Albtraum

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"Was machst du hier?", schrie sie hysterisch. "Ist dir nicht bewusst das du jedes Mal ins Koma fällst wenn du hier auftauchst?" Ich musste lachen denn es war mir total egal. "Aber ich bin bei dir." Sie seufzte genervt und ließ sich auf einer Holzbank nieder. "Das ist aber nicht gut verdammt. Du darfst hier nicht sein." "Und wenn ich hier sein will?" Ihre Kristallblauen Augen funkelten mich böse an. Wie sehr ich diese doch vermisst hatte. "Ich kann deine Meinung eh nicht ändern. Also was solls." Ich nahm ihre Hand und verschränkte sie mit meiner. Sie fühlte sich noch kälter an als beim letzten Mal. "Wie geht's dir und Lorena?" "Und geht's gut. Nur habe ich das Gefühl das in ihrer Familie was nicht stimmt. Übrigens hab ich jetzt einen neuen Vater." Sie schaute mich verwirrt an. "Senna hat seit 2 Jahren einen Freund und hat ihn mir vor ein paar Tagen vorgestellt. Ich hasse diesen Kerl." Kaithlin lachte herzhaft. "Das ist mein Max." Dieser Satz bereitete mir Gänsehaut. Ich zog meine Hand zurück und drehte mich Richtung Horizont. Ich weiß auch nicht was mich so abweisend machte, aber ich mochte es nicht wenn sie das zu mir sagte. "Tut mir leid." Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und ich hörte ihren Herzschlag. Moment, Herzschlag? Das war doch gar nicht möglich, sie war tot. "Max, in deiner Traumwelt ist alles möglich. Wenn du möchtest das ich ein Schwein bin, dann werde ich in deinem nächsten Traum als Schwein kommen." "Kannst du Gedankenlesen?" Sie nickte. "Lorena auch." Ich schaute sie schockiert an. "Was denkst du wieso Lorena immer deine Gedanken beantwortet? Sie kann sie alle hören." Ich schluckte. "Sie wird dir nicht böse sein wenn du an mich denkst, eher bin ich dir böse weil du mich endlich vergessen solltest. Das macht dich nur noch schwächer für die Angriffe von Lena." Lena, von der hab ich auch lange nichts mehr gehört. "Sie bereitet sich darauf vor, die erneut das zu nehmen was du am allermeisten liebst." "Wie meinst du das?" Sie schaute mich mit glänzenden Augen an. "Wenn du nicht bald handelst, wird Senna sterben." Alle meine Muskeln spannten sich an, als hätte man mir gerade eine Nadel in den Rücken gestochen. "Wie will sie das anstellen?" "Das kann ich dir nicht sagen, aber sie will Senna töten. Sie will dir das nehmen was dir am meisten Kraft gibt." Ich begann zu zittern, weshalb sie mein Gedicht in ihre Hände nahm und mir einen Kuss auf die Lippen drückte. "Beruhig dich, ich helfe dir sie zu beschützen. Vielleicht seht ihr mich nicht, aber ich werde anwesend sein." Ihre Lippen waren so kalt und rau, was mich erschaudern ließ. "Ich liebe dich Max, ich habe immer dich geliebt." Da fiel mir ihr Abschiedsbrief ein und ich begann wütend zu werden. "Und wieso hast du dann genau das Gegenteil in deinen Abschiedsbrief geschrieben?" Sie senkte ihren Blick. "Hätte ich gewusst wie sehr dich das alles mitnimmt, dann hätte ich mich von dir retten lassen." Ihre Stimme klang gebrochen. "Um ehrlich zu sein macht es mich richtig fertig. Ich kann nicht mehr normal leben, wünschte mir ich wäre auch tot. Ich kann ohne dich nicht leben. Ich brauche dich und wenn du gehen darfst, dann will ich mitkommen. Seit 2 Monaten lebe ich ohne dich und ich bekomme nichts mehr auf die Reihe. Ich füge mir selber Schmerzen zu, denken nur noch an Selbstmord und wenn ich Bilder von uns sehe werde ich zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe. Ich kann das nicht mehr, nicht so." Erneut trafen ihre Lippen meine, jedoch mit viel mehr Gefühl. Der einfach Kuss, endete in einer wilden Knutscherei. "Wenn du möchtest, dann können wir mehr abseits gehen.", flüsterte sie in den Kuss. Ich nickte und flogt ihr zu dem kleinen Haus, in dem mein Vater lebt. Sie zog mich mit sich auf das kleine Bett das im Dachgeschoss stand, das früher mir gehört hatte. Wenn ich denn meinen Vater mal besucht hatte, war ich nur hier oben gewesen, weil ich es mit ihm nicht ausgehalten hatte. Kaithlin lehnte über mir und grinste mich an. "Wie ich das vermisst habe.", sagte ich und Strich ihre Haare aus ihrem Gesicht. Ehe ich mich versehen hatte, waren wir beide nur noch in Unterwäsche und sie schon damit beschäftigt ihren BH auszuziehen. (Tut mir leid aber ich werde vermutlich niemals dazu kommen Sexszenen zu schreiben, einfach weil ich es nicht kann und mir blöd dabei vorkomme. Also wird es immer nur eine Umschreibung geben. Immerhin schreibe ich hier keine Fortsetzung von 50 Shades of Grey.)
Nachdem wir unseren Spaß gehabt hatten, lag sie eng an meine Brust gekuschelt in meinen Armen. "Ich vermisse diese Tage.", flüsterte sie. "Ich auch." Eigentlich war für mich und sie der Traum vorbei, sie hatte mich geküsst, mir gesagt das sie mich liebt und war verschwunden. Ich hatte mich bereits angezogen und saß du auf dem kleinen Holzbett. Ich versuchte aufzuwachen aber es passierte nichts. Ich wusste das ich mal wieder sehr lange geschlafen hatte, vermutlich lag ich auch schon wieder im Krankenhaus, aber warum passierte das verdammt nochmal? "Weil ich es so will." Die Stimme ließ mich erstarren. Lena war zurück. "Während du nämlich hier sitzt, ist Senna super angreifbar." Ich packte sie am Hals und drückte sie gehen die Wand. "Fass Senna nicht an." "Das tue ich gar nicht, das wird dein lieber Vater machen." Ich ließ von ihre ab und sie schnappte kurz nach Luft. "Warum tust du das? Was habe ich dir getan?" Nicht weinen Max, nicht weinen. "Weil du es verdient hast. Du bist eine Ausgeburt der Hölle und gehörst getötet." Ich begann zu zittern. Nicht weil mir kalt war oder ich Angst hatte, ich wurde richtig wütend. Ich hob meine Faust und schlug zu. Eigentlich wollte ich das nie wieder tun, aber bei Lena konnte ich mich nicht mehr zurück halten. Sie flog mit dem Kopf auf die Kante vom Nachttisch und blieb reglos liegen. Eigentlich sollte ich mich freuen das es endlich soweit gekommen war, aber irgendwie machte sich Angst in mir breit. "Lena?" Einige Minuten kam nichts, dann schlug sie ihre Augen auf und ich schreckte zurück. Sie waren rot. Feuerrot. "Das hättest du nicht tun sollen.", lachte sie und setzte sich auf. Zwar lief noch immer Blut aus ihrer Wunde aber scheinbar war ihr das ziemlich egal. Sie stand auf, taumelte zwar etwas aber lief direkt auf mich zu. Sie packte mein Handgelenk und drehte es einmal um 180 Grad. Ich schrie schmerzerfüllt auf, mein Handgelenk war nun gebrochen, da konnte man mir erzählen was man wollte. "Möchtest du das zweite auch noch dazu?" Ich schüttelte den Kopf. "Dann Trau dich das nie wieder. Verstanden?" Sie legte ihren Kopf zur Seite und schaute mich durchdringend. Ich nickte nur, da meine Stimme mich eindeutig verlassen hatte. Nun färbten sich ihre Augen ganz langsam zurück in Grün. "Gute Reise.", lachte sie bösartig und ich wachte auf. Ich wachte zwar in einem Krankenbett auf, aber nicht in einem Krankenhaus. An Milliarden von Kabeln gekettet, mit einer Beatmungsmaske im Gesicht. Die Wände waren nicht grau sondern gelb. Das hier sah für alle aus wie ein versuchter Selbstmord, weshalb ich direkt in die psychiatrische Klinik eingewiesen worden war. Und es war eine lange Zeit vergangen bis ich aufgewacht bin. 8 Monate...

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt