As you wished

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Sicherheitshalber schloss ich die Tür hinter mir ab. Weder Jack noch Hicks würden ohne anzuklopfen einfach in mein Zimmer stürmen, außer es gäbe einen Notfall. Doch jetzt wollte ich auf absolute Nummer sicher gehen. 

Ich stellte meine Tasche auf dem Schreibtisch ab und zog den Briefumschlag heraus. Aufgeregt fummelte ich diesen auf und zog zuerst die beiden Tickets für den Flug heraus. Auf diesen klebte ein Post-it Zettel. "Your second ticket, as you wished :)" Glücklich drückte ich die Tickets an meine Brust. Das wird eine Überraschung, die niemand erwarten wird. Ich legte sie zurück und sah mir den anderen Zettel in dem Couvert an. Es war ein Brief mit Informationen. Die kann ich auch noch wann anders lesen. Zusammen mit den Tickets steckte ich den Brief zurück in das Couvert. Dieses versteckte ich in einer der Schreibtischschubladen. 

Glücklich verließ ich mein Zimmer wieder und ging in die Küche, wo ich die Jungs vermutete. Und sie auch tatsächlich waren. Die beiden saßen am Tisch und hatten eine Schüssel Chips vor sich stehen. Ich lief an Hicks vorbei, um auf den Stuhl an der Heizung zu kommen. Plötzlich zog er mich auf seinen Schoß. Erschrocken fragte ich »Was wird das jetzt?!« »Ich bin stürmisch. Genau was du wolltest.« »Dass das ein Witz war, ist dir klar?« »Und dass du das vorerst nicht loswirst ist dir klar?« »Aber...bitte nicht zu oft. Ich hab mich in den süßen, zurückhaltenden Hicks verliebt, nicht den stürmischen.« »Wenn das jetzt eure Liebesgeständnisse des Monats werden verzieh ich mich. Das muss ich mir nicht anhören.« »Nein Jack, bleib. Du bist mein Zeuge.« »Zeuge wofür denn?« »Dass Astrid eben gesagt hat, dass sie sich in meine zurückhaltende Art verliebt hat.« »Wie hätte ich mich denn damals auch in etwas anderes verlieben sollen? Etwas anderes hatte ich doch garnicht zu sehen bekommen. Du hast mich ja noch nicht einmal als erster geküsst.« »Dafür hab ich dir als erster gesagt, dass ich dich liebe.« »Ein Kuss bedeutet das selbe.« »Pfthaha, genau Astrid. Ein Kuss heißt "ich liebe dich". In jedem Fall.« »Was ist daran jetzt so lustig?« »Wer hat denn den anderen zuerst geküsst?«, fragte Jack. »Das ist eine Fangfrage«, beantwortete Hicks, »Unser erster Kuss war nämlich in der Schule. Mitten auf dem Gang. Astrid hatte ihre Lippen nur auf meine gedrückt, um Rotzbacke damals loszuwerden. Sie hatte mir eindringlich klar gemacht, dass dieser Kuss nichts zu bedeuten hatte. So viel zu "ein Kuss bedeutet das Selbe wie ich liebe dich". Ein paar Wochen später dann hat sie mich wieder geküsst. Nach dieser Gerichtsverhandlung. Da meintest du dann der Kuss hätte doch was bedeutet, nicht wahr Astrid?« »Ja, und dann wurde ich rausgeworfen!« »Und direkt einen Tag später stand ich vor dir an der Tür und konnte dir sagen, dass ich dich liebe. Und das alles nur wegen Tatatatam«, Hicks machte eine ausschweifende Bewegung auf seinen Gegenüber, »Jack Frost.« »Genau. Also zeig mal etwas mehr Anerkennung, Cousinchen.« »Anerkennung wofür? Ich hab euch beide vor ein paar Minuten noch inflagranti erwischt.« »Wolltest du das nicht lassen?« »Das war der letzte Witz. Versprochen.« »Ich hoffe es.« »Ja, versprochen«, ich küsste Hicks auf die Nasenspitze. Leise flüsterte ich ein »Ich liebe dich« hinterher. Hicks gab mir einen Kuss auf die Wange, worauf er kaum hörbar hauchte »Ich dich auch.« Ich setzte mich um, damit ich breitbeinig auf seinem Schoß saß. Ich lächelte ihn glücklich an. Hicks erwiderte dieses Lächeln. Er streichelte mit seinen Händen links und rechts an meinen Oberschenkeln entlang, bis er sie auf meinem Hintern anhielt. »Leute, keine sexuellen Anreize, wenn ich in der Nähe bin! Das hatten wir doch schon, Astrid.« Ich verdrehte die Augen. Leise flüsterte ich zu Hicks »Heute Abend, Süßer« und stand auf. »Dann schlag ich vor, wir gehen ins Wohnzimmer. Oder ich mach es zumindest. Habt ihr lust auf einen Film?« »Oh ja. Ich mach Popcorn für uns, Hicks holt noch etwas zu Trinken aus dem Keller und du legst schonmal einen Film ein.« »Spitze.« Ich huschte durch die Tür und setzte mich vor das DVD Regal. Bis beide Jungs neben mir auf dem Sofa saßen musste nur noch auf Play gedrückt werden. Ich hatte einen verdammt langen Film eingelegt. Nach gut einer Stunde war bereits das Popcorn leer, bis auf die ungepopten Körner am Boden der Schüssel. Ich hatte mich auf das Sofa gelegt, den Kopf auf Hicks' Schoß. Die Jungs blieben Sitzen, wie zuvor. Jack stand zum Ende des Filmes auf und legte sofort den nächsten ein. Mit der selben Länge. Ich war die erste, die heute das Haus verlassen hatte. Dementsprechend war ich auch die erste, die bei diesem Film einschlief. Wahrscheinlich auch die Einzige.

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now