Donnerstag, 21. Juli

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"Was hast du gesagt?", kam es aus einer Ecke meines Zimmers. "Wer bist du?", fragte ich und ging langsam Richtung Bad denn dort war mein Lichtschalter. "Wer wohl." Mir war bewusst wer sie ist, aber ich wollte Zeit schinden um ans Licht zu kommen. "Was willst du hier?", fragte ich und drückte auf den Lichtschalter. "Weiß nicht, also mir fällt nur eine Sache ein die ich von dir wollen könnte." Gott die Frau kommt geistig auch nicht mehr mit. "Ich weiß wer du bist und weiß was du von mir willst, aber wieso? Was zu Hölle hab ich dir getan? Ich habe dich noch nie gesehen gehabt, geschweige das ich dir etwas getan habe." "Ich Fass mich kurz, du bist mein Feind. Und meine Feinde muss ich beseitigen, sogar Kathy ist mein Feind." Ich schaute sie entgeistert an. Wie kann man über seine eigenes Tochter so etwas sagen? "Gestört bist du, dafür muss ich dich nicht näher kennenlernen, aber warum bist du so... Gestört?" "Gestört? Ich will was mir zusteht. Ein normales Leben ohne Kinder die denken sie wären was besonderes." Kann die Frau mal Klartext reden? "WAS WILLST DU VON MIR?", schrie ich so laut das nun Senna die Treppe hochgerannt kam. "Was zu Hölle machst du denn hier?" "Ich wollte deinem Sohn nur klarmachen das er sich von meiner Tochter fernzuhalten hat." "Wusste gar nicht das die geschlossene noch so spät Auslauf hat, jetzt sieh zu das du Land gewinnst bevor ich die Polizei wegen Einbruch und Ruhestörung rufe du gestörte Gans." Damit war Lena auch schon auf der Treppe verschwunden. "Merke dir meine Worte.", rief sie noch bevor sie die Tür zu knallte. "Soll ich dir helfen aufzuräumen?" Ich schüttelte den Kopf. "Mach ich morgen, gute Nacht.", sagte ich und drückte sie fest an mich. "Ich liebe dich, mein Kind.", sagte sie mit einer zittrigen Stimme. "Ich liebe dich auch Mama." Dann ging sie wieder nach unten. Ich schloss meine Tür und setzte mich auf mein Bett, sofort schlief ich ein.

"Hör auf damit.", schrie ich. Lena lachte. Ich war an einen Stuhl gefesselt und Kathy war an einen Baumstamm gebunden. "Irgendwelche letzten Worte?", sagte sie und begann zu lachen. "Ich liebe dich.", sagte Kathy und schloss ihre Augen. Ich sah zu wie Lena Benzin auf Kathy und dem Baum verteilte. Das nahm sie sich mein Feuerzeug auf meiner Hosentasche. Raucher sein hatte wohl auch Nachteile. Das zündete sie den Baum an und es dauerte keine 2 Sekunden da brannte auch Kathy. Ich begann zu schreien.

Schweißgebadet und mit Tränen in den Augen wachte ich im 3 Uhr Nachts auf. Vermutlich hatte ich auch einen Schrei abgegeben, denn Senna stand in der Tür. "Ich kann selber nicht mehr schlafen, so sehr Sorge ich mich um dich.", sagte sie leise und setzte sich zu mir aufs Bett. "Warum passierte mir das? Warum bin ich so ein besonderer Junge? Kann es nicht jemand anderes sein.", sagte ich und legte meinen Kopf auf meine Knie. "Du bist besonders, aber trotzdem noch mein Sohn." Sie strich über meinen Kopf. "Habe ich Geschwister?" Sie nickte. Ich setzte mich gerade hin. "Wieviele?" "Drei." Ich schaute zum Fenster. Was wenn die genauso sind wie ich? Wenn Sie von mir wissen aber es Ihnen genauso ergeht wie mir? der Kontakt wird ihnen verboten? "Sind sie wie ich?" "Eine von ihnen ja, der Rest nicht." Ich nickte. "Schlaf weiter. Du brauchst ihn, darfst auch morgen zuhause bleiben wenn du möchtest." "Ja bitte." Sie nickte und stand auf. "Soll ich dich morgen Mittag zu Kathy fahren? Hab frei." Ich lächelte. "Danke." Sie schloss die Tür und ich legte mich erneut hin. "Bleib stark.", flüsterte ich. Die Worte die mir Kathy immer wieder sagte, wenn ich Angst hatte. Um sie, um Senna, um mich, um ihre Familie, um alles.
Am Morgen ging ich in die Küche und holte mir das Essen, welches Senna für mich gemacht hatte. "Bin einkaufen und treffe mich mit einer Freundin. Bis heute Mittag. Kuss, Mama." Ich ging in den Garten und zündete mit eine Zigarette an. Sie hatte mir eine Schachtel neben meinen Teller gelegt gehabt, was mich verwunderte. Dann klingelte mein Handy. Es Kathy. "Ja hallo?" "Kommst du heute?", fragte sie nervös. "Ja, wieso?" "Gut, ich muss dir nämlich was erzählen." Ich überlegte. "Lena?" Sie brummte ein Ja heraus. "Gut bis später." "Ich liebe dich.", sagte sie leise. "Ich dich auch." Ich schmiss mein Handy auf den Tisch und schaute in den Himmel. Sie Sonne schien und es war keine Wolke am Himmel. Ich hörte das mehr Rauschen da unser Haus nicht weit vom Meer entfernt war. "Merke dir meine Worte" schwirrte mir immer wieder durch den Kopf. Nach all den Jahren hatte ich Angst. In 15 Jahren hatte ich nie Angst gehabt, war furchtlos gegenüber Prügeleien, Alkohol, Drogen, Autounfällen, Selbstmord und all dem gewesen und jetzt zerbrach ich an meiner Angst. "Guten Morgen.", grüßte mich Frau Lœben, unsere Nachbarin. Ich nickte in ihre Richtung. "Wie geht es dir und deiner Mutter?" "Soweit gut und ihnen?" Sie senkte den Kopf. "Franz ist vorgestern gestorben." Franz war ihr 4 Jahre alte Enkel gewesen. "Das tut mir furchtbar leid. Mein Beileid.", sagte ich und drückte meine Zigarette aus. "Danke, warum bist du nicht in der Schule?" Tja, was sollte ich nun sagen. Ich habe psychische Probleme, werde verfolgt und muss um meine Freundin Angst haben, deswegen hab ich mehr Albträume als das menschliche Hirn ertragen kann und schlafe so gut wie gar nicht. "Hatte Kopfschmerzen.", war dann jedoch meine Ausrede. Sie nickte lächelnd und entfernte sich vom Zaun. "Schönen Tag.", sagte sie und verschwand im Haus. Schönes Wetter, aber ein total beschissener Tag. Nachdem ich drei weitere Zigaretten geraucht hatte und mein Essen gegessen hatte, ging ich zurück ins Haus. Da öffnete sich auch die Haustür. "Hallo Mama.", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. "Du stinkst, daran muss ich mich wohl gewöhnen." Wir beiden lachten. "Wann willst du los?", fragte sie und stellte die zwei vollen Tüten in der Küche ab. "So um drei." Sie nickte. Ich rannte nach oben und schmiss mich ins Bett. Von guter Laune war zwar nicht zu sprechen, aber Senna wusste wie es ist wenn ich schlechte Laune habe. Dann roch ich nicht nur nach Zigarettenrauch sondern auch nach Alkohol. Und oft waren meine Augen auch ein wenig rot. Geschichten die meine Mutter zu gut kannte und immer wieder ausbaden durfte. "Max, fass das Bier nicht an.", kam es von unten. Da fiel mir das Bier ein das ich für alle Notfälle unter meinem Bett versteckt hatte. Sie wusste immer wo was war, da ich mit ihr über alles reden konnte und sie mich Verstand. Aber Ihr Verständnis war ebenfalls begrenzt. Um drei fuhr sie mich zur Klinik, vor der Kathy auf mich wartete. Auch sie wusste nicht das es schlimmer werden sollte als geplant.

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt