Kapitel 23

491 32 0
                                    

POV Hayden

Es war zum verzweifeln. Aeron wand sich in meinen Armen wie ein sterbendes Tier. „Komm schon du kannst es deutlich einfacher für uns beide machen." doch egal wie viel ich auf ihn einredete, es half alles nichts, dazu kam das er bei jedem Donner hysterisch wurde. Es hatte schon Ewigkeiten gedauert die Badezimmertür abzuschließen und ihn irgendwie in die Wanne zu bekommen, doch aus dieser versuchte er immer wieder zu entkommen. Wäre der Geruch nicht so schrecklich hätte ich schon längst aufgegeben. Schnell kramte ich in Merikhs Schublade nach der kleinen Beruhigungsspritze, die immer zum Notfall da lag, sollte er mal nicht die Kontrolle behalten können. Vielleicht etwas grob, fixiert ich den Kopf des Wolfes gegen die Badewannenwand und stach mit der dünnen Nadel durch das dichte Fell und durch seine Haut. Während die Flüssigkeit Vampire entspannte, wird es bei Werwölfen nur dazu führen das sie sich zurück verwandeln, das bedeutet das dieser Teufel danach immer noch kämpfen wird. Kurzerhand zog ich mir die Kleidung, bis auf die Boxershorts, aus und stieg zu ihm in die Wanne. Das Knacken endete und ein menschlicher Aeron schaute mir böse entgegen. Bevor er auch nur versuchen konnte zu entkommen fixierte ich seine Hände über dem Kopf und drückte mit meiner freien Hand seinen Körper weiter ins Wasser. „Hey, lass mich los, was bist du ein Perverser?" Ich seufzte, während ich das Wasser anstellte um die Temperatur des Wassers zu erhöhen. Auch wenn ich Kälte nicht sehr stark fühlen konnte, so konnte ich es doch vom Rest unterscheiden. „Vergiss es wenn ich dich loslasse springst du aus der Wanne und rennst weg." ertappt hörte Aeron auf zu zappeln und gab auf. Auch wenn ich ihm nicht ganz traute, lockerte ich meinen Griff etwas. Vorsichtig nahm ich das Duschgel und drückte etwas davon auf seine entblößte Brust. Seine geschlossenen Augen schnellten offen und er gab ein überraschendes Geräusch, welches schon fast einem Stöhnen glich, von sich. Erstaunt starrte ich ihn an und sein Gesicht wurde so rot das man denken könnte er hätte hohes Fieber. Stumm drehte er seinen Kopf zur Seite, hatte jedoch nicht viel Platz, aufgrund des weiter ansteigenden Wassers. Blickkontakt vermeidend begann ich die kalte Flüssigkeit auf seinem Körper zu verteilen, darauf achtend nicht zu tief zu kommen und alles nicht noch merkwürdiger zu machen. Bei jeder Berührung zuckte sein doch etwas zierlicher Körper zusammen. Ein kleines Grinsen entwich mir.

POV Aeron

Ich wollte im Boden versinken. Mein Körper reagierte von allein auf Hayden's Berührungen und zu meinem Pech schien ihm das auch noch zu gefallen. Immer mal wieder tauchte er einige Körperstellen von mir ins Wasser und wartete auf meine Reaktion. Immer wieder versuchte ich meinen Blick nicht allzu lange auf dem doch gut gebauten Körper ruhen zulassen. Ich weiß nicht wie viel Zeit verging eh ein Wort von ihm die Stille zerriss. „Richte dich bitte auf und dreh dich mit dem Rücken zu mir." Ich zögerte kurz, folgte dann aber doch den klaren Befehlen. Er ließ meine Hände los und ließ mich hochkommen. Sobald ich in der Richtung Position war, begann er von hinten meinen Kopf mit irgendeinem Shampoo einzuschäumen und achtete immer wieder darauf das nichts in meine Augen floss. Vorsichtig drückte er mich runter bis meine Haare Unterwasser waren und er das Shampoo rauswaschen konnte. Das alles wiederholte er erneut. Es war demütigend, als müsste mir ein was weiß ich nicht wie alter Vampir die Haare waschen. Als er dann begann meine Haare mit klaren Wasser auszuwaschen zuckte ich ruckartig zusammen und brachte etwas Abstand zwischen uns. Verwirrt hob er eine Augen Braue und hielt seine Hand unter das Wasser. Es brauchte etwas ehe er zu merken schien das das Wasser eisig war. „Entschuldige, ich hab vergessen die Temperatur zu ändern." schnell drehte er es heißer und ich ging wieder zurück in meine Position. „Hayden, wie alt bist du?" fragte ich vorsichtig. Es kehrte kurz Stille ein bis ich eine seufzende Antwort erhielt. „268 Jahre. Ich wurde im Jahre 1772 verwandelt, im Alter von 17 Jahren, Merikh hat mich am zweiten Tag nach dem Biss gefunden und aufgenommen, ich war eine Illegale Verwandlung." Das Wasser hörte auf über meinen Kopf zu rennen und ich drehte mich leicht um, nur um ins Hayden's schmerzenden Blick zu schauen. „Was ist eine Illegale Verwandlung?" fragte ich weiter. „Merikh könnte es dir vermutlich besser erklären, aber soweit wie ich es verstanden habe darf ein hoher Vampir nur eine bestimmte Zahl an Menschen im Jahr verwandeln, sind es mehr als die vorgegebene Zahl zählt es als Illegale Verwandlung. Das ist mir damals passiert und um den Strafen zu entkommen hat er mich sterbend in einer Seitengasse liegen gelassen, Merikh hatte noch gefunden und zu sich getragen. Die Schmerzen waren unerträglich, eigentlich sollte ich ohnmächtig werden und erst wieder am dritten Tag erwachen, aber ich blieb die ganze Zeit bei Bewusstsein. Ich wundere mich bis heute warum Merikh mich damals nicht umgebracht hat, eigentlich wäre das genau seine Aufgabe gewesen." Er wurde still und ich spürte das immer noch nicht über alles hinweg war. Schnell schüttelte er seinen Kopf und klopfte mir auf die Schulter. „Komm wir sind fertig, schaffst du das abtrocknen allein?" fragte er während er sich selbst schnell abtrocknete, wieder die Tür aufschloss und hinaus ging. Es braucht kurz bis ich seinem Beispiel folgte. Durch die ganze Aufregung hatte ich nicht einmal bemerkt wie das Gewitter aufgehört hatte und nur noch der Regen gegen das Fenster prasselte.

POV Merikh

„Hey was machst du da?" fragte Revin, welcher immer noch in meinen Armen lag. Kurz guckte ich ihn verwirrt an, merkte dann jedoch das ich wieder begonnen hatte, leicht aggressiv, über die verheilte Silber Narbe zu reiben. „Entschuldige kommt manchmal vor wenn ich in Gedanken versinke." „Woran hast du gedacht?" fragte er während er meine Hand nahm, so das ich nicht wieder anfangen konnte. „Ava, diejenige die den toten Streuner gefunden hat, hatte mir vorhin ungefähr die Kugel beschrieben welche in ihm gesteckt hatte. Die Beschreibung passt nicht zum Gewehr des Jägers." Ich merkte wie sein Herz schneller schlug und er nervös mit meiner Hand spielte. „Du glaubst da sind noch mehr." „Ich befürchte." gab ich zu und vergrub mein Gesicht in den blonden, süß riechenden Haaren. Auch Revin drehte sich um und rückte näher an mich ran. Vorsichtig schloss ich meine Arme enger um seinen Körper und er schloss die Augen. Ich hörte das knacksen der Treppe und sah wie Hayden mit feuchten Haaren runterkam. „Es freut mich zu sehen das du überlebt hast." Er seufzte. „Es war ein Kampf, aber ich hab's geschafft." sagte er und warf sich am Ende seiner Kräfte auf den Sessel. Es dauerte nicht lang und auch Aeron kam die Treppe runter. Unschlüssig, aufgrund der belegten Plätze, holte er sich nach einer Weile einfach einen Stuhl aus der Küche. Revin streckte seinen Kopf etwas von mir weg und gab schnüffelnde Geräusche von sich. „Wow Aeron, ich glaub es ist lange her das du mal nicht nach drei Tonnen Deo rochst, vielleicht sollten wir dich häufiger zu Hayden schicken." „Bitte nicht." sagten beide im Einklang und Revin, vergrub seinen Kopf lachend wieder in meiner Brust.

You before me [Boyxboy]Where stories live. Discover now