Ein bekanntes Gesicht

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Gegen Mittag läutete mein Handy. Ich ging zwar ran, aber das mit einer recht stinkigen Laune. »Hallo, Mi...alles ok?« »Ja!« »Warum siehst du mich dann so sauer an?« Mein Gesicht entspannte sich. Etwas zu sehr, denn meine Mundwinkel sanken ein Stückchen zu tief nach unten. »Ist nicht unbedingt besser.« »Hicks, ich...ich bin hier total alleine. Ich vermisse dich total. Wir Chatten regelmäßig, ich weiß, aber ich vermisse deine Nähe. Einfach das zusammenliegen mit dir.« »Ich vermiss dich ja auch, aber das ist kein Grund für dich nur alleine herumzuhocken. Hast du schonmal daran gedacht jemanden, der in deinem Hotel wohnt, anzusprechen?« »Die verschwinden alle wieder nach zwei Wochen.« »Du bist aber noch eine weile da drüben. Also würde ich dir Raten irgendwo ne Freundin zu suchen. Und wenns auf der Straße ist. Warst du überhaupt schon richtig in LA« Ich schüttelte den Kopf. »Dann mach das doch heute. Einfach mal durch LA schlendern. Vielleicht auch an den Strand fahren? Du findest bestimmt Bekanntschaften.« »Warum kannst du nicht einfach zu mir kommen?« »Bald wieder Schule, Milady.« Brummend ließ ich mich auf mein Bett fallen. »Astrid, geh etwas nach draußen. Du kannst sicher keinen kennenlernen, wenn du nur in deinem Zimmer hockst.« »Ich hock auch draußen, an der Bar und im Pool.« »Und lässt du jemanden an dich ran?« »Keiner will zu mir.« »Gehst du auf andere zu?« »Nein.« »Da hast du dein Problem. Geh einfach mal auf jemanden zu. Vielleicht siehst du beim Essen jemanden, der auch alleine ist und Gesellschaft sucht.« »Mh, na schön. Ich seh mich mal um. Bis dann.« »Bis dann.«

Ich legte auf und verließ mein Zimmer. Bereits in der Lobby traf mich der Schlag. Da stand einfach Laura an der Rezeption! Ich lief zu ihr, um sicherzugehen, dass sie es wirklich ist. Da drehte sie sich gerade um und sagte glücklich »Astriid! Du wohnst hier? Wie cool ist das denn? Dann muss ich ja garnicht jeden Tag in die Stadt.« Ich stand kurz perplex vor ihr, schüttelte dann aber die Starre von mir. »Erm, ja. Ich wohne hier. Aber was machst du hier?« »Ich hab ja bei Bekannten gewohnt, aber das geht jetzt nicht mehr. Aber ich möchte noch etwas in LA bleiben. Daher wohn ich in dem Hotel hier. Die kennen mich bereits.« Ich hauchte ein leises »Wie cool ist das denn?« vor mich hin, bevor ich Laura in den Arm nahm und in normaler Lautstärke sagte »Ich bin nicht mehr alleine!« »Hehe«, Laura klopfte mir auf den Rücken, »Du bist doch jetzt schon einen Monat hier. Warum hast du nicht nach Bekanntschaften gesucht?« »Eehh....ich...war zu beschäftigt.« »Na dann hoffen wir mal, dass das nicht so bleibt. Sonst bin ich ja ständig alleine.« Lachend sah ich auf die Koffer links und rechts neben Laura. »Soll ich dir tragen helfen?« »Gern.« »Gut, wohin?« »Ich lauf voraus.« Wir schnappten uns beide einen Koffer und liefen zu Lauras Zimmer. Das war etwas kleiner als meins, aber trotzdem noch riesig für ein Hotelzimmer. »Ok, ich lass dich dann mal in ruhe auspacken. Treffen wir uns heute Abend zum Essen?« »Ach, auspacken kann ich auch später. Lass uns an den Strand. Ich kram schnell meine Badesachen heraus und dann treffen wir uns in einer halben Stunde am Hoteleingang?« Nach einen kurzen Zögern nickte ich mild lächelnd. »Ja, hört sich super an.« Ich verließ das Zimmer. Auf dem Weg sah ich auf die Uhr. Eine halbe Stunde.

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