Montag, 23.Mai

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"Kaithlin komm endlich runter wir müssen los." Wie immer war meine Mutter schlecht gelaunt. Mein Vater hatte nun endlich die Scheidungspapiere eingereicht und heute war die Verhandlung. 23 Jahre hatte er es mit meiner Mutter ausgehalten. Ich bin nach 16 Jahren schon am zweifeln ob diese Frau noch total bei Sinnen ist. "Wieso muss ich überhaupt mit?" "Weil du entscheiden musst bei wem du weiterhin Leben wirst." Sie schaute mich hoffnungsvoll an, dann öffnete sie die Haustür. "Das kann ich doch nicht in einer Stunde entscheiden. Dafür muss man mir Zeit geben." Ich schloss die Haustür und ging Richtung Tor. "Sicher ist sicher." Ich übersah das jemand von links angerast kam und knallte mit einem Fahrradfahrer zusammen. Der Junge schien perplex und half mir hoch. "Tut mir leid, ich konnte nicht rechtzeitig bremsen." Ich lachte leicht. "Ist schon okay." Er lächelte verlegen und stieg wieder auf sein Fahrrad. "Tschüss.", sagte er mit einer rauchig tiefen aber doch interessanten, anziehenden Stimme. Im Auto war die Stimmung gedämpft. Auf dem Parkplatz begegnete uns mein Vater und seine neue Freundin. "Hallo mein Schatz.", sagte er und nahm mich in den Arm. Ich musste zwei Stunden draußen warten, bis mich der Richter herein rief. In den zwei Stunden hatte ich mich entschieden zu meinem Vater zu ziehen. Der Richter übertrug das Sorgerecht auf meinen Vater und mein Vater willigte ein. In den nächsten Tagen packte ich meine Kisten und alles was bei meiner Mutter war. Es war schwer von seiner Mutter Abschied zu nehmen, aber es war besser. Für Sie und für mich.

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt