ein Morgen in der Familie

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Die Sache mit dem sanften Wecken wurde von Hicks auf jeden Fall erfüllt. Obwohl ich mich inzwischen an frühes Aufstehen, sogar am Wochenende, gewohnt hatte, war Hicks vor mir auf. Er schob mir die Haare aus dem Gesicht und vom Hals. Gleich darauf begann er mir kleine Küsse zu geben. Zuerst nur kurz vor dem Ohr, dann arbeitete er sich meinen Hals Stück für Stück hinunter. So süß das auch von ihm war, ich wollte weiterschlafen. Es war Sonntag. Also versuchte ich ihm mit einer Kreisbewegung meiner Schulter abzuschütteln. Was nicht funktionierte. Dann brummte ich einmal. Was auch nicht funktionierte. Hicks legte sogar zusätzlich seinen Arm um meine Taille. Noch ein Versuch. Ich rollte mich ein kleines Stück nach vorne, bedachte dabei jedoch nicht, dass ich bereits an der Bettkante lag, und fiel auf den Boden. »Au...« »Alles ok?« Man konnte deutlich hören, wie Hicks sein Lachen verkniff. Über die Stirn reibend setzte ich mich auf das Bett zurück. »Ja, alles gut.« Hicks setzte sich direkt eng hinter mich. Er schob meine Haare alle über die rechte Schulter, um die linke wieder frei zum küssen zu haben. Jetzt war ich sowieso hellwach, also warum nicht. Hicks nahm mich immer enger in den Arm, dafür ließen die Küsse nach. Bis er nur noch leicht hin und her wippte, seinen Kopf auf meiner linken Schulter hatte und alle 10 Sekunden mal seine Lippen so sanft auf den Nacken drückte, als wolle er die Küsse nur andeuten. Ich legte meinen Kopf zurück, sodass er auf Hicks' rechter Schulter auflag. »Können wir uns wieder unter die Decke kuscheln und noch so tun, als würden wir schlafen? Ich will noch nicht raus. Außerdem ist mir kalt.« »Ganz wie Milady wünscht.« Hicks ließ mich los und legte sich zurück unter die Decke. Er hob sie einladend für mich nach oben. Ich rutschte sofort dicht an ihn. Schweigend sahen wir uns an. Und das nicht gerade kurz. Ich hob meine Hand unter der Decke hervor und streichelte mit den Rücken meiner Finger über Hicks' mit Sommersprossen übersäte Wange. Es brachte ihn sofort zum lächeln. »Wie lange ich darauf gewartet habe, das wieder zu spüren«, flüsterte Hicks während er meine Hand festhielt. »Und wie lange ich gewartet habe, um das wieder zu tun«, blitzschnell richtete ich mich auf, drückte Hicks auf den Rücken und setzte mich über ihn. Ich schnitt ihm sofort das Wort ab, bevor er es überhaupt ansetzten konnte, mit einem Kuss. Während Hicks diesen vertiefen wollte, bewegten sich nun meine Lippen an ihm herunter. Über sein Kinn, den Hals entlang, bis zu seinen Brustbeinen. »Neues Shirt?«, fiel mir auf. »Möglich.« »Neu oder nicht, es stört im Moment etwas.« Ich zog Hicks das Shirt kurzerhand aus und warf es nach links, Richtung Schreibtisch. Keine Ahnung, ob es da auch wirklich gelandet war. Meine Aufmerksamkeit lag, genauso wie meine Lippen, gleich wieder auf Hicks. Ich arbeitete mich immer weiter nach unten vor. Hicks schien es auch zu gefallen. Bis ich bei seinem Bauchnabel ankam. Plötzlich zuckte er zusammen, wobei er die Beine ruckartig nach oben zog. Dass er mich nicht mit einem Knie am Kopf erwischte, war gerade noch ein Wunder. Dazu schrie er noch laut »NEIN!« Ich sah erschrocken zu ihm nach oben. »Was, was ist denn?!« Hicks lockerte seine angespannten Muskeln wieder etwas und meinte kleinlaut »Darauf bin ich nicht vorbereitet.« »Pft...Pfhahahaha«, ich ließ meinen Kopf kurz auf Hicks' Bauch fallen. Weiter lachend hob ich den aber auch schnell wieder an. Mit einem »Oh, Hicks«, und einem leichten Schlag auf seine Brust stand ich noch immer kichernd auf. »Wir sollten Frühstücken gehen.«

Ohne weiter auf ihn zu achten verließ ich mein Zimmer auf dem Weg zur Küche. Jack und Yvonne waren ebenfalls auf. »Guten morgen, ihr zwei«, begrüßte ich sie, als sei es ein normaler Sonntag Morgen. »Hast du dich gut ausgeschlafen?«, fragte Yvonne mit mütterlicher Fürsorge. »Hicks war bei ihr, natürlich nicht«, warf Jack spaßend ein, bevor ich selbst antworten konnte. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und verpasste ihm eine Kopfnuss. »Astrid!« »Tschuldige« Mit halb gesenktem Kopf lief ich zum Kühlschrank. Als ich bemerkte, dass Jacks Blick auf mir lag, sah ich giftig zu ihm. Er zwinkerte mir nur grinsend zu. Mit meinem Frühstück setzte ich mich zu den beiden an den Tisch. Nur Sekunden später betrat Hicks die Küche, wobei er mir einen Kuss auf die Wange gab. Jack sah diese Geste sofort als Bestätigung seiner vorherigen Andeutung. Ich sah ihn nur wieder giftig an. »Ja, Yvonne ich hab genug geschlafen.« »Bist du dann heute fit genug uns endlich von LA zu erzählen?«, ein Grinsen kam auf ihr Gesicht. »Kann ich zuerst essen?«, fragte ich gespielt geschmollt. »Haha, natürlich Süße« »Geschichten aus LA?«, fragte Hicks beim Setzen, »Ich freu mich drauf«, er drückte mir einen Kuss auf den Hals. »Du hast doch am meisten mitbekommen, Hicks.« »Tu nicht so, als hättet ihr Astrid nie gesehen, Jack.« »Jungs, hört auf euch zu zanken. Ihr benehmt euch, als wärt ihr Brüder, die sich ein Zimmer teilen müssen.« »Ist doch gut. Ich wollte schon immer einen Bruder«, scherzte Jack kauend. »Und du bekamst ein kleines Cousinchen. Das muss ja enttäuschend für dich gewesen sein«, grinste ich. »Da hast du recht, Astrid. Mam, können wir Hicks hierbehalten, statt Astrid?« »Nichts da. Meine Tochter bleibt hier. Ob ihr Verwandt seid oder nicht. Hicks wohnt doch sowieso schon fast hier.« Ich kuschelte mich etwas an Hicks' Arm, »Genauso wie du schon fast bei Elsa wohnst.« Jack lächelte mich auf das Kommentar nur gespielt an und aß weiter. Yvonne musste sich bei dem Blick ihres Sohnes wirklich das Lachen verkneifen. »Also...fang mal an Astrid.«

Endlich im Glück? Where stories live. Discover now