Vertragsabschluss

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In dem anderen Raum lagen auf einem runden, schwarzen Tisch einige Blätter verteilt. Ich setzte mich auf den Stuhl, den Mr. Smith für mich vom Tisch zog. Die drei Männer setzten sich auf die übrigen Stühle. Wir sprachen jedes einzelne Wort auf jedem einzelnen Blatt durch. Unter jede Bedingung, jede Zeitangabe, jeden Betrag musste eine Unterschrift von mir und den drei Herren. Nach der wirklich letzten Unterschrift stand dann alles fest.

Ich werde von morgen an acht Wochen mit Colby trainieren. Zu diesem Training werde ich morgens um neun von Mr. Barton gefahren und Abends wieder abgeholt. Nach diesen acht Wochen werde ich das erste mal zu dem Spieleentwickler Johnson in eine spezielle Halle gebracht und werde mit ihm alles durchsprechen. Dann beginnt der schauspielerische Teil. Sobald wir die erste Saison, erste Quest oder das erste Level, keine Ahnung wie es hier genannt wird, beendet haben, bekomme ich einen Urlaub. Ich darf nach hause! Für 5 Wochen! Aber bis dahin vergeht noch viel Zeit.

Nach der Durchsprache des Vertrages sprachen wir noch etwas allgemein miteinander, bis ich gegen frühen Abend wieder zum Hotel ging. Dort rief ich Hicks an, welcher gerade mit den anderen bei Anna und Elsa saß. »Hey Astrid. Wie geht's so?« »Super. Ich hab heut den Vertrag unterschrieben.« Das mit meinem Urlaub verheimlichte ich Hicks noch. Das wird er kurzfristig mitgeteilt bekommen. »Klasse.« »Und was läuft bei dir so?« »Ach«, Hicks wechselte auf die Außenkamera, »Chillen mit den anderen.« »Oh, hol sie mal her.« Hicks wechselte wieder auf Innenkamera und rief »Hey Leute, Astrid ist online, sie will, dass ihr mal herkommt!« Nur Sekunden später standen Rapunzel, Anna, Elsa, Merida  und Jack hinter Hicks. »Und eure Freunde habt ihr alleine im Pool gelassen?«, fragte ich scherzeshalber. »Klar doch. Wenn du anrufst hat das Priorität«, meinte Anna. Auf einmal hörte ich Kristoff beleidigt »HEY! Ich kann dich hören!«, rufen. Ich begann zu lachen und ließ mich auf das Sofa sinken. »Man, ich wäre jetzt auch gern bei euch am Pool.« »Der Pool, in den du eh nur reingehst, wenn dich jemand reinwirft?« »Sehr witzig, Jack!« »Danke, danke. Kein Applaus. Habe lange an diesem Scherz gearbeitet.« »Merkt man.« »Du solltest auf meiner Seite sein, Elsa!« »Ist sie aber nicht« »Halt du dich raus, Flynn!!« Ich sah lachend dabei zu, wie sich ein kleines Wortgefecht bildete. Hicks sah nur zu mir und verdrehte etwas die Augen. »Und Astrid, wie ist es so in LA?«, fragte Rapunzel aus dem Nichts. »Wirklich angesehen hab ich mir noch nichts. Aber so vom ersten Eindruck her echt schön. Ist halt noch unbekannt für mich.« »Das wird.« »Mh, so schön es hier auch ist, ich wäre jetzt viel lieber bei euch am Pool.« »Das bezweifle ich, Cousinchen.« »Astrid, das willst du im Moment echt nicht.« »Warum? Ihr seid meine Freunde, das reicht als Grund. Was geht denn bei euch ab, dass ich nicht da sein soll?« Auf einmal redeten alle durcheinander. Hicks redete leise in das Mikro seines Handys »Genau deshalb. Heute sind alle in Diskutierlaune.« Ich kicherte kurz und sah zu, wie die anderen einfach weiter redeten. »Seid doch mal still!! Astrid hat sicher nicht deswegen angerufen!«, ermahnte Hicks die anderen hinter ihm. Alle hielten sofort die Klappe. »Oh, Hicks zeigt Durchsetzungsvermögen«, staunte ich. Er verdrehte darauf nur die Augen. »Ist ja egal, ob ihr diskutiert. Ich will in den Pool.« Ich sah schmollend zum Fenster. »Moment. Ich dummi, hier ist doch ein Pool.« Schnell sprang ich auf und lief zu meinem Balkon, welchen ich noch garnicht betreten hatte. Eigentlich wollte ich den anderen nur den Hotelpool zeigen, aber dann entdeckte ich etwas besseres. Mir fiel die Kinnlade herunter bei dem Anblick. »Astrid? Alles in Ordnung?« »Ich hab einen Whirlpool!!«, schrie ich aufgeregt und wechselte die Kamera. Verschiedenste eifersüchtige Geräusche kamen aus meinem Handy. Ich lief darauf zu und sah hinein. »Ok, Leute ich glaub ich verabschiede mich dann mal. Das Baby muss jetzt ausprobiert werden.« Ich wechselte noch einmal die Kamera, dass die anderen mich sahen, verabschiedete mich richtig und legte auf. Dann ließ ich den Pool mit Wasser füllen. Währenddessen lief ich in mein Zimmer und zog mir einen Bikini an. Bis ich wieder draußen war, war auch der Pool gefüllt. Aber das Wasser war eiskalt. Genervt sah ich mir die Knöpfe an und fand einen zum heizen des Wassers. Den aktivierte ich, erwartete aber nicht, dass das Wasser so schnell warm wird. Daher zog ich mir was über und ging kurz essen.

Als ich wieder auf mein Zimmer kam hatte die Dämmerung bereits eingesetzt, aber der Balkon war ja beleuchtet. Ich ließ mich in das warme Wasser gleiten und seufzte entspannt. Ich schloss meine Augen und legte den Kopf in den Nacken. Ich weiß jetzt schon, was ich jeden Abend nach dem Training machen werde. Blind tastete ich nach den Knöpfen, um die massagefunktion zu aktivieren. So konnte ich natürlich ewig hier bleiben. Das läuten meines Handys riss mich aus meiner Entspannung. etwas genervt nahm ich dieses in die Hand. Hicks rief mich wieder an. »Was gibt's?«, fragte ich gleich. »Ich wollte deine Stimme hören, Milady.« »Dir ist langweilig?« »Nein. Du fehlst mir hier. Ohnezahn schläft gerade und eigentlich solltest du jetzt einfach auf meiner Brust liegen und mit mir einen Film sehen.« Milde lächelnd sagte ich »Ich weiß, du fehlst mir auch. Ich muss mich hier von dem Whirlpool massieren lassen statt von dir.« »Mhmmmm«, Hicks schloss verträumt die Augen und begann zu schwärmen, »Mit dir in einem Whirlpool sitzen, ganz eng beieinander, dich etwas massieren...klingt einfach spitze.«, er öffnete die Augen wieder, »Wann kaufen wir uns einen Whirlpool?« Kichernd sah ich ins Handy. »Sobald ich wieder da bin?«, scherzte ich. »Gut, ich informiere mich schonmal über Angebote«, machte Hicks weiter. »Spitze, aber such auch gleich ne Stelle zum aufstellen.« »Klar doch. In meinem oder deinem Garten?« »Meinem.« »Da will jemand den Pool ganz für sich alleine?« »Natürlich! Du darfst da nur rein, weil du mich massieren kannst.« »Oh, oh, oh, Milady. Pass auf was du sagst, sonst überleg ich mir das nochmal anders.« Ich machte einen Schmollmund in die Kamera. Hicks erweichte wieder und gab nach. »Ok, dir kann ich doch keinen Wunsch abschlagen.« Ich begann angeberisch zu grinsen und lehnte mich wieder zurück. Dabei fiel mir die Uhr ins Auge. Ich stellte den Whirlpool aus und stieg aus dem Wasser. Mit einem Handtuch umwickelt warf ich den Deckel auf das kleine Becken und lief in mein Hotelzimmer. »Ich geh dann ins Bett Hicks.« »Ok, schlaf gut Astrid« Hicks machte einen kurzen Kussmund und legte auf.

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now