Guten morgen?

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Hicks bestand ja darauf, dass ich bei ihm schlafe. Nur, dass ich bis mittags im Land der Träume verweile war ungewöhnlich. Als ich wach wurde war ich komischerweise auch alleine. Und damit meine ich wirklich alleine. Keine Ahnung, wo Hicks abgeblieben war, aber mich einfach bei ihm alleine lassen war nicht gerade eine Lösung. Da mich nach dem aufwachen der Hunger aus dem Zimmer treiben wollte nahm ich mir einfach eine von Hicks' Hosen und ging angezogen in die Küche. Gerade als ich zu dieser abbiegen wollte öffnete sich die Haustür. Und siehe da; Hicks kam herein spaziert. »Wo warst du?«, fragte ich ihn noch verschlafen. »Ich hatte gestern bei meiner ersten Bedingung vergessen, dass ich ja heute früh noch einmal zur Schule musste. Aber wie ich sehe, hast du das eh verschlafen.« »Schon möglich, aber alleine aufwachen ist auch nicht gerade das beste. Vorallem, wenn ich nicht bei mir bin.« »Entschuldige. Jetzt bin ich ja wieder da.« »Und das auch gerade perfekt. Du kannst mir Frühstück machen«, ich zeigte dabei grinsend in die Küche. »Frühstück?« »Ja, genau. Also komm.« Ich öffnete die Tür und wollte mich gleich an den, erwartet leeren, Tisch setzen, aber da saß bereits Haudrauf. »Oder wir essen von dem, was mein Vater gemacht hat«, meinte Hicks und zeigte jetzt auf den Teller auf dem Tisch. Haudrauf musterte uns beide kurz, bevor er seinen leeren Teller wegräumte. Als er die Küche verlassen wollte stand er vor mir und meinte spaßeshalber: »Hicks, hast du dir deine Haare blondiert und wachsen lassen? Sieht toll aus.« Das ging natürlich an mich. Um Hicks jetzt aber etwas zu ärgern spielte ich mit. Wie er es gerne mal tat, fuhr ich mir durch die Haare. »Danke Vater. Ich wusste es würde gut aussehen.« »Hast du dich von dem blonden Chaoten inspirieren lassen?« »Teilweise. Ich fande Dreadlocks doch etwas zu gewagt.« Jetzt sah Haudrauf zum richtigen Hicks. »Und wer ist dein Freund hier?« »Hach, ich hab erkannt, dass Mädchen nicht meine einzige Interesse sind und mir mal einen Freund auf Probe geholt.« »Und was ist mit Astrid?« »Die, ja, sie weiß davon. Sie weiß auch, dass ich sie über alles liebe!«, ich drehte meinen Blick zu Hicks. Dieser sah im Moment nur sehr verdattert aus. Grinsend drehte ich mich komplett zu Hicks und sprang an ihm nach oben. Die Arme hinter seinem Nacken verschränkt und die Beine um seiner Hüfte. Hicks reagierte und hob mich an den Oberschenkeln oben. »Und ich werde Astrid auch heiraten, Vater!«, sagte ich zu Haudrauf. Dieser verkniff sich wirklich das Lachen. Wieder zu Hicks sehend sagte ich laut »Hast - du - gehört, Liebster? Ich - werde - Astrid - heiraten.« »Ja, ja, hab's gehört«, war Hicks' kurze und auch teils genervte Antwort. Schmunzelnd stellte ich mich wieder auf den Boden. Haudrauf lief an uns vorbei, aus der Küche. Auf seinem Weg klopfte er mir leicht auf die Schulter, mit dem Kommentar »Du wirst schon die richtige heiraten, Hicks.« Die Tür flog zu und wir hörten Haudrauf herzhaft lachen. Ich sah, ebenfalls lachend, zu Hicks nach oben. Dieser wollte ernst dreinschauen, schaffte es aber nur bedingt. »Ohhhh Hiccie«, ich machte eine Schnute und kniff Hicks in die Wange. Er nahm mein Handgelenk und befreite sich von meiner Hand. »Du wolltest essen, dann tu das auch. Astridchen.« »Meinen Namen kann man nicht verniedlichen«, leugnete ich gleich und holte mir etwas von dem Essen. Hicks setzte sich auch gleich mit einem Teller zu mir. »Morgen ist aber keine Schule, oder?« »Nein. Jetzt haben wir die zwei Wochen ohne Störungen.« Lächelnd von dem Gedanken aß ich weiter. »Dann gab es heute Zeugnisse?« »Ja.« »Und?« »Genauso wie letztes Jahr. Gut bis sehr gut.« »Also hat sich deine büffelei gelohnt?« »Ja, ich hab aufgeholt und kann jetzt einfach so lernen, wie immer.« »Wieder mehr Hicks-Zeit nach den Ferien.« »Wenn du zurück bist.« Etwas niedergeschlagener antwortete ich »Ja...« und aß weiter.

»Können wir heute mal kurz zu mir? Ich kann keine zwei Wochen in deinen Klamotten leben.« »Ja klar. Lass uns dann gleich los.« Nachdem wir beide zu Ende gegessen hatten zog ich mir schnell meine Sachen an und wir fuhren zu mir. Wo ich Jack gleich sagte, dass ich bei Hicks bleiben werde und jetzt schnell meine Sachen hol. Wieder im Wohnzimmer spielten Hicks und Jack mit Ohnezahn. Ich sah dem von der Treppe aus eine weile zu, bis ich mich wieder bemerkbar machte. »Ich komm schon noch ein paar mal vorbei, bevor ich weggeh«, versprach ich Jack. Er verstrubbelte meine Haare und meinte »Das will ich auch hoffen Cousinchen.« Hicks und ich wanden uns zum Gehen. In der Tür rief ich noch ins Haus zurück »Bis die Tage.« Zurück kam ein »Tschüüss.«

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now