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-Kalbim yanıyor, okyanus bile söndüremez-

Zusammengekauert sitze ich in der kalten Badewanne und das heiße Wasser prasselt aus dem Duschkopf auf mich herab. Egal wie heiß das Wasser auch ist, mir ist immer noch kalt.

Ich spüre eine Leere und nichts mehr von der Wärme ist in mir zu spüren. Mein Baby ist einfach weg. Er wurde mir einfach so weggenommen, bevor ich ihn überhaupt einmal in die Arme nehmen konnte.

Die Tränen laufen mir zeitgleich mit den Wassertropfen die Wange entlang und kein Ton verlässt meinen Mund.

Ich will schreien, weil alles mir so weh tut, aber nichts kommt aus meinem Mund. Ich will schreien, weil ich mein Sohn lebend in meinen Armen tragen will, aber kein Laut verlässt meinen Mund.

Nichts. Nur die warmen Tränen, die eine heiße Spur hinterlassen. Eine heiße, brennende Spur, die ich niemals vergessen werden kann.

Es ist ein sehr schmerzhaftes Gefühl zu wissen, dass das eigene Kind noch hätte leben können. Die Ärztin hätte es geschafft, sie hätte mir mein Sohn zurück geholt.

Kemal.. Dieser Mann verbreitet eine unglaubliche Wut in meinen Körper aus. Wut, Hass durchzuckt meinen Körper, wenn ich an diesen kaltblütigen Mann denke.

Er hat mir meinen Sohn weggenommen und mir dabei mein Herz aus der Brust gerissen. Ich schnappe mir das Shampoo und werfe es laut schreiend gegen die Wand gegenüber mir.

Ich ziehe meine Beine noch enger um mich und schlinge meine Arme darum. Ich lege meinen Kopf auf die Knie und weine bitterlich auf.

Der leblose, kleine Körper von meinem Sohn will mir nicht mehr vor Augen verschwinden. Das Bild hat sich in mein Kopf eingenistet und ich kann an nichts anderes mehr denken.

Es klopft an der Tür, aber ich ignoriere es. Der Schmerz um meine Brust ist viel zu groß. Die Tränen brennen viel zu sehr auf meiner Haut.

„Hayat." Es ist Cüneyt. Ich muss noch lauter weinen. Er hätte es verhindern können. Er hätte meinen Sohn retten können!

Ich bin so unfassbar enttäuscht von ihm und so sauer. Aber was habe ich denn von ihm erwartet? Der Mann, der mir nur eine Liebe vorgetäuscht hat, soll mein Kind retten?

„Geh weg." schluchze ich. Ich will ihn nicht mehr sehen. Sein verräterisches Gesicht. Ich wollte doch nur, dass er meinen Sohn rettet. War das zu viel verlangt?

„Hayat komm da jetzt endlich raus. Du bist schon mehr als eine Stunde dort drinnen." Ich schüttele stumm den Kopf und antworte ihm nicht. Ich werde hier nicht raus kommen!

Er schlägt auf die Tür. „Hayat bitte!" Ich streiche über meine müden Augen. Ich kann nicht mehr. Ich will einfach meine Augen schließen, um nichts mehr um mich herum wahrzunehmen.

Er klopft wieder, aber ich will ihn nicht sehen. „Ich komme hier erst raus, wenn du gehst." kommt es leise von mir, aber so das er es noch hören kann.

Es ist für eine kurze Zeit still und ich höre ihn laut ausatmen. „Gut, ich werde gehen." Als ich seine Schritte wahrnehme, welche sich von der Tür entfernen, drehe ich das Wasser zu.

Ich stelle mich in der Wanne hin und greife nach einem Handtuch, welches ich sofort um mich wickele. Mit zitternden Beinen steige ich aus der Badewanne und stelle mich vor den Spiegel.

Der Spiegel ist beschlagen, da ich die ganze Zeit das heiße Wasser laufen gelassen habe. Mit meiner Handfläche wische ich über den Spiegel und blicke in meine rot angelaufenen Augen.

Mein Gesicht ist blass. Unter meinen Augen zeichnen sich dunkle Schatten und sind angeschwollen. Meine Lippen sind spröde und fangen schon anzureißen. An einer Stelle erkenne ich schon etwas Blut.

H A Y A T - IIWhere stories live. Discover now