Shopping in LA

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Das Taxi setzte uns an einem sehr belebten Eck ab. »Wir gehen bei Straßenständen shoppen?«, fragte ich verwundert. »Ja. Heute schon. Unpassend?« »Eigentlich genau passend. Jack meinte ich solle ihm ein Souvenir kaufen.« »Davon bekommst du hier mehr als genug.« »Wenn er so unbedingt ein Souvenir will, sollte ich ihm eigentlich etwas so richtig Extremes kaufen. Etwas das geradezu nach LA und Tourist schreit.« »Haha, mach das. Aber kümmere dich zuerst um dich, dann um Souvenire für deine Freunde und Familie.« »Hast recht. Aber wenn du sowas siehst sagst du es mir.« »Na klar doch. Aber jetzt lass uns los.«

Wir liefen in den Menschenstrom hinein. Mit den Augen überflogen wir immer den Stand, an dem wir im Moment vorbeiliefen. Sahen wir etwas blieben wir stehen. Doch bis jetzt kam nicht wirklich etwas, wofür es sich anzuhalten lohnt. Unser Weg ist ja aber noch lang. Es waren wirklich viele Menschen unterwegs. Wer würde bei dem Wetter auch drin sitzen? Sonne, beinahe 30°C, einfach toll.

Am Abend hatte ich mir zwei neue Oberteile und eine Sonnenbrille zugelegt. Laura und ich gingen aber noch nicht nach hause, sondern zum Santa Monica Pier. Dort holten wir uns an einem Stand etwas zum Essen für den Abend. Auch am Pier gab es einige kleine Ständchen für Touristen. Während Laura sich umsah koppelte ich mich kurz zu einem dieser Stände ab. Der Verkäufer beobachtete mich, wie ich mir die Schmuckstücke auf den Tischen ansah. »Searching for something special?« Ich hob meinen Blick. »Not really. I'm just looking what you got here.« »You are not from LA, aren't you?« »Erm, no. Haha. How did you know?« »Well, someone who's from LA doesn't come here and walks to a streetstand.« »Oh, haha. Yeah then it's pretty obvious.« »You have a nice necklace there.« Ich fuhr über meinen Anhänger. »Thanks. My boyfriend made it for me on our first christmas.« »Young love...is there something better?« »Maybe the true love?« »In all the years I sit here, I have never seen someone speaking about the true love.« »There is always a first time.« »Haha what makes you such sure he's your true love?« »Becaue we would do everything for each other. Since we first met.« »Haha well if you think so. But back to your necklace. It's a really nice one, but maybe an other chain would look better. Your's seems really used up.« »Yes, I guess it is. Do you have normal chains?« »Of course. Here«, er lief einige Schritte hinter seinem Stand entlang zu einem anderen Tisch. Dort zog er hinter dem Tisch zwei Kettenbänder hervor. Eins in Silber, das andere Gold. »That should be the same length as yours.« Er hielt mir die beiden Ketten hin. Ich hob sie um meinen Hals. Er hatte recht, sie waren genauso lang wie meine aktuelle Kette. Ich sah noch schnell, ob die Ketten einen Stempel hatten und somit echt waren, was der Fall war. Die silberne Kette gab ich ihm wieder. Die goldene wollte ich behalten. »How much do you want for that chain?« »You know what? Only for you it'll cost the half price. 10$.« »Thanks«, ich gab ihm einen 10$ Schein in die Hand. »You're welcome. Have a nice day and until death splits you apart.« »Haha not even the death can handle that.«

Ich packte die Kette in eine kleine Seitentasche. »Laura, sehen wir uns noch ein paar der Stände an?« »Da bist du ja wieder. Ich dachte schon du bist ins Meer gesprungen.« »Haha, nein. Los, lass uns noch etwas über den Pier laufen.« »Da vorne ist ein ziemlich interessanter Stand. Da möchte ich auf jeden fall hin.« »Na dann los.«

Natürlich war Laura ein Stand ins Auge gefallen, der sich fast am anderen Ende des Piers befand. Na dann mal los. Zu ihrem Pech legten wir gerade die halbe Strecke zurück, bis mir ein Stand ins Auge fiel. Hier gab es sicher etwas für Hicks. Als ich stehen blieb ging Laura noch einige Schritte weiter, bis sie bemerkte, ich war zurückgeblieben. Laut seufzend kam sie die paar Schritte zurück und lehnte sich an einen Pfosten, der das Dach des Standes stützte. »Was ist dir denn hier ins Auge gefallen?« »Ich will mir die Designs hier ansehen. Vielleicht kann ich ja etwas für Hicks machen lassen.« »Geht das nicht auch an einem anderen der zig Tage, an denen du noch hier bist?« »Es dauert nur ein paar Minuten. Der Ordner ist ja nicht dick.« Ich war halb durch mit dem Ordner, als plötzlich ein hölzernes Knacken zu hören war. Einen Sekundenbruchteil später krachte der Pfosten, an dem Laura lehnte, zusammen und das Dach des Standes fiel herunter. Ich konnte gerade rechtzeitig zurückspringen, um nicht davon getroffen zu werden. Von einem Essensstand gegenüber ertönte ein lauter Schrei. Ich drehte mich herum und sah, vermutlich den Besitzer des Standes, schockiert zu uns sehend. Er kam zu uns gerannt und sah auf seinen Stand, von dem nur noch die Hälfte wirklich stand. »WHAT HAVE YOU DONE?!«, schrie er mich an. Klar, jetzt bin ich schuld. »I'm sorry. We just looked at your designs and then one pole broke. We haven't done anything!« Er muss ja nicht wissen, dass Laura sich angelehnt hatte. »Stupid old wood. Well, sorry I screamed at you. It wasn't your fault.« »I'm sorry about your stall.« »No big deal. I'm just glad nothing happend to you.«, er nahm meine Hand und küsste sachte auf meinen Handrücken. Das ist zwar jetzt etwas seltsam, aber den werde ich schnell los. »Oh, haha, good reflexes«, ich linste zu Laura. Zum Glück stand sie mit verschränkten Armen da und sah aufgebracht aus, da ich jetzt wieder Zeit verschwende. »I-I have to go. My friend waits there.« »Wait! Can I have your number? Please?« »Erm...well...there's nothing against that. But I have to go.« »Here. Text me if you want«, er drückte mir einen kleinen Zettel in die Hand. »And by the way, I'm Sky.« »Astrid. But I really have to go now. Bye.« »Bye, Sweetheart.«

Ich ignorierte das "Sweetheart" und ging unbeirrt weiter zu Laura. »Ab zu deinem Stand.« »Na endlich.« »Hey, du hast den Stand da kaputt gemacht, nicht ich. Und ich hab dich nicht verpetzt. Du schuldest mir was.« »Ich geb dir was zu Essen aus.« »Das teuerste von der Karte.« »Zweitteuerste.« »Deal«, wir reichten uns kurz die Hand, bevor wir uns jetzt endlich dem Stand widmeten.

[Ich hoffe die englischen Dialoge sind verständlich bzw grammatikalisch auch richtig]

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now