Donnerstag, 4. August

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Ich durfte heute nur mit langem betteln mal wieder zu Kathy. Als ich ankam schlief sie noch. Okay es war auch 7 Uhr in der Früh aber Senna musste halt zur Arbeit. "Teenager die nicht in die Schule gehen. Das ist echt unter aller sau.", nörgelte die Frau hinter dem Tresen. Heute war es eine unfreundliche, alte Frau. "Geht sie doch einen scheißdreck an was ich morgens tue." Mit diesem Satz verschwand ich im Aufzug. Als ich mich an ihr Bett setzte, öffnete sie langsam ihre Augen. Dann breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus. "Morgen.", flüsterte sie. "Morgen.", antwortete ich ebenfalls leise. "Wieso schon wach? Hab mich schon gefreut dich beim schlafen zu beobachten." Sie grinste leicht. "Konnte nicht schlafen. Hatte nur zwei Stunden ruhigen Schlaf." Ich legte meine Hand auf ihre. "Wollen wir spazieren?", fragte ich und sie nickte sofort. Sie kletterte aus ihrem Bett und zog sich eine andere Hose an. Dann holte sie einen Pulli den ich ihr mal gegeben hatte aus dem Schrank und zog ihre Schuhe an. Wir gingen die Treppe nach unten, an der Anmeldung vorbei. Die unfreundliche alte Dame schlief. "Die pennt immer.", sagte Kathy leise und kicherte dabei. Wir liefen durch den Park in Richtung Stadt. An einer Bäckerei machten wir halt und holten und was zu essen. "Ich mag das nicht wenn du wegen mir schwänzt.", sagte Kathy während sie in ihr Brötchen biss und mich böse anschaute. "Ich will es aber, dagegen kannst du nichts tun." Sie zuckte mit den Schultern und schaute sich um. "Es ist so ungewohnt hier zu sitzen ohne das Millionen von Menschen in einen herumwuseln." "Aber es ist angenehm." Sie nickte. "Du Max?", sagte sie nach gefühlten Stunden schweigen. Ich schaute sie fragend an. "Wie geht es deiner Mutter?" Ich überlegte. "Es macht sie alles etwas fertig aber sie versucht es zu überspielen. Sie will mir Freiheiten geben aber kann sich selber keine geben." Kathy schaute betrübt. "Ist es wegen mir?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich werde wie vor zwei Jahren. Kalt und abweisend.", sagte ich trocken und war meine Brottüte in den Müll. "Hab ich auch schon bemerkt. Aber wieso?" "So tut alles weniger weh, so kann ich besser leben." Sie schaute mir in die Augen. "Zu dir werde ich nie so sein, versprochen.", sagte ich und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Um 10 Uhr gingen wir zurück nach 'Hause', wie Kathy schon sagte. Es waren nämlich schon mehrere Menschen dazu gekommen und auch die Polizei hatte mich schon angesprochen deshalb liefen wir nun wieder durch den Park. "Weißt du Max, ich habe keine Angst mehr vor dem Tod. Ich habe im quasi ins Auge geblickt und so schlimm war er nicht. Übrigens habe ich dich immer reden gehört, wie sehr ich mich danach gesehnt habe dir zu antworten. Aber deine Stimme hat meinem Körper Kraft gegeben. Ich weiß das du nicht gut verstehen kannst wie ich keine Angst vor dem Tod haben kann aber meine Mutter hat sie mir genommen. Wenn ich sterben sollte, erinnre dich an mich." Ich schaute sie schockiert an. Sie schaute mich jedoch vollkommen ernst an. "Ich liebe dich. Und dich kann ich nicht vergessen." Sie nahm meine Hand und verschränkten ihre mit meiner. Lange liefen wir schweigend nebeneinander. "Ich dich auch.", sagte sie nach einer halben Stunde. Ich musste grinsen und schaute auf den Boden.

"Ich habe gute Nachrichten für dich.", sagte der Arzt nachdem wir zwei Stunden auf ihrem Zimmer verbracht hatten und der Arzt nun eingetreten war. "Was denn?", fragte sie neugierig und setzte sich auf. "Du kannst morgen wieder nach Hause." Lange herrschte Stille. Aber keine schockierte sondern eine fröhliche. Dann fiel sie dem Arzt um den Hals. "Du hast innerhalb der letzten Wochen mehr zugenommen als wir erwartet hätten. 3 Kilo um genau zu sein. Ich bin unglaublich stolz auf dich.", sagte er und verließ somit das Zimmer. Dann fiel sie mir um den Hals. "Ich bin auch stolz auf dich.", nuschelte ich in ihre Schulter. "Ab morgen wird alles anders.", sagte sie und ließ sich auf ihr Bett fallen. "Das will ich doch stark hoffen."

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt