Kapitel 11

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Augenblicklich begann sein Körper sich zu versteifen und das erste Blut floss in meinen Mund. Nun schaltete sich auch mein letzter Verstand aus und ich versuchte nur noch meine Zähne tiefer in ihn zu bohren um mehr zu bekommen. Auch wenn das Blut einen leichten Nachgeschmack von den Medikamenten besaß so überwog der süßliche Geschmack. Es benebelte meinen Verstand komplett und ich nahm nur noch am Rand Revins Reaktion. Das einzige was es durch meinen Rausch schaffte war das leise wimmern, schluchzten und ab und zu mal wieder ertönendes Stöhnen. Es dauerte eine Weile ehe ich Revins klopfen gegen meinen Rücken wieder mitbekam und mich schnell von ihm löste. Mein Rausch klang langsam ab und ich realisierte was ich getan hatte. „Entschuldige." flüsterte ich vorsichtig in sein Ohr. Sein Kopf lag immer noch schlaff auf meiner Schulter und ich merkte wie sein Brustkorb sich zitternd hob und wieder sank. Mein Hemd klebte bereits an meinem Rücken und weitere Tränen flossen über meine Schulter. „Es tut mir leid." wiederholte ich mich und begann ihm beruhigend durch die Haare und über den Rücken zu fahren. Revin versuchte zwar etwas zu antworten seine Worte flossen jedoch nur unverständlich aus seinem Mund und er gab es auf als er merkte das er sich selbst nicht einmal verstand. Aus meiner Jacke, welche er immer noch im seinen Körper geschlungen trug, holte ich eine Packung Taschentücher und befeuchtete eins davon im Schnee um das trocknende Blut sauber zu bekommen. Ich bin so ein Vollidiot. Ich wusste das es ihm schlecht ging und hab es nur weiter verschlimmert. „Wir müssen dich zu Hayden bringen er hat das Material um mein Gift aus dir rauszuholen." meine Stimme hatte sich von dem Rausch erholt und hallte durch den Wald. „Nein." Revins Stimme war schwach aber verständlich. „Du wirst sterben wenn wir es drin lassen." Er antwortete nicht schüttelte jedoch seinen Kopf auf meiner Schulter. Vorsichtig nahm ich seinen Kopf von meiner Schulter und hielt ihn vor mich, so das er mir in die Augen schauen musste. „Ich lasse nicht zu das du nur wegen mir stirbst..." Ich verstummte und sah Verwirrt zu wie langsam begannen seine Augenringe zu verschwinden, auch seine Augen begannen klarer zu werden. Seine Haut blieb zwar immer noch blass, glich jedoch nun nicht mehr dem Schnee. Noch bevor ich Fragen stellen konnte erklang erneut das Rascheln der niedrigen Blätter und ein brauner Wolf brach langsam durch das Gebüsch. Sobald er mich im Visier hatte kam ein tiefes und bedrohliches Knurren aus seiner Kehle. Als ich aufstehen wollte um den Wolf aus meinem Gebiet zu vertreiben, hielt Revin mich an den Schultern fest und blieb etwas stur auf meinem Schoß sitzen. „Nicht." „Kennst du ihn?" meine Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton angenommen. Ich mag es nicht wenn einfach jeder so mein Land betritt. Der Wolf auf meinen Beinen nickte. „Wer ist es?" „Aeron." Die Antwort überraschte mich nicht wirklich. „Sag ihm er soll gehen." „Hab ich schon, aber er antwortete nicht und schreit die ganze Zeit nur das du weg gehen sollst." übersetzte Revin mir das was sie in ihrem Link anscheinend besprachen. „Er sollte lieber gehen das hier ist immer noch mein Gebiet, ihr beide habt hier eigentlich nichts zu suchen und so lange ihr hier seit gelten für mich keine Regeln." Revin schien erst jetzt wirklich zu realisieren das sie nicht im Schutz der Regeln waren und wandte seinen Blick zu Boden. Aeron schien das jedoch absolut nicht zu stören und er begann lauter zu Knurren. Noch bevor Revins Worte seinen Mund verlassen konnte, setzte der Wolf zum Sprint an und kam in Höchst Geschwindigkeit auf uns zu, auch wenn alle wussten das nur ich das Ziel sein würde. Kräftig drückte er sich mit seinen Hinterbeinen vom Boden ab und kam auf mich zu geflogen, bevor er jedoch auch nur in die Nähe von mir kommen konnte kontrollierte ich sein Blut und damit auch Körper so das er in der Luft stehen blieb. Ab da breitete sich Angst in seinen Augen aus. Mit nicht ganz so viel Vorsichtig schleuderte ich ihn etwas hart zurück in den Schnee. Aeron rappelte sich jedoch schnell wieder auf und schüttelte den Schnee aus seinem Fell, welches mittlerweile komplett durchnässt war. Bevor er auch nur erneut zum Angriff ansetzen konnte zwang ich ihn mit meiner Fähigkeit sich zurückzuverwandeln. Auch wenn ich vergessen hatte das er nackt war. Schnell setzte er sich so hin das man nichts mehr sehen konnte. „Was machst du da?" schrie er schon fast über die halbe Lichtung. Revin schwieg und wandte seinen Blick wieder auf den Boden. Vorsichtig hob ich Revin von meinem Schoß und stand auf. Auch in Menschenform knurrte Aeron. Gerade als ich auf den Eindringling zu gehen wollte ergriff Revin meine Hand und hielt mich fest. „Bitte lass ihn in Ruhe, er ist mein Beta er will mich nur beschützen." Ich seufzte blieb aber ruhig neben Revin stehen. Aeron schaute sauer zu Revin, schien nun jedoch beim genauerem hinschauen meinen Biss an seinem Hals zu erkennen. Der Seidenefaden schien in ihm zu reißen und die ersten Adern bildeten sich an seiner Schläfe. „Was hat dieser Blutsauger dir angetan?" Revin schwieg und Aeron hatte auch keine Antwort erwartet. „Ich bring dich um." schrie er so laut das es mich wunderte das Hayden noch nicht hergekommen war. Schnell erklang das Knacken von Knochen, doch zu meiner Überraschung waren es nicht Aerons Knochen sondern die des Wolfes neben mir. Drohend knurrte er Aeron an. Schockiert schauten sowohl Aeron als auch ich zu Revin. Doch in Aeron schien etwas klick zu machen, er wusste etwas wichtiges was ich nicht wusste. „Er ist es oder?" seine Stimme war leiser geworden fast so als wäre das alles nur ein absurder Traum und er würde jeden Moment aufwachen. Revin verwandelte sich zurück und schaute kurz zu Aeron und dann wieder auf den Boden. „Er ist dein Mate oder?" Zu erst hielt ich es für einen Scherz als Revin jedoch weiter schwieg begann ich langsam zurück zu taumeln. „Antwortete." Aerons Stimme war schwach und er konnte wahrscheinlich selber nicht glauben was er sah. „Ja, ja verdammt nochmal er ist mein Mate." Revin war aufgebracht und durcheinander. „Wir sind so am Arsch." Das war das letzte bevor beide sich verwandelten und zurück in den Wald liefen. Revin warf noch kurz einen letzten Blick zu mir bevor er in der Deckung des Gebüsches verschwand. Fassungslos stand ich immer noch an Ort und stelle und bewegte mich kein Stück. Ich konnte einfach nicht glauben was gerade passiert war. Wie in Trance begann ich nach Hause zu laufen. Ich hatte keine Ahnung wie lang ich gebraucht hatte, ich nahm meine Umgebung nicht einmal mehr war. Schwach drückte ich die Klingel der Haustür. Es dauerte kurz bevor Hayden sie ruckartig aufriss. „Da bist du ja endlich ich hab mir ja schon Sorgen gemacht." er schaute mich Stirnrunzelnd an. „Was ist passiert und wo ist deine Jacke?" Ich schaute kurz an mir runter. „Keine Ahnung, ich...ich brauch mal kurz Zeit für mich." damit ging ich in meiner Trance an Hayden vorbei und sofort die Treppe hoch nach oben. In meinem Bett ließ ich den Tag Revue passieren und versuchte die Ereignisse zu verstehen. Die ganze Nacht lang machte ich kein Auge zu.

You before me [Boyxboy]Where stories live. Discover now