Mittwoch, 22. Juni

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Zwei Tage waren vergangen. Viel war nicht passiert außer das Max und ich jeden Abend telefoniert hatten. Er redete oft davon in ein anderes Land zu ziehen wenn er mit seinem Abitur fertig war. Es schien nicht zufrieden aber ihm ging es gut. Als ich morgens den Schulhof betrat, wusste ich das etwas nicht stimmte. Und ich war sogar im recht. Max war nicht da, warum wollte mir sein bester Freund nicht sagen. "Ihm geht's nicht so gut, mehr weiß ich auch nicht." Ich saß immer alleine in Unterricht und in den Pausen lief ich auch alleine umher. Sorgen breiteten sich in mir aus. "Warum zur Hölle bist du so alleine?", fragte Lorena, meine beste Freundin. "Weiß nicht, Max ist nicht da." Sie schüttelte genervt den Kopf. "Ich sag's dir nicht gerne aber du solltest von Max doch etwas Abstand nehmen. Der Junge soll unberechenbar sein, hebt gerne mal die Hand und schlägt zu." Ich schüttelte den Kopf und stand auf. "Wenn du zu mir gekommen bist um zu behaupten das Max der falsche wäre kannst du gleich wieder gehen. Vielleicht hat er sich damals oft geprügelt aber sicher nicht ohne Grund und es auch lange Zeit her." Lorena schaute mir in die Augen. "Du bist schon kaputt Kathy.", sagte sie besorgt. "Deine Magersucht wird immer schlimmer, bitte versprich mir das du mir sofort erzählst wenn er die wehtut." "Er wird mir nicht wehtun." Sie seufzte. "Wenn er es tut dann sag es mir." Ich nickte. Dann ging ich zurück zum Unterricht. Nach der Schule fuhr ich zu Max. Seine Mutter öffnete die Tür. "Hallo ich bin Kaithlin. Ist Max Zuhause?" "Ja komm doch rein." Sie brachte mich zu Max seinem Zimmer. "Er schläft vermutlich nicht aber ist angeschlagen, sei vorsichtig." Sie schaute mich bedrückt und ging wieder nach unten. Ich klopfte sanft. "Komm rein.", sagte Max heiser. Nachdem ich die Tür geöffnet hatte, erhellte seine Miene etwas. "Ich wollte nur gucken wie es dir geht. Hab mir Sorgen gemacht.", sagte ich und küsste ihn. Er machte den Fernseher leiser und rutschte etwas nach links damit ich mich zu ihm setzen konnte. "Wie war die schule?", fragte er leise. "Naja, es geht ein Gerücht herum. Über dich." Er schaute mich verwirrt an. "Ich soll aufpassen das du nicht die Hand hebst und mich schlägst." Er schaute wütend aus dem Fenster. "Glaubst du den Dreck?" Ich zuckte mit Schultern. "Deshalb erzähle ich es dir ja, weil ich die Wahrheit kennen will." "Ich hab mich nur ein paar mal geprügelt und dabei ausverschämte ein Mädchen erwischt. Denkst du im Ernst ich bin so Ehrenlos und schlage Mädchen/Frauen?" Ich schüttelte den Kopf. "Und dir würde ich im Leben nicht mal einen Kratzer zufügen." Ich schwieg kurz, dann viel mir ein alkoholischer Geruch auf. "Hast du getrunken?", fragte ich und rutsche etwas von ihm weg. "Nein, also, nicht viel.." "Und deshalb liegst du auch mit einem Kater im Bett und tust so als wärst du krank." Er schaute mich bösartig an. "Ich bin auch krank." "Ach so, das glaube ich dir natürlich auch." Er nahm meine Hand. "Tut mir leid." "Wieso säufst du unter Woche?" Er wendet seinen Blick an die Wand. Dort hing ein Foto von einer Frau. "Wer ist das?" Er schluckte. "Meine Mutter." Ich stand auf und schaute er mir genauer an. "Sie ist hübsch. Woher hast du das?" "Senna hat es mir gegeben. Es war das einzige das sie hatte." Ich dreht mich zu ihm. "Versprich mir das du es in Zukunft lässt." "Was?" "Das saufen.", sagte ich energisch. "Versprochen." Ich erinner mich das seine Augen dabei funkelten. Damals dachte ich, dass es die Wahrheit war die funkelte, heute weiß ich, dass es die Lüge war.

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt