Dienstag, 7. September

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- Max -
Mittlerweile war mir ziemlich langweilig geworden. Ich durfte nicht aufstehen da sonst die Gefahren bestand das mein frisch genähte Naht Arm aufplatzte und somit wieder das ganze Blut das ich noch besaß, wieder rausfloss wie ein Wasserfall. So musste ich still liegen und durfte nur meinen rechten Arm benutzen. Die Nacht war lang gewesen, ich hatte drei bis vier Stunden geschlafen. Wie Ganzen Nächte davor. Immer wieder dachte ich an Kaithlin und daran wie sehr sie mich wohl hasste. Weder meine Mutter noch meine Freunde hatten mich besucht. Gut ich hatte nur einen Freund und der würde wahrscheinlich von der Polizei ins Visier genommen aber trotzdem fehlte etwas. Es war Kaithlin die immer an meiner Seite gewesen war, die zu mir gestanden hatte, die wusste wie schrecklich ich war aber trotzdem versuchte all das Gute in mir zu sehen. Tränen sammelten sich wieder in meinen Augen und der Fernseher verschwamm vor meinen Augen. Um ehrlich zu sein schaute ich nicht mal hin, ich wollte nur das etwas im Hintergrund lief und ich mich nicht so alleine fühlte. "Maximilian, hier ist jemand für sie. Wünschen sie Besuch?" "Kommt darauf an wer da ist." "Dan Pedersen." Ich versteinerte. Kaithlin's Bruder wollte mich wahrscheinlich gleich mit in den Tod schicken. "J-Ja lassen s-sie ihn rein.", stottere ich und richtete meinen Blick wieder auf den Fernseher. Ich rutschte tiefer unter meine Decke als Dan den Raum betrat und mich ansah wie als wäre ich ein Marsmensch. "Hey.", sagte er und reichte mir seine Hand. "Wir hatten uns nie wirklich kennengelernt. Ich bin Dan." Ich schüttelte seine Hand und nickte. "Max.", sagte ich kurz und wendete mich wieder dem Fernseher zu. "Ich möchte das du weißt das ich dich nicht hasse. Theoretisch sollte ich das tun da du meine Schwester vermöbelt hattest aber sie ist tot und deshalb sollten wir uns nicht streiten, es ist eben nicht mehr rückgängig zu machen." Ich schaute ihn an. Seine braunen Augen funkelten auf eine komische Art und Weise. Sie waren nicht hasserfüllt aber hatten auch keinen Schmerz in sich. "Ich kann verstehen das du nicht mit mir reden willst aber ich würde mich gerne mit dir anfreunden. Kaithlin zur Liebe." "Du sollst wissen, ich habe sie geliebt. Was ich getan habe war nicht okay und hätte ich gekonnt, hätte ich das alles nie getan." "Und aus dem Grund hasse ich dich nicht. Weil Lena an all dem schuld ist." Verblüfft schaute ich ihn an. "Ja meine Mutter ist eine Hure." Wir beide lachten. "Ich bin noch drei Wochen hier, ich helfe meinem Vater beim Umzug. Er meinte das wenn du möchtest, ein paar Erinnerungen von Kaithlin haben kannst. Zum Beispiel die ganzen Bilder von euch und Klamotten oder so. Und da wäre.." Ich hörte ihm nicht mehr zu. Es tat weh wie ihr Vater so schnell abhauen konnte. Nicht mal ihre Beerdigung war gewesen und er wollte schon weg. "Und übrigens ist die Beerdigung in 3 Tagen. Wenn du möchtest kannst du kommen, der Arzt würde ich unter scheren Umständen für ein paar Stunden gehen lassen können." "Ich komme." Ich musste noch einmal wirklich von ihr Abschied nehmen. Nach den ganzen Nächten in denen sie wieder nicht aufgetaucht war, egal wie sehr ich es mir wünschte, musste ich langsam Anfang zu vergessen. Es tat weh, denn ich hatte sie geliebt. Doch hätte ich wirklich gewusst was diese Beerdigung wirklich in mir auslösen würde und wie sie mein Leben letztendlich doch veränderte und das nicht ins Gute, wäre ich niemals auf die Idee gekommen dort aufzutauchen.

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt