Epilog <3

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Der Schnee begann langsam vom Himmel zu fallen und deckte die Erde in einer weißen Schicht von Kälte ein. Revin lehnte sich vorsichtig gegen die hölzerne Fensterbank und sah dabei zu wie die weißen Flocken an der Glasscheibe schmolzen und hinunterrannen. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus als er spürte wie die kühlen Arme Merikhs sich um ihn legten. „Und du glaubst wirklich das mein Haus noch stehen wird wenn wir wieder zurück sind?" Leicht lachte der Wolf auf. „Ja, Hayden und Aeron sind doch keine Kleinkinder mehr die eine Vase runterschmeißen sobald ihre Eltern mal außer Haus sind." Skeptisch blickte Merikh in das weiß. „Mir egal wie alt sie sind, ich vertrau keinen frisch verliebten." Lächelnd schüttelte Revin den Kopf und begann den großen Koffer in der Ecke des Schlafzimmers auszupacken. Merikh hatte nach seiner Aktion bei den Jägern, einen ordentlichen Zuschuss vom Rat bekommen und meinte er müsse mal etwas von seinem Geld loswerden, also hat er ein großes Haus, weit in den Schneefeldern von Schweden gekauft. Es war weit genug in der ewigen Kälte versteckt um ihnen Ruhe von der Außenwelt zu bieten. Die Wände des Hauses waren mit Holz geschmückt und durch die großen Fenster fiel wenigstens etwas Sonnenlicht.
Für die nächsten drei Wochen war das hier ihr zu Hause. Ihren Schulabschluss hatten sie gut überstanden und während Merikh sich entschlossen hatte seiner Aufgabe als Inquisitor mehr Aufmerksamkeit zu schenken, wusste Revin nicht wirklich was er mit seiner Ewigkeit anfangen sollte.

Die sanfte Abenddämmerung legte sich über den Himmel und ließ die schwache Beleuchtung auf der Terrasse erleuchten. Erneut zog Merikh seinen Partner fest gegen seine Brust. „Was möchtest du machen, im glänzenden Schnee herumlaufen bis die Nacht sich legt oder lieber die lange Reise im warmen Außenpool zu Ruhe kommen lassen." „Der Pool." Die Antwort kam so schnell aus dem kleineren Geschossen das Merikh auflachen musste. Revin hatte sich zwar größtenteils von dem Zwischenfall erholt, doch die Auswirkungen waren in manchen Momenten stärker erkennbarer als Merikh erhofft hatte. „Wie du willst." Sanft strich er das blonde Haar nach hinten und platzierte einen Kuss auf seiner Stirn. „Wenn du möchtest kannst du schon einmal vorgehen, ich sag Hayden nur kurz Bescheid das wir gut angekommen sind...und frag mal ob mein Haus noch steht." Denn letzten Teil nuschelte Vampir zwar, doch Revin konnte es trotzdem hören. Lächelnd schüttelte er den Kopf, verschwand aus dem Schlafzimmer und trat auf die Terrasse. Der steigende Schnee hatte bereits die Fliesen verdeckt und das einzige was noch zu sehen war, war das dampfende Wasser des kleinen Whirlpools. Eilig legte Revin seine Kleidung ab, platzierte sie im Wohnzimmer auf der Couch und stieg in das klare Wasser. Ein erleichtertes seufzen kam über seine Lippen und sein Blick verweilte träumerisch auf den weißen Bäumen des verschneiten Waldes.
Keine Jäger, keine Streuner, nur ein paar Rehe und Hirsche die durch das Unterholz streiften.
Vorsichtig beseitigte Revin den Schnee um den Pool herum. Sein Körper sank weiter ins Wasser ein, während er seine Arme auf die Kante platzierte und seinen Kopf müde auf diese sinken ließ.
Endlich Ruhe.
Er hatte es vermisst. Er wollte keine besorgten Eltern um ihn herum haben, keine Schwester die außerhalb der Schule wartet bis er im Gebäude verschwunden war, keine Lehrer die sein kränkliches Auftreten in Frage stellen, ihn aber dann doch anmerken, sollte er nach einer kurzen Pause, außerhalb des Raumes fragen.

Kurz zuckten seine Muskeln zusammen und sein Kopf schoss nach oben, als ein leises Plätschern hinter ihm erklang. „Entschuldige, hab ich dich erschreckt?" Ein leicht neckendes Lächeln lag auf den rissigen Lippen des Vampires.

Langsam setzte er sich neben Revin auf die Bank des Pools und zog den Wolf unerwartet auf seinen Schoß. Überrascht quietschte er auf und blickte Merikh böse an. „Warn mich doch wenigstens." Schmunzelnd fuhren die langsam erwärmenden Hände über seinen Körper und Merikhs Lippen nahmen ihm jegliche Chance zu Atmen. Vorsichtig fuhren sie Revins Kehle hinunter und hinterließen ein Spur von schwachen Bissen.
Er hat Hunger.
Diese Glühenden Augen sahen ihn an wie ein Raubtier seine Beute.
Er versucht es zu verstecken, aber sein Körper verrät ihn. Seine Augen sehen aus wie leuchtende Warnsignale.
Doch Revin ignorierte die Warnung. Er konnte spüren wie Merikhs Lust weiter stieg, seine Erregung stärker gegen sein Gesäß stieß und die Küsse schlampiger wurden. Revins Hände legten sich auf die kühlen Wangen und hoben Merikhs Kopf an, so das die lüsternen Augen seinen Blick erwidern konnten. „Wenn du Durst hast, trinke." Der Vampir hatte sich über die letzten Wochen bereits zurückgehalten. Vermutlich aus Angst er könnte Revins Heilungsprozess verzögern oder gar für einige Zeit zurücksetzen. „Ich weiß nicht wie viel Kontrolle mir dann noch obliegt." Die Worte drangen leise durch die scharfen Zähne.

You before me [Boyxboy]Where stories live. Discover now