Wie Hicks zu der ganzen Sache steht

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Ich sah an meinem Handy vorbei zu Colby, welcher mich nur perplex anstarrte. »Verdammt, nein!«, ein schon fast aggressiver Ton kam aus meinem Handy. »Nein? Wie nein?« »Nein, du wirst in LA bleiben. Nein, du wirst nicht nach Deutschland kommen. Nein, du wirst das alles nicht über den Haufen schmeißen!« »Aber-« »Kein aber!! Mensch Astrid, ich hab nicht auf dich verzichtet, dass du jetzt so kommst! Wo ist meine kampfstarke Freundin? Wo ist meine Kriegerin? Meine Astrid? Astrid Hofferson. Du hast dieses einmalige Angebot bekommen. Die hätten sonst wen nehmen können, aber sie haben dich genommen! Für Rey! Dich! Mr. Smith hat dein Video gesehen und ist zu Grobian gefahren, um dich anzuheuern. Für diese Hauptrolle!! Und du willst jetzt einfach sagen du willst das nicht mehr?! Wie ein kleines Mädchen?! Astrid, das bist du nicht. Und das wirst du auch nie sein! Verdammt, du selbst hast mir vorgeschwärmt was das für eine Chance ist. Was das für eine Erfahrung ist. Und die willst du hinschmeißen?! Eine abgebrochene Arbeit ist nichts wert. Du wolltest es so und dann machst du es auch so. Es ist deine Karriere und wenn du die jetzt sofort beenden willst, dann versuch es. Aber ich lass nicht zu, dass du dir sowas vertust. Vorher komm ich noch nach LA geflogen und zwing dich täglich zur Arbeit! Du hast diesen Weg eingeschlagen. Und wenn das nunmal heißt etwas von mir getrennt zu sein, ist es so! Glaub mir, ich vermisse dich auch. Mehr als du dir vorstellen kannst. Aber deshalb würde ich nie sowas abbrechen. Du hast jetzt wegen dem gestrigen Zwischenfall Angst, das versteh ich. Aber du musst doch nicht täglich feiern gehen. Du kannst auf dich aufpassen Astrid. Du lernst ja im Moment sogar auf dich aufzupassen. Und Colby bringt dir das bei. Er lehrt dir ein Jedi zu sein! Und du willst das wegwerfen?! Colby wird sicher nicht mit irgendjemand anderem anfangen wollen zu trainieren. Und du wirst sicher nicht mit diesem Halbwissen hier zurückkommen und dann keine Ahnung was machen. Du wirst das Spiel durchziehen. K.O. Tropfen hätte dir auch hier jemand unterjubeln können. Also mach jetzt nicht einen Fehler, nur wegen diesem einen Abend!« »Hicks...ich..«, ich brach ab. Was soll man auf sowas sagen? Ich bin an einem emotionalen Tiefpunkt. Ich roch einfach weiter an dem Pulli. So kam mir Hicks näher vor. Als würde er direkt neben mir stehen und mich anschreien. Anschreien ist das falsche Wort. Etwas lautes auf mich Einreden. Hicks' Worte sackten und zeigten Wirkung. »E-entschuldige. Du hast recht, ich kann das nicht einfach über den Haufen werfen. Aber ich dachte gerade nur...«, ich seufzte, »Ich weiß nicht was ich dachte. Mir geht es einfach schlecht und...und ich...es ist Sinnlos. Ich finde jetzt nicht die Worte dazu.« »Die brauchst du auch nicht. Ich hab dich schon verstanden, Astrid.« »Ich aber nicht, könntest du es für mich übersetzen?«, fragte Colby. Hicks lachte kurz und sagte kurz angebunden »Es ist nichts mehr. Alles bleibt wie vorher.«

Milde lächelnd sank ich etwas in die Decke, wobei ich die erstmal entwirren musste. »Astrid...«, kam auf einmal in einem nicht mehr so freundlicher Ton. »Was? Was ist jetzt?«, ich sah verwirrt ins Handy. »Woher um Thors willen hast du diesen Knutschfleck?!« »Was für ein...?«, ich wand meinen Blick zu Colby. Dieser tippte an seine rechte Halsseite. Ich fuhr, noch immer mit verwirrtem Blick, über meinen Hals und drehte meinen Kopf so, dass ich in meinem Handy meinen Hals sehen konnte. Da befand sich tatsächlich ein mächtiger Knutschfleck an meinem Hals. Schlimmer als Hicks es je gemacht hatte. Schockiert starrte ich auf den Fleck. »Ich fühl mich, als sei ich Misshandelt worden!!«, schrie ich kurz verzweifelt auf, bevor ich meinen Kopf in den Knien vergrub. Was würde Hicks denn jetzt von mir denken?? Dass ich es einfach zulasse, mir von jemandem am Hals herumknabbern zu lassen?!

Ich hörte lange Zeit nichts. Bis auf einmal Hicks sagte »Colby, nimm sie in den Arm.« Colby zog mich wirklich an den Armen nach oben, dass ich aufrecht sitze, und dann in seine Arme. »Und jetzt streichle noch etwas über ihren Rücken. Aber nicht zu tief, Freundchen!« »Hicks ich hab ne Freundin. Ich werde ganz sicher nicht zu tief gehen.« Ich krallte meine Hände in Colbys Shirt. Meine Gefühle waren durcheinandergewirbelt, als hätte ich sie in einen offenen Mixer geworfen und diesen angestellt. Ich fühlte mich so durcheinander, hilflos und misshandelt, dass ich es nicht verhindern konnte jetzt auch noch Colbys Shirt voll zu weinen. »Schhh Astrid, es ist alles bestens. Der Knutschfleck geht nach ein paar Tagen wieder weg und du vergisst ihn. Ist ja nichts groß passiert«, versuchte Colby mich zu beruhigen. »Genau, Milady. Und bevor du jetzt meinst ich hätte ein Problem damit; Ja, hab ich. Aber nur mit dem Typen, der das gemacht hat. Nicht mit dir. Ich kenn dich Astrid. Du gehst nicht Fremd. Und schon garnicht so. Du schreist ja sogar mich an, wenn ich dir mal einen kleinen Knutschfleck verpasse«, Hicks lachte kurz. So brachte er auch mich kurz zum lachen. Was war heute nur mit mir los?! Jetzt war mir das ganze schon wieder peinlich. Ich löste mich von Colby und sah zwischen ihm und meinem Handy her. Auf einmal meinte Hicks »Ich glaube du brauchst Ruhe. Colby, geh doch bitte zu dir nach hause. Und ich leg auf. Bleib einfach nur auf dem Sofa liegen Astrid. Morgen geht's dir bestimmt besser.« »Ich glaube das ist wirklich das beste«, meinte ich. Colby stand auf und nahm seine Jacke. »Gut, aber sollte etwas sein, meldest du dich. Wir sehen morgen früh, ob wir Training machen, ok?« »Geht klar.« Colby verließ mein Zimmer. »Ruh dich schön aus, Milady.« »Das mach ich. Und ja, ich meld mich auch bei dir, wenn es mir besser geht.« »Hehe, gut, dass du bereits weißt, was zu tun ist.« Hicks und ich beendeten das Gespräch. Ich stand auf und trank einen Schluck Wasser aus dem Bad. Das ging. Ich bezweifle, dass mein Körper jetzt einen Kaffee verträgt. Ich lief gleich wieder zum Sofa, murmelte mich in die Decke ein und versuchte zu schlafen.

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now