Samstag, 13. August

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Es Waren 4 Tage vergangen. Kaithlin war tot und ich war alleine. Meine Mutter war früher gekommen um für mich da zu sein aber ich blockte sie ab. Ich wollte mein Zimmer nicht verlassen, auf meinen elendigen tot warten. Ein klingen an der Tür riss mich zurück in die Realität. "Mein Name ist Officer Mile. Das ist Officer Bœgner. Wir müssen mit ihrem Sohn reden.", ertönte es von unten. Langsame Schritte kamen die Treppe nach oben, dann ertönte ein lauter Klopfer. "Herein.", sagte ich kaum hörbar. "Guten Tag Maximilian. Wir müssen sie einiges Fragen, geht das hier oder müssen wir aufs Revier?" "Das geht auch hier." Mein Zimmer war ordentlich. Auch wenn ich es seit Tagen nicht verlassen hatte. "Bitte legen sie den Alkohol beiseite und hören Sie uns zu." Ich stellte die 7 Bierflasche die ich heute getrunken hatte auf meinen Nachttisch und setzte mich gerade hin. "Was ist im Krankenhaus passiert?" Und da kam alles wieder hoch.

"Entferne die Schläuche.", hatte sie gebrüllt. Ich schüttelte den Kopf. "ENTFERNE DIE SCHLÄUCHE." Dieses Mal wurde sie lauter. Doch ich konnte das nicht tun. Sie riss sie sich selber aus dem Arm und begann zu reden. Noch bevor ich ihr helfen konnte, war sie verstummt und ihr Atem stoppte sofort. Sie war sofort tot gewesen. Niemand konnte sie noch retten.

"Was ist danach passiert?" "Ich bin nach Hause gefahren und habe mich eingeschlossen. Ich habe meinen Alkohol genommen und anfangen zu trinken." "Wieviel war das die letzen Tage?" "Zu viel." Er nickte und schrieb etwas auf. "Wo warst du gestern zwischen sieben und neun?" "Zuhause. Das kann meine Mutter bezeugen." Er nickte erneut. "Ich richte Ihnen hiermit mein herzlichstes Beileid aus. Der Vater ihrer Freundin möchte sie zu einem Gespräch bitten. Er ist der Meinung das sie, Kaithlin getötet haben." Ich schluckte. Wie konnte er sowas von mir denken? Ich hatte Kaithlin geliebt. Mehr als alles andere, sie war meine Frau. Nun ist meine Frau Weg, für immer. "Sind sie Dame einverstanden?" Ich nickte abwesend und nahm wieder die Flasche in meine Hand. "Passen Sie auf sich auf.", sagte Mile und verließ mein Zimmer. Officer Bœgner blieb stehen und schaute mich an. "Ich weiß du dich fühlst, aber Alkohol macht das nicht besser. Nachdem ich Alkoholabhängig war, hatte ich das auch gemerkt. Lass es solang du noch kannst." Nun verschwand auch er. Kaum waren die beiden draußen gewesen, hatte ich meine Tür verschlossen und mich wieder auf mein Bett gelegt. Keiner verstand es. Ich wollte doch nur in Ruhe gelassen werden, war das zu viel verlangt? Scheinbar war es das wirklich, da es keine 5 Minuten dauerte als es erneut an meiner Tür klopft. "Max ich weiß du willst nicht da raus aber du brauchst auch mal frische Luft." Dann sollte ich doch hier drin ersticken, war mir regelrecht egal. "Max bitte." Ich schnaufte genervt und kletterte wieder aus meinem Bett. Dann zog ich mir n neue Hose an, immerhin war ich 4 Tage nur hier drin gewesen. "Und danach kannst du auch direkt duschen gehen.", sagte Senna lachend während sie mich umarmte. Ich nickte und ging vor die Tür. "Hier, beim nächsten Mal rauche diskreter in deinem Zimmer." Mal wieder drückte sie mir eine Schachtel in die Hand. Wie die letzten Tage auch. "Wieso kaufst du mir die immer? Normal müsste ich das heimlich tun und du müsstest so tun als wüsstest du es nicht." "Ja eigentlich müsste ich das tun aber ich will das es dir gut geht. Und ich weiß das du das brauchst." Sie lächelte und schloss die Haustür. Ich lief die vielen Straßen entlang, schaute mir Haus für Haus an. Nun ja, was hatte man auch besseres zutun wenn man alleine spazieren ging. Fast 3 Monaten wären wir zusammen gewesen und nun war es so als wäre sie nie da gewesen. "Tut es weh?" Ich schreckte zusammen und drehte mich um. Was erwartete ich, das konnte nur Lena sein. "Verschwinde. Du bist die letzte die ich jetzt sehen will." Sie lachte rau. "Heul nicht rum du kleine Pussy. Du weißt das sie es verdient hatte." Ich drehte mich um, packte sie am Hals und drückte sie an die nächst beste Hauswand. "Wie gerne ich dir jetzt dein ekelhaftes Genick brechen würde. Du machst mich so unglaublich aggressiv du widerliche Schlampe. Ich wünschte du wärst an Kaithlin's Stelle gewesen." Ich drückte fester auf ihren Hals. "Sie hatte es nicht verdient, das wissen wir beide. Nur kannst du es nicht ertragen wenn jemand besser ist als du. Du hast deine Tochter fertig gemacht, hast sie in die Magersucht getrieben. Du wolltest sie sterben lassen, langsam und qualvoll. Wenn hier eine den Tod verdient hatte, dann warst du das." Sie atmete schneller, meine Hand drückte immer fester auf ihren Hals. "Los, töte mich. Riskier den Knast, weil du zwei Menschen ermordet hast." "ICH HABEN NIEMANDEN ERMORDET DU GESTÖRTE." Ich ließ von ihr ab und begann zu zittern. Im nächsten Moment holte ich aus und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. Sie fiel zu Boden und lachte. "Das kannst du am besten. Trinken, prügeln und scheisse bauen. Wie deine Mütter dich lieben kann ist mir ein Rätsel. Wobei das ist ja nicht deine richtige Mutter, denn die wusste was für ein Stück scheisse du bist." Und wieder holte ich aus. "Los verprügle mich, Respekt vor Frauen hattest du ja noch nie." Ich ließ von ihr ab und schaute mich um. Gehört und gesehen hatte und keiner. "Richtig, wir sind alleine. Aber ich schwöre dir bei Gott, wohl eher bei Satan, das ich dich nicht verschonen werde. Auch du wirst noch leiden. Dreckskind." Mit den Worte stand sie auf, schüttelte den Dreck von ihren Klamotten und ging davon. Dreckskind. Wo sie Recht hatte, hatte sie recht. Ich war eins, ein gottverdammtes Dreckskind. Ich schlug zu wenn mir die Worte fehlten, ich trank wenn ich mein Leben nicht ertragen wollte und machte scheisse wenn alle anderen versuchten mich wieder zurück in die Realität zu bringen. Ich war ein ekelhaftes Dreckskind. Am nächsten Kiosk der kam, holte ich mir mein achtes Bier. Und mein neuntes und mein zehntes. Und es wurden immer mehr. Bis ich nicht mehr wusste wie ich heiße. Und das war immer wieder der Plan gewesen. Trinken bis alles vergessen und egal war. Auch wenn das mir mein Verhängnis wurde. Denn heute hörte ich nicht auf. Ich klammerte mich an meine letzte Bierflasche die man mir gegeben hatte. Dann hätte ich den Kiosk verlassen und mich auf den Weg nach Hause gemacht. "Kaithlin" flüsterte ich. Sie fehlte mir. Sie fehlt hier. Alles war anders ohne sie. Die vier Tage waren die reinste Hölle für mich gewesen. Wenn man als den Mörder seiner Freundin dargestellt wird, wünscht man sich ebenfalls nichts sehnlicher als den Tod. Ich kickte die leere Flasche gegen eine Steinmauer und lehnte mich an Sie. Langsam ließ ich mich an ihr runtergleiten und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Was war ich nur für ein Monster. "Bitte mach das ich endlich sterbe. Ich will zu ihr. Ich will bei ihr sein, ihre Nähe erneut genießen können.", betete ich. Und als mir schwarz vor Augen wurde, hoffte ich das mein Wunsch erhört wurde.

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt