Ein Date mit Champagner

418 33 17
                                    

Heute wollte Hicks mich ausführen. Ich glaube das ist so ziemlich das erste wirkliche Date, das wir beide haben. Klar waren wir schon abends aus, aber nicht so. Denn Hicks schrieb mir heute noch, dass er mich um 18 Uhr abholen würde und ich Abendkleidung tragen soll. Zeit mein neues Kleid einzuweihen. Ein weinrotes, enges Kleid, welches bis kurz über den Knien reichte. Es hatte einen eckigen Ausschnitt, welcher mit einem hauchdünnen Netz überzogen war. Passend zu dem Kleid färbte ich meine Lippen noch rot. Yvonne war so nett und flocht mir die Haare wieder etwas nach hinten. Als es am Abend klingelte war ich noch in meinem Zimmer auf der Suche nach meinen Schuhen. Ich hatte sie gerade gefunden, da dröhnte schon Jacks Stimme nach oben »Astrid!!« »Komme!« Ich zog schnell die schwarzen High Heels an, schnappte mir meine Tasche und sputete mich zur Treppe. An dessen Fuß stand Hicks bereits. Er trug doch tatsächlich einen Anzug. Als er mich sah fiel ihm der Mund auf. Leicht kichernd ging ich nach unten zu ihm. Jack machte sich einen Spaß daraus und drückte seinen Unterkiefer wieder nach oben. Ich stellte mich auf die andere Seite und gab Hicks einen Kuss auf die Wange. Das weckte ihn dann aus seiner Starre. Er schüttelte kurz den Kopf und sah an mir herunter. »Astrid...du...siehst einfach...einfach atemberaubend aus.« Ich lächelte geschmeichelt. »Danke. So einen Anzug könntest du aber auch öfter tragen. Das steht dir.« Bevor Hicks antworten konnte klatschte Jack auf einmal laut in die Hände. »Da ihr beide das ja gerade wie ein Date handhabt, werde ich das auch so tun.« Er schlug leicht auf Hicks' Rücken und ließ seine Hand auch dort. »Du wirst Astrid gesund und munter wieder nach hause bringen. Verstanden?« Hicks spielte sofort mit. »Aber klar doch, Mister Frost. Ihr wird nichts passieren, solange ich bei ihr bin.« Er hob mir den Arm hin, damit ich mich einhaken konnte. Um jetzt auch Jack gerecht zu werden tat ich das und ließ mich von Hicks nach draußen zu seinem Auto führen.

»Also, wohin geht's?«, fragte ich während der Fahrt. »In das schicke Restaurant auf der anderen Seite der Stadt.« »Da muss man doch total früh reservieren.« »Kontakte.« Verblüfft sah ich zu Hicks. »Welche Kontakte?« »Die bleiben unter Geheimhaltung.« »Soll mir recht sein. Solange die dazu führen, dass du mich in exklusive Restaurants ausführst.«

Hicks hatte in der kurzen Zeit einen wirklich sehr gut gelegenen Tisch besorgt. Es ist wohl wirklich besser, wenn ich nicht frage, wie er das geschafft hat. Entweder durch seinen Vater oder Anna und Elsa. Die beiden kennt ja so gut wie jeder noch durch ihre Eltern. Kaum waren wir an unserem Tisch kam ein Kellner, welcher uns zwei Speisekarten brachte. Wir entschieden uns recht schnell und so konnte er auch bald drauf wieder kommen und sie abholen. Gerade als unser Kellner gegangen war kam ein anderer mit zwei Gläsern Champagner. »Aufs Haus.« Verwirrt sah ich zu Hicks, doch dieser nickte nur zu den Gläsern. Ich nahm also eins herunter und setzte an zum Trinken. Dabei entdeckte ich jedoch etwas am Boden des Glases, was mich mich verschlucken ließ. Hustend setzte ich das Glas wieder ab und stand schleunigst auf. »Astrid? Alles ok?«, fragte Hicks noch hinterher. Ich nickte nur und lief weiter zu den Toiletten. Nachdem ich mich dort ausgehustet hatte ließ ich mich nach hinten gegen die Wand fallen, den Blick in den Spiegel. »Das darf doch nicht sein Ernst sein. Meinte er das mit Überlegungen??«, ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf in den Nacken, »Er kann doch nicht einfach...und vor allem nicht so! Und auch nicht jetzt! Was soll das denn?? ....Ich brauche Luft!« Schnell verschwand ich in einer der Kabinen und kletterte auf die Toilette, um das Fenster darüber zu öffnen und meinen Kopf nach draußen zu strecken. »Willst du abhauen?«, fragte auf einmal jemand hinter mir. Ich schreckte herum, wobei ich mir noch den Kopf am Fensterrahmen stieß. »Nein. Ich brauch nur frische Luft.« »Warum gehst du dafür nicht vor die Tür?« »Meine Begleitung hätte gesehen, wie ich raus wäre.« »Und wenn du lange auf der Toilette bist ist das normal für ihn?« »Oh verdammt!« Ich stieg schnell von der Toilette herunter und lief zurück in das Lokal. Sogar von weitem sah ich wie Hicks begann zu lächeln, als er mich entdeckte. Am Tisch setzte ich mich nicht, sondern bat Hicks mit mir nach draußen zu gehen. Er war zwar verwirrt, kam jedoch mit mir. Sobald wir draußen waren sah ich Hicks ernst an. »Hicks, ich kann nicht. Es ist zwar ganz süß, aber ich kann einfach nicht. Das soll jetzt nicht böse gemeint sein. Ich liebe dich. Aber...das kann ich jetzt einfach nicht. Wir sind doch noch zu jung. Viel zu jung! Und da drin wollte ich dir auch keine Szene machen.« »Wovon sprichst du denn überhaupt?« »Na von dem Ring in dem "gratis" Champagner. Denkst du ich seh den erst, wenn ich ausgetrunken habe??« Plötzlich begann Hicks heftig zu lachen. »Du...du denkst wirklich ich habe einen Ring in den Champagner??« »Wie jetzt? Wolltest du mir keinen Antrag machen?« »Nein! Hahaha, bei Odin, Astrid, du kennst mich. Wieso sollte ich dir denn einen Antrag machen, haha? Und du weißt, wenn ich dir wirklich jetzt einen Antrag machen sollte, dann doch nicht so! Hahaha.« Als ich begriff, was Hicks da sagte, atmete ich erleichtert auf und lehnte mich mit einem Mix aus Lachen und Schluchzen an ihn. »Hicks!« Weiterhin lachend legte er seine Arme um mich. »Da wurden wohl die Gläser einfach an den falschen Tisch gebracht, haha.« »Weißt du wie blöd ich mir jetzt vorkomme?!« »Ich kann es mir denken, haha, ist doch alles gut, Milady. Lass uns einfach wieder rein.« Hicks schob mich mit einem Arm über meinen Rücken nach Drin. Dort applaudierten gerade alle dem Paar, welches sich heute wirklich verlobt hatte. Hicks schob mich weiter zu unserem Tisch, an dem die beiden Champagnergläser fehlten, dafür aber unsere eigentlich bestellten Getränke waren. Kurze Zeit später kam auch unser Essen. Während wir aßen kam der frisch Verlobte zu uns und entschuldigte sich für den Kellner, welcher uns die Gläser gebracht und mir so einen riesen Schrecken eingejagt hatte.

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now