Montag, 8. August

60 3 0
                                    

Max hatte mich nicht geweckt also hatte ich durchgeschlafen. Er war wie versprochen auch nicht in die Schule gegangen. Sein Arm umklammerte fest meine Hüfte. Ich versuchte mich zu befreien da meine Blase ziemlich drückte aber stattdessen wurde sein Griff nur noch fester. "Max.", brummte ich leise. "Hmm..", kam als Antwort. "Lass mich mal los." "Nö.", brummte er lachend. Ich versuchte seinen Arm wegzuschieben aber er war zu stark. "Ich muss pinkeln man, lass mich los.", sagte ich nun lauter. Er hob seinen Arm nach oben damit ich aufstehen konnte. Als ich wieder kam war sein Arm immer noch oben. Ich legte mich wieder zu ihm und deckte mich zu, da landete sein Arm auch wieder auf meiner Hüfte. "Max wir müssen heute was sinnvolles tun." "Schlafen finde ich sehr sinnvoll.", sagte er und zog mich näher an sich. "Nein, sowas wie Hausaufgaben oder lernen." Er lachte laut und ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken. Er roch nach Zigarettenqualm. "Wieviel hast du denn heute schon geraucht?" "Nicht viel, halbes Päckchen oder so." "Max wir haben nicht mal 11 Uhr , wie lange bist du bitte wach?" "6 Uhr, musste die Küche putzen und das Bad aufräumen." Ich lachte bemitleidend. "Ich wäre echt für lernen.", sagte ich leise. Ich spürte wie er nickte aber trotzdem liegen blieb. Also schob ich ihn von mir weg, holte seine Schultasche und öffnete sie. "Max.", sagte ich böse und warf ihm die Tasche an den Kopf. "Was?", fragte er und richtete sich genervt auf. "Oh fuck." "Gut ausgedrückt." Er schaute mich entschuldigend an. "Bei mir musst du dich nicht entschuldigen. Du schadest dir damit und nicht mir." Er nahm das Tütchen mit dem grünen Inhalt und schaute es an. Ich jedoch fixierte meine Gedanken auf Mathe. "Kathy?", hörte ich leise. Ich nickte und wollte damit andeuten das er reden kann. "Du darfst es wegwerfen." Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Ich schaute ihn verwirrt an, bis mir wieder das Gras einfiel. "Ich darf? Ich hätte das so oder so getan.", sagte ich trotzig und packte die Tüte. "Wolltest du das eigentlich rauchen?" Er nickte und starrte mich stumm an. Ich zog sein Gesicht an meins, schaute nochmal kurz in seine Augen bevor ich ihn sanft küsste. Er erwiderte den Kuss schnell und biss mir leicht in die Unterlippe. Nie hatten wir uns mit Zunge geküsst, bis heute. Seine Zunge bat um Einlass und ich gewährte ihr diesen. Dann zog er mich an meinen Hüften auf seinen Schoß. "Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch." Plötzlich war Mathe doch sehr uninteressant. "Du gibst mir so viel." "Nur nicht das was du brauchst.", sagte ich und wuschelte ihm durch die Haare. "Du bist alles was ich brauche." Nun begann mein Herz zu schlagen wie bekloppt und ich bekam bei diesen Worten eine starke Gänsehaut. "Kalt?" Ich schüttelte den Kopf. "Doch dir ist kalt, komm her." Er drückte mich sanft an seine Brust und küsste meinen Haaransatz. Er war der Grund für meine Gänsehaut, nicht die Kälte. Nachdem wir es in den Garten geschafft hatten um zu lernen, verschwanden langsam die Wolken am Himmel und die Sonne kam raus. "Max, ich bring dir nie wieder Mathe bei.", lachte ich und atmete dabei ungewollt seinen Zigarettenrauch ein. Automatisch begann ich wie bescheuert zu husten. "Ich bin ja gleich fertig, dann können wir weiter mit Englisch machen." Ich nickte und blätterte in meinem Block herum. Da klingelte es plötzlich an der Tür. "Ich geh schon.", sagte ich und Max schaute über seine Brille hinweg. "Warte ich komm mit.", er legte seine Zigarette in den Aschenbecher und folgte mir zur Tür. "Kaithlin Pedersen?", fragte einer der beiden Beamten vor mir. "Ja?" "Wir müssen sie mitnehmen." Ich drehte mich zu Max der mich total entgeistert ansah. "Und sie bitte auch. Sie sind doch Maximilian Søven Nielsen oder?" Er nickte und zog sich seine Schuhe an. Im Auto war gedämpfte Stimmung. "Und zwar haben wir ihre Mutter festnehmen müssen. Ihre beste Freundin, Lorena Tillmann, wurde von ihr auf dem Schulhof bedroht. Sie wird untersucht, aber wir sind der Meinung das ihr Mutter in eine Psychiatrie muss da die Worte die sie geäußert hat, nicht gegenüber normaler Beleidigungen war sondern schon in die Psyche eindrang." Max fasste nach meiner Hand. "Und zu Ihnen Maximilian, sie wurde verdächtigt die junge Lena Pedersen sexuell belästigt zu haben und sie anschließend geschlagen zu haben. Was ist ihre Aussage dazu?" "Also zum ersten würde ich niemals die Mutter meiner Freundin auch nur im geringsten sexuell belästigen und sie erst recht nicht schlagen. Ich habe meine Freundin geschlagen, dazu stehe ich aber ich bereue es. Niemals würde ich mich noch einmal an einem Menschen vergreifen. Und besonders nicht an ihrer Mutter." Kurz herrschte Stille. "Wo waren sie gestern wischen 20-22 Uhr?" Nun meldet ich mich. "Mit mir zuhause. Er war mittags ins Krankenhaus gekommen, da er eine kleine Magenverstimmung hatte und ich hatte ihn abgeholt. Sie können gerne seine Mutter befragen." Der Beamte nickte. "Schreiben Sie mir die Nummer ihrer Mutter auf und ich melde mich bei Ihnen." Wir nickten und standen auf. "Gott ich töte diese Frau noch irgendwann." Er hatte dunkle Augen bekommen, da er wütend war. Seine Haare waren wieder total wirr und seine Brille hatte er nach oben auf den Kopf geschoben. Er hatte noch seine Jogginghose an da zum Umziehen keine Zeit geblieben war. "Wir fahren jetzt nach Hause und dann mach ich uns was zu essen.", sagte ich und nahm seine Hand. Langsam erhellten sich wieder seine Augen und ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen.

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt