Für sie tue ich alles

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Hicks' Sicht

Merida kam gerade aus dem Bad heraus, als ich oben ankam. »Und, was wollte sie?« »Unwichtig.« »Astrid klang aber schon ziemlich ernst.« »Mit "unwichtig" meinte ich unwichtig für dich.« »Gibt's Probleme im Paradies?« »Nein, alles bestens.« »O-«, Merida schlug sich die Hand vor den Mund und rannte wieder ins Bad. »Iew. Ich glaube ich mache dir noch einen Tee und geh dann nach hause. Erstens ist es spät und zweitens will ich jetzt nicht mehr das Risiko eingehen mir das einzufangen, was du da hast.« Taumelnd kam Merida an die Tür. »Witzig Haddock, wirklich witzig. Ich komm mit in die Küche, bevor du unseren Wasserkocher noch kaputt machst.« »Ich kann doch nichts dafür, wenn ihr ein Gerät aus Schottland in der Küche stehen habt und euch Schotten ein Knopf anscheinend nicht genug ist!« Merida lief lachend, und hustend, an mir vorbei in die Küche. Ich folgte ihr direkt. Während sie sich einen Stuhl schnappte und sich setzte, begann ich den verschriebenen Tee zu mischen. »Astrid hat doch bald Geburtstag. Machst du etwas für sie? Um das hier wieder zu lockern?« »Würde ich gerne, aber sie ist nunmal einen Atlantischen Ozean und 90% der Amerikanischen Landmasse, oh und die von Frankreich, von mir entfernt. Wie soll ich da etwas vernünftiges veranstalten?« »Dir fällt da sicher noch was ein. Du kommst doch immer auf die abgedrehtesten Ideen, wenn es um deine Prinzessin geht.« »Ja, aber es gibt einfach zu viele Hindernisse. Sie konnte sich ja für meinen Geburtstag mit euch absprechen. Aber ich kenne keinen von denen.« Ich hing den Teebeutel in die große Kanne. Merida stand auf und stellte den Wasserkocher schnell an. Plötzlich kam mir ein Geistesblitz, »Moment, ich hab die Nummer von Colby!« »Und Colby ist?« »Astrids Partner.« »Warum hast du seine Nummer?« »Er hatte irgendwann mal gemeint Astrid soll ihm meine Nummer geben und ich bekomme dann von ihr seine, dass er einen Notfallkontakt hier hat, sollte wirklich mal etwas passieren.« »Und schon hat sich in deinem cleveren Köpfchen eine Idee gebildet, was?« »Zumindest ein Ansatz«, ich schüttete das Kochende Wasser in die Kanne. »Wenn ich das richtig aufziehe kann ich es als Geschenk gelten lassen. Wenn nicht, hab ich wenigstens noch genug Zeit mich um eins zu kümmern. Win win, wie es aussieht.« »Aber du sagst uns schon bescheid, wenn du etwas für Astrid machst. Nicht, dass wir anderen dann dumm dastehen.« »Na klar sag ich euch bescheid.« »Du weißt was passiert, wenn nicht?« Ich rollte nur mit den Augen. »Hier, dein Tee. Ich geh dann nach hause.« »Danke. Komm gut an.« »Kennst mich doch.«

Es war noch nicht die Zeit, in der es bereits um Acht dunkel wurde. Diese würde jedoch auch bald kommen. Auf dem Weg versuchte ich mir etwas für Astrids Geburtstag einfallen zu lassen. Oder zumindest ein inspirierender Impuls, der meine Idee von vorhin noch erweitern kann. Doch die wahre Erleuchtung kam erst zuhause, als ich eine DVD auf dem Wohnzimmertisch sah. Ich sprintete aufgeweckt nach oben an meinen Schreibtisch und schrieb sofort zusammen, was mir in den Kopf gekommen war. »Was ist denn in dich gefahren?«, kam von meinem Vater, der in der Tür stand. »Nichts, nur eine Idee.« »Wird dabei irgendwas kaputtgehen?« »Nein. ...Vermutlich nein.« »Das reicht mir aus. Mach weiter. Ich fahr zu Grobian.« »Jaja mach das.« »Sitz nicht zu lange an dem, was auch immer du da machst.« »Nene mach ich nicht.«

Mal sehen, ob Colby mir wirklich hilft. Die Organisation erledige ich so gut ich es eben hier kann. Oh, und ich muss jemandem noch einen Besuch abstatten, für etwas, das Astrid nie im Leben erwarten wird. Dieser Geburtstag wird wirklich unvergesslich.

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now