Frühstück zu dritt

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Da denke ich mal nicht von einem penetranten Wecker oder einem aufgebrachten Jack geweckt zu werden, sondern sanft von meinem Freund aus dem Land der Träume in die wirkliche Welt geholt zu werden, da scheint mir die aufgehende Sonne gnadenlos ins Gesicht. Hicks konnte sie ja nicht wecken, da der hinter mir lag und seinen Kopf in meinem Nacken vergraben hatte. Genervt zog ich den Zipfel der Decke vor mein Gesicht. Mit schlafen sah es trotzdem schlecht aus. Scheint, als wäre mein schützender Schleier von Haar, oder was sich auch immer vor Hicks' Augen befand, verschwunden. Denn er bewegte sich immer mehr hinter mir, was nur heißen konnte, er wachte ebenfalls auf. Er brummte leise, wobei er seinen Kopf etwas anhob. Darauf küsste er mich hinter dem Ohr und nuschelte »Guten morgen, Milady.« Ich versuchte es mit stille. Vielleicht würde er dann auch noch einmal schlafen. Aber den Gefallen tat Hicks mir nicht. Stattdessen wachte er wirklich auf und begann seine rechte Hand zu bewegen. Erst streichelte er mir etwas über den Bauch. Dort befand sich die Hand ja auch zuerst. Dann etwas nördlicher über Taille, herunter zur Hüfte, über den Oberschenkel, an dessen Innenseite und dort dann wieder nach oben. Ich knurrte einmal, um Hicks klar zu machen, dass er das lassen soll, aber er hörte nicht. Noch ein Versuch. Lauter knurrend stieß ich meinen Ellenbogen leicht nach hinten. Wieder wirkungslos. »Komm schon Milady«, schmollte Hicks leise in meine Schulter. Ich knurrte noch einmal. Hicks' Hand fing an sich an meinem Intimbereich zu bewegen. Das stimmte mich dann doch etwas um. Ich stieß ein zufriedenes »Hmmmmh« aus. Um Hicks das etwas zu erleichtern, setzte ich meinen rechten Fuß angewinkelt auf. Er kicherte darauf nur ein leises »Hehe.« »Ja nicht aufhören«, kommandierte ich darauf. Zu den zärtlichen Berührungen kamen jetzt noch Küsse am seitlichen Hals. Das nenne ich doch noch einen guten Start in den Tag.

Wie es scheint wurden Hicks die Laute, die ich von mir gab, zu laut, denn plötzlich hörte er auf, gab mir einen Kuss auf die Wange und verließ das Bett. Ich drehte mich mit einem schmolldenen Blick herum, da ich dachte er sieht zu mir, aber sein Blick ging auf seinen Schrank. Gut, mit dem Anblick von Hicks' süßen Hintern war ich auch zufrieden. Ich blieb so lange im Bett liegen und betrachtete meinen Freund von hinten, bis er sich eine Boxershort aus dem Schrank holte und anzog. Dann stand auch ich auf, nahm mir einfach das Hemd vom Schreibtischstuhl und zog es über die Arme, ließ es aber offen. Hicks stellte sich mir auf dem Weg zur Tür in diesen. »So gehst du nicht runter. Mein Vater kommt den Morgen über wahrscheinlich kurz nach hause. Knöpfe zu und Unterhose an«, kommandierte er ernst. Beim schließen der Knöpfe bemängelte ich »Ich hab nur das Dessou hier.« Hicks ging kurz zu seinem Schrank und hielt mir dann eins meiner Höschen vor die Nase. Ich riss es ihm aus der Hand und sah es mir an. »Wo hast du das denn her?« »Das hat Madame hier vergessen, bevor sie um die halbe Welt geflogen ist.« »Gewaschen?«, fragte ich verblüfft über den frischen Geruch, der einem gleich in die Nase stieg, sobald man das Höschen näher als einen halben Meter vor seiner Nase hatte. »Denkst du ich will monatelang dreckige Unterwäsche von dir in meinem Zimmer liegen haben? Klar hab ich das gewaschen.« »Gut zu wissen, dass du meine Wäsche wäschst. Vielleicht vergess ich ja öfters mal etwas hier«, scherzte ich während ich mir das schwarze Höschen anzog. »Das hättest du wohl gerne.« Grinsend gab ich Hicks ein Küsschen auf die Wange. »Nein, du kochst ja schon für mich.« »Ha ha. Ab nach unten«, Hicks legte seine Hand auf meinen Hintern und schob mich so zur Tür.  

In der Küche ließ ich mich gleich in einen der Stühle fallen und fragte »Was kocht mir mein reizender Freund denn heute zum Frühstück?« Hicks schloss hinter sich die Tür. Er zog mich am Handgelenk wieder auf die Beine und zum Herd. »Wiiir werden jetzt einfach eine Kleinigkei zubereiten.« »Wir? Du warst der erste, der mir ins Gesicht gesagt hat, dass ich nicht kochen kann und jetzt willst du dass ich dir helfe?« Lachend begann Hicks Sachen aus den Schränken zu holen. »Ich werde alles vorbereiten und zusammen werden wir das ganze dann einfach anbraten. So einfach geht das.« Hicks rührte in einer Tasse Rühreier zusammen, ich holte schonmal eine Pfanne und ließ sie auf dem Herd heiß werden. Hicks zog die Tasse neben den Herd, als er sich hinter mich stellte. Seine linke Hand legte er an meine, welche den Pfannengriff festhielt. Ich schüttete die Hälfte des Tasseninhalts in die heiße Pfanne und konzentrierte mich auch nur darauf. Hicks wollte zuerst seine andere Hand an meine legen, welche den Pfannenwender führt, doch er hat gleich bemerkt, dass das nicht funktionieren wird. Also legte er sie mir einfach über den Bauch. Nur blieb es nicht dabei. Seine Hand schlich langsam an den Knöpfen des Hemdes nach oben, bis sie einen öffnete und an dieser Stelle unter das Hemd fuhr. Hicks fummelte nun etwas an meiner Brust herum, was meine Konzentration doch etwas schwinden ließ. Ich drehte den Herd etwas herunter, um das schlimmste zu vermeiden. »Hi-icks, dein Vater kommt den Morgen über. Das hast du selbst gesagt.« Leise hauchte er in mein Ohr »Aber das sieht er ja nicht« bevor er seine Lippen an meinen Hals legte. Schnaufend legte ich meinen Kopf nach links. »Hicks...so...so kann ich mich nicht konzentrieren...das wird anbrennen...« Ohne aufzuhören schob Hicks mit meiner Hand die Pfanne von der heißen Herdplatte. Er hob ganz kurz seinen Kopf an, aber nur so gering, dass ich die Bewegung seiner Lippen noch auf meiner Haut spüren konnte. »Problem gelöst.« Hicks machte also weiter. Plötzlich hörten wir das typische Quietschen der Türklinke. In Null Komma nichts war Hicks' Hand aus dem Hemd verschwunden und lag wieder an meinem Bauch, die Pfanne von Hicks wieder auf den Herd gezogen und sein Kopf einfach nur an meinen gelehnt. Alles noch bevor die Tür auch nur einen Zentimeter offen war. Ich konnte mir ein Lachen wirklich nicht verkneifen. Hicks drehte mein Gesicht schnell zur Seite und küsste mich. Ich hob meine rechte Hand und fuhr mit ihr von seinem Kopf in seinen Nacken hinunter. »Wenn ihr so weiter macht verbrennt euer Frühstück«, kam in einer tiefen Stimme von der Tür. Sobald diese ertönte hörte Hicks auch damit auf. Ich kümmerte mich wieder um unser Essen. »Guten morgen, Vater«, grüßte Hicks Haudrauf. »Morgen ihr zwei. Schon so früh auf?« »Die Sonne hat uns geweckt«, erklärte ich. Haudrauf lachte darauf etwas. »Hicks, ich hab heute noch einiges zu tun und bin heute Abend bei Grobian. Ich schätze mal euch beiden kommt das gerade gelegen?« Keiner von uns gab darauf eine Antwort. Es war auch keine nötig, da alle Anwesenden wussten, was sie war. Haudrauf holte sich nur eine Kleinigkeit zum Essen und verließ die Küche schon wieder. »Ach und Hicks, füll Ohnezahns Futter noch auf«, sagte er noch bevor er das Haus komplett verließ. Da zuckte Hicks zusammen »Verdammt« Plötzlich rannte er wie ein Irrer aus der Küche. Kopfschüttelnd stellte ich die Kaffeemaschine ein und widmete mich dem restlichen Rührei. Vom Wohnzimmer drang Hicks' gedämpfte Stimme zu mir vor »Oh Mann, tut mir wirklich leid Kumpel.« Direkt danach ertönte hinter mir ein leises »Miau« Ich schob sofort die Pfanne vom Herd und drehte mich freudig herum. »Ohnezahn!« Grinsend kniete ich mich auf den Boden und öffnete die Arme für ihn. Er kam direkt zu mir gelaufen. Mit ihm im Arm stand ich wieder auf. »Du bist ja total kalt...«, bemerkte ich als ich ihm über das schwarze Fell streichelte. »Ja, weil er die Nacht über draußen war. Ich hatte ihn gestern Abend vergessen...«, sagte Hicks in der Tür. »Du kannst ihn doch nicht einfach draußen lassen!« »Er hat sein Fell und ich hab ihm einen Wind und wettersicheren Unterstand in den Garten gestellt.« Ohnezahn kletterte auf meine Schultern. »Wenigstens etwas«, sagte ich zu Hicks und drehte mich wieder zum Herd herum. Ich verteilte das Rührei auf zwei Teller. Auf einmal meinte Hicks hinter mir »Ah, den Blick kenn ich.« Er nahm Ohnezahn von meinen Schultern und setzte ihn auf den Boden. Ich holte die beiden Kaffees aus der Maschine und stellte sie auf den Tisch, genauso wie die beiden Teller. Dabei achtete ich auch etwas auf Hicks, der Ohnezahn etwas zu essen gab und dafür sehr genau beobachtet wurde. Den Blick hatte Ohnezahn also gehabt. Der kleine sprintete sofort zu seinem Schälchen, sobald es auf dem Boden war. Ich setzte mich an den Tisch und wartete nur noch auf Hicks. Er gab mir einen Kuss auf den Kopf, bevor er sich mir gegenüber setzte. 

Endlich im Glück? Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang