Powercut

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Astrids Sicht

»Was...was ist passiert?«, fragte ich gegen den Lärm der anderen Menschen in der Cafeteria. Die im Moment eine gewisse Panik, welche beunruhigender war als die Situation an sich, verbreiteten. »Mh, wahrscheinlich ein Stromausfall. In ein paar Minuten wird das Problem behoben sein oder der Notstrom aktiviert. Wir bleiben einfach hier sitzen.« Eigentlich wäre dieser Stromausfall kein Problem, da es ja mitten am Tag war, jedoch befand sich die Cafeteria mitten im Gebäude und hatte keine Fenster. Wie glaube ich auch der komplette Rest des Gebäudes.

Als auch nach einer gefühlten halben Stunde kein Strom vorhanden war beschlossen Colby und ich uns die Cafeteria zu verlassen. »Wie willst du dich denn hier zurechtfinden?« »Ich war schon oft genug hier. Vertrau mir einfach und nimm meine Hand.« Ich tastete in der Dunkelheit nach Colbys Hand. Um zu zeigen, dass es auch wirklich er war kniff er noch einmal zu, wie er es immer tat, wenn er jemandem die Hand gibt. Colby zog mich auf die Beine und durch die Dunkelheit. »Und du bist dir sicher, dass wir nicht gegen eine Wand laufen beziehungsweise uns verlaufen?« »Hier drin kann man sich nicht verlaufen.« »Ich hab mich gestern auch verlaufen.« »Du kennst dich hier auch noch nicht so gut aus wie ich. Bis wir am Blue Room sind geht der Strom wieder. Zumindest das Licht.« »Ja, das sagtest du auch schon vor einer halben Stunde.« »Vertrau mir.« »Tu ich ja.« Colby fand den Weg zu unseren Räumen. Er zog mich in den Computerraum. Dort fiel mir ein Licht aus dem Blue Room auf. »Sieh mal«, ich zog am Colbys Arm. »Die anderen haben sich in den Blue Room gesetzt. Komm«, ich wurde von Colby aus der Tür und direkt in die nächste gezogen. Uns schlug direkt ein starker, fruchtiger Duft entgegen. Der Blue Room wurde von einigen Kerzen erhellt. »Hallo Leute, wo habt ihr die Kerzen her?«, fragte Colby die anderen, die auf dem Boden um ein paar Kerzen saßen. »Kara hat immer eine Packung Duftkerzen in ihrem Schrank. Sie brauch den Duft, wenn sie sich gestresst fühlt.« »Wie lange halten die Kerzen?«, ich setzte mich in den Kreis hinzu. »Wir haben genug, um bis morgen früh Licht zu haben.« »Dann kann doch jeder von uns eine Kerze nehmen und nach draußen laufen«, schlug ich vor. »Kannst du vergessen. Die Türen funktionieren nicht ohne Strom.« »Und was ist mit Nottüren?« Die anderen sahen sich gegenseitig an. »Ok, vergesst es. Dann rufen wir jemanden, der uns hier rausschafft.« Ich nahm mein Handy zur Hand und sah gleich, dass ich hier keinen Empfang habe. »Kein Empfang«, nörgelte ich leise. »Wie's aussieht müssen wir warten.« »Und das wird wohl eine Weile dauern.« »Wie kommst du darauf?« »Das Studio hängt an der nächsten Stromverteileranlage ein paar Kilometer Richtung norden. Und wenn die lahmgelegt ist, ist es die ganze Stadt«, erklärte Colby. »Und dann wird zuerst am Verursacher des stadtweiten Stromfalles nachgesehen, ob jemand verletzt ist, was passiert ist und und und. Dann erst werden alle anderen aus ihren misslichen Situationen geholt.« »Na spitze«, ich ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. »Wie lange kann das ungefähr dauern?« »Morgen dürfte sich jemand um uns kümmern. Bis dahin sitzen wir fest.« »Und hier gibt es wirklich keine Nottüren?« »Ich erinnere mich an keine.«

Endlich im Glück? Место, где живут истории. Откройте их для себя