Kapitel 21

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Der Geruch des Essen hatte sich schnell im Erdgeschoss ausgebreitet und Revin begann das Essen zu sich zu nehmen. Etwas verwundert über das Menschliche Essen, blickte ich zu Hayden, ich konnte mir nicht wirklich vorstellen das die Geschäfte bei so einem Unwetter aufhaben. Der Wind pfiff nur so durch die Straßen und es regnete so stark das die Pfützen sich schon in halbe Meere verwandelt hatten. Aus diesen Gründen hatten wir auch heute und morgen frei. Es war sehr angenehm erst wieder zur Projektwoche in die Schule zu müssen, auch wenn ich von dieser nicht wirklich angetan war. „Woher hast du das Essen?" fragte ich ihn, während er sich selbst einen der Beutel aus dem Kühlschrank nahm. „Ich war im Dorf, Ava hat mir etwas abgegeben." Ich hatte schon wieder fast vergessen das Ava mit einem Menschen zusammen war, das erklärt auch warum das Essen besser aus sah als alles was Hayden jemals schaffen würde. „Hatte er heute morgen weitere Anfälle gehabt?" fragte Hayden und deutete mit einer Kopfbewegung auf Revin. Langsam schüttelte ich den Kopf. „Sehr gut, es wäre besser ihn für die nächste Zeit von Stress und schmerzhaften Situationen fern zu halten. Aufgrund der Projektwoche und keinen kommenden Test sollte es leichter sein." Hayden wandte sich zu Revin, welcher gerade den letzten Bissen tätigte. „In welchem Projekt bist du?" Entgeistert schaute Revin zu Hayden. „Vorbereitungen für die Gala, zusammen mit Merikh." Auch Hayden entwich das Lächeln. „Ihr also auch?" seufzend stimmte ich zu. „Naja wenigstens sind wir alle da falls etwas ist." Die Tatsache schien Revin nicht wirklich zu beruhigen, aber er hatte keine andere Wahl als es einfach hinzunehmen. Ich nahm den Teller und legte ihn in die Spüle, während Revin sich auf die Couch setzte und kurz die Augen schloss. Immer wieder kippte sein schlaffer Kopf nach vorne, bis ich ihn drehte und vorsichtig auf meinen Schoß legte. „Wie lang müssen wir ihn von stressigen Situationen fern halten?" Hayden blickte kurz von seinem Handy auf. „Ist unterschiedlich, aber mit der gleichen Zuneigung die du ihm jetzt gerade gibst solltest nach spätestens einer Woche vorbei sein." Zufrieden nickte ich und schaltete leise den Fernseher ein. Als Revin kein Zeichen von sich gab das es ihn stören würde, folgte ich ruhig den Sendungen. Es dauerte zwei Stunden ehe Revin wieder seine Augen öffnete. Lächelnd strich ihm abwesend weiter durchs Haar, während mein Blick weiter auf dem Fernseher verweilte. Erst als er sich leicht in meinem Schoß drehte, bemerkte ich das er wach war. Weitere Minuten vergingen und mein Arm wurde langsam schwer, auf hören war jedoch keine Alternative da ich sonst ein unzufriedenes Grummeln erhielt. Das laut durch das Haus schrillende Klingeln war meine Erlösung. Vorsichtig legte ich seinen Kopf auf ein Kissen und ging zur Tür. Überrascht das irgendjemand bei diesem Sturm draußen war, öffnete ich die Tür. Ein großes Mädchen mit kurzen dunkel blonden Haaren und blau grünen Augen starrte mir wütend entgegen. Verwirrt schaute ich sie an und als ich meinen Kopf etwas weiter zur Seite beugte konnte ich sehen wie Aeron, auf den Boden blickend, hinter ihr stand. „Sein Geruch klebt an dir." grob schubste sie mich zur Seite und betrat mein Haus. Sowohl ihre als auch Aerons Haar klebten an der Stirn, ihre Kleidung hingegen war so gut wie Trocken. Neugierig wegen des Lärms streckte Revin seinen Kopf hoch und wurde noch bleicher als er es sowieso schon war. Das Mädchen stürmte auf ihn zu und packte ihn an den Schultern. „Was haben sie dir angetan?" Drohend warf sie einen Blick zu Hayden und mir, während wir alle nur verdutzt Aeron ansahen. „Entschuldige sie hat mir keine Zeit gegeben es zu erklären." sagte er klein Laut und schloss die Tür hinter sich. „Was soll es da auch zu erklären geben, dreckige Vampire haben meinen kleinen Bruder entführt." unser verdutzten Blicke wanderten nun zu Revin. Doch auch dieser hatte keine Zeit irgendetwas zu erklären und wurde sofort von seiner Schwester gepackt, hochgehoben und in Richtung Tür getragen. Panik spiegelte sich in seinen Augen wieder und Schnappatmung setzte ein. Grob rollte er sich aus ihren Armen und fiel schwer zu Boden. Desorientiert schaute er sich um und ich konnte hören wie der erste Knochen brach und Tränen seine Wangen runterliefen. Schneller als ihre Augen es registrieren konnten nahm ich Revin und ging einige Schritte zurück um Abstand aufzubauen. Hayden hielt in der Zeit seine Schwester an Ort und Stelle. Revins Kopf legte ich vorsichtig an meine Brust und meine Hand ließ ich unter den Pulli von mir fahren. An der Wirbelsäule machte ich halt und versuchte sein Blut, so sanft wie möglich, so zu navigieren das er sich beruhigte und keine weiteren Knochen brachen. Sein Atmung beruhigte sich wieder etwas und er richtete sich langsam auf. „So viel zu, von stressigen Situationen fern halten." sagte Hayden während er die Augen verdrehte. „Was habt ihr ihm angetan?" fragte seine Schwester immer noch sauer. „Wir haben ihm das verdammte Leben gerettet. Wäre Merikh nicht da gewesen könntest du jetzt die Leiche deines Bruders nach Hause tragen." Ungläubig schaute sie zu ihrem Bruder. Ich seufzte, ohne Beweise würden sie uns nicht glauben. Schnell zog ich mir dünne, schwarze Handschuhe an und ging nach draußen. Innerhalb weniger Sekunden war ich durch genässt, ich fand jedoch schnell das Objekt welches ich gesucht hatte. Zügig ging ich wieder rein und warf das Gewehr des Jägers Aeron und Revins Schwester vor die Füße. Das Feuer kann zwar Körper vernichte, scheitert jedoch immer an den Waffen. „Du wurdest angegriffen?" wandte sich Aeron an Revin, welcher nur langsam nickte. „Vielleicht sollten wir doch nochmal reden." sagte ich, während ich das Gewehr neben die Treppe, welche nach unten in den Keller führte, lehnte. Zitternd stand Revin komplett auf und setzte sich auf die Couch, während seine Schwester auf Abstand ihm folgte. Skeptisch blickte sie mich an, sobald ich mich nah hinter ihren Bruder setzte. Aeron und Hayden setzten sich jeweils auf eine Armlehne, des hinter mir stehenden Sessels. „Merikh das ist Aurora meine Schwester..." begann er uns vorzustellen stoppte jedoch kurz. „Lass dir Zeit, niemand hetzet dich." flüsterte ich ruhig in sein Ohr und umfasste seine zitternde Hand. „...Aurora das ist Merikh, mein Mate."

You before me [Boyxboy]Where stories live. Discover now