnen. Erleichtert quetschte ich mich hindurch, landete unsanft auf dem Brustkorb, weil meine Vorderbeine versagten, stemmte mich hoch, und rannte schwankend Richtung Tourbus. Schon von Weitem konnte ich erkennen, dass er geschlossen war und schwenkte wankend nach links zu der Türe, aus der ich eine vertraute Stimme vernahm. In der Sekunde, in der ich die Türe passiert hatte, konnte ich meine Verwandlung nicht mehr zurückhalten und krachte gegen die Wand. Ächzend musste ich ertragen, wie sich meine Knochen verformten, mein Fleisch zerriss und sich neu bildete.
Ich hörte Schritte näher kommen, jemand legte mir eine Hand auf die Schulter. Plötzlich konnte ich wieder Geräusche machen, die schmerzerfülltem Stöhnen gleichkamen, spürte meine Nase aus meiner Schädelwand sprießen, das Knorpelgebilde meiner Ohren knirschte, als es sich zurechtrückte. Ich keuchte und atmete in heftigen Stößen. Jemand schirmte das Licht von meinen Augen ab, strich mir über die Schulter und sprach, doch ich konnte nichts verstehen.
Erst einige Minuten später war es mir möglich, meine Augen zu öffnen. Schweiß tropfte von meiner Stirn und floss in meinen Augenwinkel, doch ich blinzelte ihn weg. Über mir kniete Harry, mich besorgt musternd und schließlich liebevoll lächelnd. "Gott sei Dank, du bist wieder da!" Er hatte sich ebenfalls schon zurückverwandelt? Wie viel Uhr hatten wir? Ich versuchte, mich aufzustützen, doch meine Glieder funktionierten noch nicht wie gewohnt. "Mach langsam, okay? Das sah heftig aus. Du hast es ne ganze Weile bekämpft, hm?" Ich brachte ein Nicken zustande und schloss dann erleichtert die Augen, als das Ziehen und Spannen meiner Knochen und Muskeln endlich nachließ.
"Ist das immer so, wenn ihr euch verwandelt?" Erschrocken riss ich die Augen auf und fuhr hoch, als ich Liams Stimme hörte. Harry legte mir beruhigend die Hände an beide Oberarme. "Shhh, ruhig. Es ist alles gut." Mein Herz schlug schnell. "Hat er-... hat er-" Ich brachte nur schwer die Worte heraus, doch ich wusste, dass Harry mich schon verstanden hatte. Er seufzte und küsste meine Stirn. "Beruhig dich. Es ist in Ordnung. Alles gut." Misstrauisch verzog ich meinen Kiefer einige Male, um besser sprechen zu können und wiederholte dann: "Harry, hat er mich dabei-" Harry nickte betreten und mied meinen Blick. Ich sah zu Liam, der mich anstarrte. "Ich wollte losgehen, um dich zu suchen, und Liam wollte mich aufhalten, als du... naja. Hier reingefallen bist.", erklärte Harry leise. Ich koordinierte benommen meine Arme und stützte mich auf, bis ich mich gegen die Wand an meinem Rücken lehnen konnte. Meine Schulter schmerzte von der verpatzten Landung.
"Sorry.", sagte Liam schließlich und sah betreten zur Seite. Mein Kopf drehte sich noch von der Umstellung von Tier zu Mensch, und plötzlich war mir schlecht. "Ähm.", brachte ich leise heraus. "Ich... ich wollte nicht, dass das jemand...normales... sieht.", erklärte ich mich dann leise. Harry nickte und streckte sich vor, um mir einen Kuss zu geben. "Ist es okay?", fragte er dann leise. "Ich bin ja da.", gab er dann zu Bedenken und ich lächelte. Dann sah ich wieder zu Liam und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Ich denke schon." Mit Harrys und Liams Hilfe schaffte ich es auf die Beine und meine Gelenke knackten, als ich sie bewegte. "Was ist eigentlich mit dir?", fragte ich und sah Harry an. Der zuckte mit den Schultern und stabilisierte meine Hüfte. "Der Stress hat meine Verwandlung früher eingeleitet, schätze ich mal.", antwortete er. "Stress?", fragte ich nach. "Du bist verwunden, Louis. Ich war krank vor Sorge!", gab er zu Bedenken.
Als wir in die Umkleide kamen wollten mich die anderen zwingen, mir etwas Ruhe zu gönnen, doch ich hatte zunächst etwas anderes im Sinn.
Zuallererst schnappte ich mit eine Autogrammkarte, ließ jeden unterschreiben, und ging mit Harry an meiner immer noch wackeligen Seite einen gewissen Mitarbeiter suchen.
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Soooo, mal sehen was ich noch alles schaffe bis Mitte Februar:)
PS:
WER VON EUCH HAT SICH DIE FLUFFY SMUTSTORY GEWÜNSCHT?? ICH HAB DEN KOMMENTAR VERLOREN UND FINDE NICHT MEHR WO ES WAR ALSO WEIß ICH DEINEN NAMEN NICHT MEHR UND KANN DICH NICHT ERWÄHNEN :( SCHRIEB MIR BITTE KURZ DASS DU DAS WARST IN DIE KOMMENTARE WENN DU DAS HIER LEIST, DANKE :)
( Den Teil lösche ich später 😅)
Eure
AOF
PPS: zum Abschluss des Buchs würde ich voll gerne nochmal ein Ask the Autor machen, aber letztes Mal kam das ja nicht so gut bei euch an :/ sagt mir mal, ob ihr sowas cool fändet oder nicht und schreibt mir auch gerne schon mal Fragen dazu rein! Ihr habt aber die nächsten Kapitel lang auch nochmal die Chance dazu:)
PPPS: Ich hab auch voooll Lust mal wieder einen Contest zu machen :) aber beim letzten haben echt wenige mitgemacht, also wäre es cool wenn wir diesmal wenigstens so 4-5 Lezte finden könnten, die definitiv mitmachen würden:) vermutlich werde ich euch eine eigene Forsetzung zu einem meiner OS schreiben lassen :)