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-Karanlık gecelerime ışık ol-

Ich liege auf dem Bett und starre auf die Decke über mir. Auf dem Nachttisch steht eine Nachtlampe, welche aufleuchtet. Die Lampe erhellt den Raum, befreit mich von der Dunkelheit, welche mir Angst einjagt.

Ich schaue zu meiner Rechten. Das Fenster steht auf kippe und bringt frische Luft in das Zimmer. Frische Luft, welche dafür sorgt, dass ich regelmäßiger und besser atmen kann.

Ich drehe meinen Kopf langsam zu meiner Linken. Ayaz liegt still neben mir, schaut ebenfalls nur starr an die Decke. Trotz das er neben mir ist, habe ich Angst.

Ich habe Angst. Große Angst. Angst noch mehr unter Verluste zu leiden. Ich habe meine Mutter verloren, meinen Vater. Und Cesur. Ich konnte ihn nicht aufhalten, denn er ist gegangen, so wie ich es getan hatte.

Er ist gegangen, hat mir den Boden unter den Füßen gezogen, hat mir meinen Herz aus der Brust gerissen und mich mit meiner Angst allein gelassen. So wie ich es getan hatte.

Immer wieder wenn ich meine Augen schließe, umhüllt mich das Schwarze, die Dunkelheit und Panik breitet sich in mir aus. Angst davor, nicht mehr aus der Dunkelheit fliehen zu können.

Stumm laufen mir die Tränen meine Wange entlang und ich presse meine Lippen aufeinander, um nicht laut zu schluchzen. Mein Körper verkrampft sich, spannt sich an, damit Ayaz mein zittern nicht spürt.

Mein ganzer Körper fängt an zu schmerzen, da ich mich so verkrampft anspanne aber ich ignoriere den Schmerz. Denn der Schmerz ist nichts im Gegensatz zu den Schmerzen, die ich seelisch ertragen muss.

Ich versuche meine Tränen zurück zu halten, weil ich nicht mehr weinen will. Ich will nicht auch noch mein Kind verlieren. Ich will, dass mein Kind gesund zur Welt kommt und nicht meinetwegen alles abkriegt.

Aber immer wieder wenn ich versuche meine Tränen zu unterdrücken, kommen immer mehr. Eine starke Welle der Trauer stoßt in mir auf und ich breche zusammen.

Ich weine einfach lauthals. Die Hitze überkommt meinen Körper, weswegen ich die Decke von mir werfe und hastig nach Luft schnappe. Mir ist so warm, als würde ich gerade verbrennen, als wäre ich mitten in einem Vulkan.

Meine Luftwege werden immer enger und ich kriege kaum noch Luft. Ich setze mich schnell aufrecht hin, wedele mir Luft zu, aber es hilft nichts.

„Hayat." Ayaz neben mir versucht ruhig zu bleiben, damit auch ich mich beruhige. Er unterdrückt seine Panik, damit meine Panik nicht noch mehr ausbricht.

Er steht schnell vom Bett auf und läuft auf meine Seite. Er hilft mir beim Aufstehen und drückt mich sofort ans Fenster, welches er ganz öffnet.

Sofort peitscht mir der kalte, starke Abendwind gegen das Gesicht und hilft mir dabei richtiger, normaler zu atmen. Ich schließe meine Augen, nehme tief Luft und presse die Luft wieder aus.

Ich spüre, wie sich meine Atemwege wieder langsam öffnen und ich kann wieder entspannter atmen. Aber noch immer sind da die Tränen, welche nicht aufhören wollen auszubrechen.

Als wären sie die ganze Zeit gefangen, als hätte ich die ganze Zeit über diese Trauer in mich gefressen und gefangen gehalten, aber mein Körper kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr.

Ich will, dass das alles endlich aufhört. Ich will keinen geliebten Menschen mehr verlieren. Ich will wieder glücklich sein. Ich will wieder lachen können, Spaß haben. Ich will Freude an diesem Leben haben.

Ayaz streicht meine Haare zurück und geht mir immer wieder sanft über den Rücken. Ich genieße seine Nähe, die mir gut tut und beruhige mich etwas.

H A Y A T - IIWhere stories live. Discover now